Worüber hat Siddhartha Gautama vor seiner Erleuchtung meditiert?

Bodhgaya  28.01.2021, 14:20

Meinst du die Meditation, welche letztendlich zu seiner Erleuchtung geführt hat oder generell die Meditationen in den Jahren vor seiner Erleuchtung.

Toni2909 
Beitragsersteller
 28.01.2021, 14:24

Einfach worüber er meditiert hat vor seiner Erleuchtung, also eher das 2.

3 Antworten

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Wir können davon ausgehen, daß Siddhartha vor seiner Erwachung das ganze damals bekannte Spektrum an Übungen durchwandert hat.

Systematische Techniken erlernte er bei den berühmten Lehrern Alara Kalama und Uddaka Ramaputra.

Danach übte er mehrere Jahre lang extreme Askese.

Als er erkannte, daß bei deren Weiterführung sein Tod zu erwarten war, gab er diese extreme Form auf und wandte sich wieder der früher erlernten Meditation zu.

Durch die Stufen der Jhanas gelangte er in der Nacht seiner Erkenntnis zum dreifachen Wissen.

Das allererste Mal hat Siddhartha Gautama laut Überlieferung schon als Kind meditiert. Das deutete natürlich schon eine gewisse "Grundbegabung" an. Er hielt sich damals außerhalb des Palastes auf und beobachtete die Arbeit auf den Feldern. Dort Begriff er, dass der Landwirt unter leidvoller Mühe arbeiten muss. Wenn er dies nicht tut, dann würde er verhungern. Gleichzeitig beobachtete er, wie die Raubvögel die Würmer auf den Feldern aßen und er erkannte, dass entweder die Würmer leiden müssen oder die Vögel: Dadurch dass die Vögel jagen, müssen die Würmer leiden, aber wenn die Würmer nicht gejagt werden, müssen die Vögel hungern & folglich auch leiden. Über diesen Sachverhalt meditierte er und erkannte dabei, wie unausweichlich das Leid auf der Welt ist.

Als Siddhartha etwa Mitte 20 war meditierte er bei der Geburt seines Sohnes Rahula. Es war eine sehr anstrengende Geburt und zeitweise war man sich nicht sicher, ob sein Sohn und seine Frau Yasodara diese überleben würden. Natürlich war er in diese Situation dementsprechend aufgebracht. Er lenkte deshalb seine Konzentration auf seinen Atem und die Bewegung seines Bauches bzw. Brustkorbes. Dabei lernte er die beruhigende Wirkung von Meditation kennen, welche nach modernen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen unangezweifelt ist.

Die nächsten mir bekannten Meditationen praktizierte er erst, als er mit 29 In die Hauslosigkeit zog. Seine Erfahrungen, welche er dabei machte, würden jetzt hier den Rahmen sprengen. Deshalb verlinke ich dir hier die beste deutsche Übersetzung des Originaltextes in welchem Siddhartha über diese Zeit berichtet: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Ich kann dir nicht alle Meditationsarten aufzählen, aber Erleuchtung trat ein als die 4 edlen Wahrheiten realisiert wurden.