Würdest du sagen du bist selbstbewusst?

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Ja. Weil ich gelernt habe mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin.

Ja. Ich kenne meine Grenzen und scheue den Konflikt nicht, wenn es darum geht, diese zu kommunizieren. Werden sie nicht respektiert, bin ich schnell weg. Wem etwas an mir liegt, der muss sich schon Mühe geben, um an mich ranzukommen.

Das war nicht immer so. Eine zeitlang habe ich mich unter Wert verkauft, um der Einsamkeit zu entgehen. Das hatte auch mit Schuldgefühlen zu tun. Ich hatte das Gefühl, wenn andere mich schlecht behandeln, ist das meine Schuld. Aber das stimmt nicht.

Wer dich schlecht behandelt, hat dich nicht verdient.

Ich gehöre aber nicht zu denen, die sofort zum Anwalt rennen, wenn ihnen was nicht passt. Meine Lebenszeit ist mir zu wertvoll, als dass ich auch noch mein hart verdientes Geld für juristische Streitereien zum Fenster rauswerfe. Ich gehe auf Distanz, wenn mich jemand verletzt und kappe alle Verbindungen. Auch wenn das dann auf Einsamkeit hinausläuft.

Inzwischen gibt es für mich so was wie Einsamkeit eigentlich nicht mehr. Ich habe gelernt, gut mit mir allein sein zu können. Ich brauche nichts und niemanden mehr, um vor mir wegzulaufen.

Nicht wirklich! Habe aber im Laufe der Jahre gelernt, es mehr oder weniger gut zu überspielen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Grüß Dich Alysa643

Meine persönliche Geschichte möchte ich nicht hier ausbreiten, aber ich war bis zum Ende des Jugendalters immer nur auf mich selbst angewiesen. Von zu Hause aus war ich nicht so erzogen worden, selbstbewusst durch das Leben zu gehen. Da war gehorchen eher angesagt.

Aber mit meinem fortgeschrittenem Alter ist es sicher gerade für junge Menschen von Vorteil, wenn man von diesen Weg selbstbewusst zu werden erzählt. Im Laufe des fortschreitenden Lebens fragt man sich natürlich wie wohl alle, was der Sinn des Lebens sei und die eigene Stellung im Universum. Da ich nicht herkömmlich religiös aufgtewachsen bin, konnte ich mit den gesellschaftlich verbreiteten Glaubenskonstrukten des Mainstrams nichts anfangen und daher blieb für mich nur noch die Suche im Diesseits und in der Gegenwart. Und da mir die Tiefsinnigkeit, das Nachdenken über das Leben als Hochsensibler aneboren ist, habe ich mich auf der Suche nach Antworten gemacht. Über Bücher habe ich mich meinem Sinn des Lebens genähert. Darunter waren die wichtigsten Bücher von Seneca, Karl Jaspers ganz besonders, Hoimar von Ditfurth, Carl Sagan (unverzichtbar), Erich Fromm, Peter Scholl-Latour, Eberhardt Richter und noch viele andere. Und dann am Ende der wichtigste Mensch: Albert Schweitzer (und hier). Er schloss sich, neben vielen anderen bedeutenden Persönlichkeiten meiner freien Religionsgemeinschaft an, die allerdings in den USA einen etwas anderen Namen besitzen und weit verbreitet sind.

Auch über die Musik fand ich Zugang zu neuen inneren Welten und lernte Flöte, Klavier, Akkordeon und die Djembe zu trommeln.

Ansonsten kann ich auf mein Profil verweisen hier in GF.

Durch einerseits erfolgreiches Umsetzen der gewonnenen Erkenntnisse durch Überprüfung ihrer Inhalte am realem Leben die ich darüber erhielt, aber auch durch das Scheitern an der Wirklichkeit durch eigenes Fehlverhalten, lernte ich immer mehr. Und ich habe mit meinem jetzigen Alter nicht ausgelernt. Es bleibt ja eine lebenslange Aufgabe. So bin ich zum Philosoph geworden und konnte Zusammenhänge erkennen, die ich vorher nicht hatte. Um Philosoph zu werden, braucht man nicht zu studieren, sondern man muss lernen selbständig zu denken. Aber das Nachdenken über das Sein, das hört nicht auf solange ich leben werde.

Ich wurde dann auch Fachkrankenpfleger für Anästhesie und in der Intensivpflege.

Zusammenfassend und auf diese Weise ist mein Selbstbewusstsein gewachsen, welches ich früher nicht besaß oder besser gesagt, das Bewusstsein über mich selbst, was und wer ich bin. Später trat ich dann der oben erwähnten freien Religionsgemeinschaft bei (nicht freikirchlich, das ist etwas ganz anderes) ein und konnte dort über alles sprechen und man verstand mich und man versteht mich immer noch. Und aus allem ergab es sich dann ganz natürlich, das ich dann Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen wurde.

Jetzt weisst Du die Begründung warum ich mich als selbstbewusst einschätze. Aber es ist ja so: ein Kontingent an Restzweifel bleiben immer und das ist gut so. Das geht wohl jedem so. Man muss nur darum wissen das dies in Ordnung ist und einen deshalb vor Arroganz und Überheblichkeit schützen kann.

Tagesform abhängig. Zumindest wirke ich meist taff auf andere, habe ich mehrfach als Feedback bekommen.