Wohnungsmangel in Großstädten - Wer ist Schuld dran?
Wenn ich mal wieder die neusten Schlagzeilen lese über die Mieten kommt mir das Grinsen.
Menschen beschweren sich über die hohen Kosten der Mieten und den Wohnungsmangel.
Da denke ich mir immer: Statt die Schuld bei anderen zu suchen, suche sie bei deinen Eltern, weil sie dir nicht Grund und Boden und Häuser gekauft haben bzw. vererbt haben.
Das bauen an sich macht in diesen Jahren nicht mehr viel sinn- man hätte es früher machen müssen.
Doch ich sehe immer wieder, dass man auf die Politik oder Vermietenden schimpft statt sich auf die eigene Nase zu packen.
Wohnungsmangel in Großstädten - Wer ist Schuld dran?
10 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Kajjo/1572699439557_nmmslarge__0_0_120_120_040779a85bcf89fd282fa9af46f30da0.png?v=1572699440000)
Allgemeine Gründe seit langer Zeit:
- viel zu hohe technische und energetische Ansprüche an Wohngebäude
- viel zu viele Bauvorschriften und Beschränkungen
- viel zu wenig Bauland von den Kommunen ausgeschrieben
- viel zu mieterfreundliche Gesetzgebung, die Vermieten zum Risiko werden lässt
Aktuelle Gründe
- Energiekrise und Inflationskrise hat das Bauen nochmals erheblich verteuert
- das bescheuerte Gebäudenergiegesetz hat Bauherren verunsichert und Bauen nochmals drastisch verteuert
- es werden immer neue Gesetze mit teuren Regelungen zum Bauen erlassen, ganz neu die bescheuerten Abriss-Asbest-Gutachter
Was könnte man machen?
- Gebühren für Notarverträge für Grundstückkäufe auf niedrigen Pauschbetrag senken
- Grunderwerbssteuer streichen
- viel mehr Bauland ausschreiben
- Bauvorschriften und Regulierungen drastisch auf das Nötigste kürzen und Willkür verhindern
- Mietgesetze so anpassen, dass beide fair und gleich behandelt werden und keine unnötigen Risiken für Vermieter entstehen
- Erbschaftststeuer streichen für Immobilien
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
ein wenig zu pauschal - der eine könnte dann eine 50-Zimmer Villa mit Park steuerfrei bekommen, im Wert von -sagen wir mal als Beispiel- 20 Millionen Euro - der andere erbt zwei alte Reihenhäuser, die aber insgesamt nur rund 1 Million -Euro wert sind und muss für das eine Haus Steuern zahlen - noch dazu muss er sie energetisch sanieren (Eigentumsübergang = Heizungsgesetz), die Villa des anderen fällt unter den Denkmalschutz: er muss nichts machen
tolle Lösung !!
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/14_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Neben den allgemein gültigen Gründen, die in dieser Frage vermehrt erläutert wurden, sollte man versuchen gegen die Zentralisierung der Wirtschaft in Grossstädten, Alternativen auszuarbeiten.
Das Wohnen in Grossstädten wie Berlin, Hamburg, München oder Frankfurt ist sehr teuer geworden. In kleineren Städten, mit rund 100.000 Einwohnern zb sind die Preise wesentlich attraktiver.
Ich habe vor Corona in einer Kleinstadt in Deutschland in einer WG noch ein Zimmer für 280 Euro inkl aller Nebenkosten (Strom, Wasser, Müll, Internet....) bekommen.
Das wäre auch damals (2017-2019) in den oben genannten Grossstädten undenkbar gewesen.
Als grosse Chance sehe ich Home-Office beispielsweise. Auch sollten allgemein Unternehmen vielleicht dafür sorgen grössere Zweitstandorte in Kleinstädten aufzumachen. Das würde auch die Lebensqualität der Mitarbeiter erhöhen, da durch die Senkung der Wohnkosten am Ende des Monats deutlich mehr vom Gehalt über bleibt.
Dass Grossstädte so teuer werden, dass Einheimische sich die Mieten (oder den Wohnungskauf) nicht mehr leisten können ist zumindest ein europaweites Phänomen. In Städten wie Lissabon oder Prag kann man das auch sehr gut beobachten. Die Städte sind beliebt bei Auswanderern, die natürlich die Preise treiben.
Demnach sollte man meiner Meinung nach das Verlegen von Standorten fördern.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Midgardian/1572049015246_nmmslarge__0_0_413_413_76c9d89fe815a5f88ccfacf65b03aa53.jpg?v=1572049015000)
suche sie bei deinen Eltern, weil sie dir nicht Grund und Boden und Häuser gekauft haben bzw. vererbt haben.
Und schon suchst du auch die Schuld bei Anderen, nämlich bei den Eltern. Suche die Schuld bei dir selbst und kaufe dir selbst, was du haben willst.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Wer sollte denn Interesse haben, Wohnungen zu bauen? Eine größere Immobilienfirma würde sich selbst die Gewinne verringern, die kaufen lieber aus dem Bestand. Mietwohnungen in der Stadt lässt man sich auch nicht als Mieter selbst bauen, bleiben noch Wohnungsgenossenschaften - da fehlt mir leider die genaue Kenntnis ob die bauen, und wenn nicht, warum nicht. Und Vermieter mit geringerem Bestand, wenn sie denn auch noch Bauträger werden möchten.
Die Städte selber haben angeblich kein Interesse am Ankauf von Wohnungen, und leihen sich lieber, über 20 Jahre bezahlt (Bindungsfrist) und nicht weniger Kosten, Sozialwohnungen.
Es gibt auch Mieten, die finanzieren sozusagen Aktionäre, wenn die Immobilienfirma eine AG ist. Auch dort hilft es ungemein, die Kurse steigen zu lassen, wenn der städtische Wohnungsmangel bestehen bleibt. Dank miesem ÖPNV im ländlichen Bereich und Überlastung von Einfahrtsstraßen in die Städte und Straßen in der Stadt, wird das auch noch mal "gefördert". Kaum einer hat Zeit und Lust, täglich 2-3h im PKW zu verbringen.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/schelm1/1594803063338_nmmslarge__0_0_3263_3264_63f3d122434fdd616739533b87534324.jpg?v=1594803063000)
Es drängen mehr Menschen auf der Suche nach Wohnraum in die Städte, als solcher dort verfügbar wäre.
Folglich ist es die Schuld der Suchenden, sofern man das als Schuld bezeichnen könnt.
Beim letzten Stimme ich dir bedingungslos zu, jedoch sollte maximal 1 Immobilie steuerfrei sein.