Wo Kriege ich Restposten her?
2 Antworten
Wenn du Restposten und Retouren verkaufen willst, musst du zunächst ein entsprechendes Gewerbe anmelden.
Wenn du bereits Schwierigkeiten hast Lieferanten von Restposten, Retouren und Überproduktionen zu finden, ist dieses Geschäft vielleicht nicht das richtige Business für dich.
So easy wie im Fernsehen ist die Sache nämlich in Wirklichkeit nicht.
Ohne den Markt für Posten-Ware zu kennen und über kaufmännische Grund-Kenntnisse zu verfügen machst du in jedem Fall ein Verlust-Geschäft.
- Ist dein Preis zu billig kalkuliert, verschenkst du Geld.
- Verlangst du zu viel, bleibst du auf deiner Ware sitzen.
Für B2B (Business to Business) gelten andere Regeln. Widerrufsrecht und 2 Jahre Sachmängelhaftung gibt es im Handelsrecht nicht.
Eine alte Kaufmann-Regel besagt "Im Einkauf liegt der Gewinn".
Das heißt:
Jeder Mitbewerber, der mehr abnimmt als du, kauft günstiger ein und kann die Ware entsprechend billiger verkaufen als du.
Verkäufer, die sich aus Bequemlichkeit für die Kleinunternehmerregelung nach §19 Umsatzsteuergesetz entschieden haben und keine Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen, haben einen weiteren Nachteil.
Der Restposten-Händler sieht sofort, dass dein Jahresumsatz 22.000,- EUR nicht übersteigt.
Umsatz ist nicht Gewinn!
Neben dem Einkaufspreis müssen bei der Preiskalkulation auch andere Kosten berücksichtigt werden.
- Wareneinkauf
- Lagerung/Eingangskontrolle
- Verwaltung
- Verkauf
- Versand
- Retouren
- Kundenservice
Tipp:
Die Annahme, dass für die einzelnen Bereiche keine Kosten anfallen, da das Business von zu Hause auf der Couch betrieben wird ist falsch.
Jede Aktion hat einen Zeitaufwand. Natürlich ist es nicht der Rede wert, eine Kundenanfrage zu beantworten oder ein Paket zur Post zu bringen.
Damit mit Restposten Geld verdient werden kann sollte der Verkäufer ob die erforderliche Nachfrage vorhanden ist.
Sich diesbezüglich auf sein Bauchgefühl zu verlassen, hätte eine von 2 Möglichkeiten zur Folge.
Großes Angebot und fehlende Nachfrage: Der tiefste Einkaufspreis ist zu teuer, wenn es keinen Käufer gibt.
Kleines Angebot und hohe Nachfrage: Die Warenmenge wurde zu niedrig bestimmt und der Verkäufer hat deshalb Umsatzeinbußen.
Du hast dir offensichtlich auch noch keine Gedanken darüber gemacht, welche Art von Restposten du überhaupt verkaufen willst.
Ein kunterbunt gemischtes Einzelteile-Sortiment aus allen Warengruppen sorgt im Fernsehen für Unterhaltung. Als tragfähiges Geschäftsmodell für Einsteiger aber eher ungeeignet.
Übrigens:
Die Rechte des Käufers bei Sachmängeln nach § 447 BGB gelten selbstverständlich auch für den Verkauf von B-Ware, Restposten, usw.
Meine persönliche Meinung ist:
Das Problem liegt nicht in der Warenbeschaffung. Vielmehr geht es um die Eignung des Verkäufers, sich täglich gegen seine Mitbewerber durchsetzen zu können.
Alles andere ist Spielerei.
Privat oder Gewerblich