Woher kommt es, dass im Japanischen bei zusammengesetzten Hauptwörtern das zweite Wort stimmhaft anlautet?
Es ist ja leider so, dass diese Regel nicht immer gilt. Man muss für jedes zusammengesetzte Hauptwort überlegen, ob das zweite Wort nun stimmhaft anlautet oder nicht. Das heißt, dass es diese Regel früher einmal gegeben hat, aber nun nicht mehr aktiv ist.
Zum Beispiel das Wort 青空 (aozora) blauer Himmel.
Interessanterweise gibt es diese Regel im Koreanischen. Dort ist sie noch immer aktiv. Das lässt mich vermuten, dass diese Sprachen früher einmal auf die selbe Ursprache zurückgehen.
1 Antwort
Soweit ich das verstehe tritt der Effekt (Rendaku) normalerweise ein, wenn nativ japanische Wörter zusammengesetzt werden, aber nicht bei chinesischen. In Deinem Fall trifft das zu: 青 ao + 空 sora ⟶ 青空 aozora (das ist kein Problem, weil es ja kein japanisches Wort *zora geben kann, japanische Wörter lauten nicht mit z an).
Die vielen vielen chinesischen Fremdwörter im Japanischen machen da aber nicht mit, weil stimmhafter Anlauf für die chinesischen Fremdwörter häufig ist und daher Zweideutigkeiten auftreten könnten. Die Sprache kann aber nicht dauerhaft einen Unterschied zwischen nativ japanischen und ursprünglich chinesischen Wörtern machen, weil die Sprecher die Wortherkunft nach ein paar Generationen nicht mehr kennen (welcher Deutschsprecher weiß denn, daß Fenster aus dem Lateinischen, Gruppe aus dem Italienischen oder Möbel aus dem Französischen kommt?), und daher kommen Ausnahmen in jede Richtung vor.