Worin siehst du die größten Probleme bezüglich des Zusammenlebens mit Muslimen in Deutschland?
Alltagsrassismus entsteht ja oft aus dem Unwissen heraus. Viele Menschen in Deutschland kennen nur die negativen Klischees des Islams. Gleichzeitig scheint es aber auch schwer für Nicht-Muslime, den Islam näher kennenzulernen. Wie können sich deiner Meinung nach Muslime und Nicht-Muslime im Alltag begegnen und voneinander lernen? Sowohl die Gruppe der Nicht-Muslime, die nur ihre eigenen, rassistischen Vorurteile kennen, als auch die Gruppe der streng gläubigen Muslime, die ihren Glauben über alles stellen und andere Meinungen konsequent ablehnen. Mit beiden Gruppen sachlich zu diskutieren, ist nämlich leider kaum möglich.
Danke für die Antwort und viele Grüße!
2 Antworten
Da hast du recht, beide Gruppierungen sind schwer zugänglich, sobald es in die extreme geht. Es bedarf tatsächlich viel Interesse an der Gegenseite um ein Raum zu schaffen in denen sich beide „Seiten“ kennenlernen können. Vorurteile zu haben ist etwas menschliches, dennoch sollten wir versuchen diese auszublenden und sich mit den Personen auseinandersetzen. Auf andere gerne respektvoll zugehen, fragen stellen, versuchen aus der eigenen „Bubble“ rauszukommen und offen für neue Diskurse sein.
Religion hat nichts mit Rassismus zu tun. Es gibt auch streng gläubige Nicht-Muslime.
Was die Religionsausübung betrifft, besteht auf der einen Seite das Problem, dass entsprechende Sensibilisierung und Aufmerksamkeit fehlt, auf der anderen Seite fühlt man sich unwohl, auf diese Situation hinzuweisen.
Ich finde es hilfreich, eine mangelnde Zuvorkommenheit zu erwarten. Das macht mich geduldiger und ich fühle mich nicht so schnell unwohl, erneut auf Umstände hinzuweisen und Verhältnisse zu erklären, oder lenke gleich ein, dass ich an diesem und jenem Unternehmen nicht teilnehme.
Was rassistische Gedanken betrifft, sollte man sich darüber keine Sorgen machen. Man darf sich Eingestehen, dass man sie hat und Akzeptieren, dass das so ist. Ich denke, man kann sich, unbeeinflusst davon, an ein Zusammenleben gewöhnen.