Was sind die Gedanken von Buddha (Siddhartha Gautama) gegenüber gott?

2 Antworten

Gott ist ein Konzept in Deinem Geist. Es geht dem Buddha aber um das Erkennen der letztendlichen Realität von Anatta, die er klar darlegt und Dir einen Weg gibt, sie selber zu sehen. Wenn wir auf dem Weg auch noch alle Konzepte über uns und die Welt über Bord werfen, wo bleibt dann Gott? Anatta ist Leerheit, Nicht-Selbst, frei von Konzepten. Die Wahrheit braucht keine Stützen. Wenn wir die Stützen einreißen, bleibt etwas übrig, das wir schwer beschreiben können. Der Christenmensch würde sagen, wir fallen niemals tiefer als in Gottes Hand. Das ist völliges Loslassen voller Vertrauen. Und Rastaman 'Gyptian' hat in einem Lied eine ähnliche Erfahrung beschrieben.

"They say it's seven times rise

and seven times fall

but I don't really believe in dem falling things at all."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Buddha war ein Mann der in der Erleuchtung erkannt hat dass kein Konzept oder keine Idee von der Welt ultimativ wahr sein kann, weil sich jede Idee nur in Relation durch andere Ideen definiert und jede Idee so jede andere Idee impliziert.

Wenn ich eine logische Box habe, dann trennt der Rand dieser Box alles innere mit allem äußeren. Existenz hat im absoluten Maßstab kein Außen, oder anders, Existenz definiert sich durch alle "außen" und alle "innen" Anteile, dadurch kann dann keine logische Kategorisierung mehr stattfinden. Was ist links ohne rechts? Was ist oben ohne unten?

Buddha würde also sagen, dass Gott nicht existiert, weil die Idee von Gott ein Konzept ist, genauso wie du das Wort "Wasser" nicht trinken kannst. Wenn du ihn daraufhin Fragen würdest "also gibt es keinen Gott?", so hätte er auch das verneint. Es ist weder das eine, noch das andere. Der Urgrund allen Seins lässt sich nicht erfassen und wird letztendlich pure Istigkeit, Nirvana, Non-Dualität oder "So-Sein" genannt, wobei diese Worte mehr als Zeigefinger verstanden werden sollten und eigentlich immernoch keine Erklärung bieten.

Die einzige Möglichkeit "damit" in Kontakt zu kommen wäre durch direkte Erfahrung, oder direktes verschmelzen mit dem Non-Dualen Urgrund. Daher sagte er auch immer "Nichts glauben, alles selbst prüfen. Der edle achtfache Pfad dient als Verhaltensrichtlinie und ist kein Dogma.". Am ehesten und schnellsten geht das durch eine hohe Dosis psychedelischer Substanzen. Allerdings ist das nichts für Anfänger und nichts was man einfach so macht. Ohne diese Substanzen muss man sich auf einen langen Weg begeben, mit erleuchteten auf Satsangs in Kontakt treten und lange an sich arbeiten. Irgendwann wird man dann Satori oder Bodhi erfahren, ein kurzes aufwachen zu unserer wahren Natur, oder eben die Antwort auf deine Frage "Was sind die Gedanken von Buddha gegenüber Gott". In diesem Zustand wird es dir klar.