Wo genau im Koran steht geschrieben, dass die Ungläubigen zu töten sind?
Mich interessieren ausschließlich die Verse, die sich gegen die Ungläubigen richten, ohne dass der Ungläubige vorher den Muslim angegriffen hätte oder versucht hätte, ihn zu bekehren.
Ich habe auch von einem Vers gehört, der die ethnische Säuberung der arabischen Halbinsel befiehlt. Welcher ist das, damit ich nachlesen kann?
Wo wird der Heilige Krieg in der Art befohlen, dass es ein Expansionskrieg würde?
Stimmt es, dass sich der Islam immer im Krieg mit den Ungläubigen befindet, wenn nicht explizit Frieden vereinbart ist? Wo steht das im Koran?
10 Antworten
1. die ethnische Säuberung ergibt sich nicht aus einem Koranvers,
sondern war historisches Faktum - das indirekt als Hadith in die
sunnitische Religionsauffassung eingangen ist. Denn nach Sunniten-Dogma
war Mohamed der vorbildlichste Mensch aller Zeiten und alles was er tat
und sagte, sein gesamtes Verhalten, ist eherne Richtschnur für alle
Zeiten und alle Völker.
2. Man kann all die Mordbefehle im Koran, all die Hasstiraden gegen Juden + Christen ("Affen und Schweine") und buchlose Nichtgläubige ("schlimmer als die Tiere") usw auch symbolisch oder einfach im historischen Kontext auslegen. So lesen zb die Aleviten und Teile der ausseriranischen Schiiten den Koran.
Sunnitische Rechtgelehrte allerdings legen den Koran und die Hadith wortwörtlich undgültig für alle Zeiten aus. Daraus ergibt sich ganz allgemein die Gewaltlegitimierung im Kampf gegen den Dar al Harb (Region des Krieges, in dem die Ungläubigen wohnen), wie sie seit Jahrhunderten zum dogmatischen Repertoir der sunnitischen Rechtsschulen gehören. Dies abzuleugnen und zu dementieren, ist Teil der psychologischen Kriegführung im Dschiha und heisst arab. Takkiya (Kriegslist).
Hier ein Link zum Fatawa-Archiv nahezu aller aktueller und für rechtgläubige Sunniten verbindlichen Rechtsgutachten.
http://www.islaminstitut.de/Fatawa-Archiv.39.0.html
sowie Dokumentensammlungen zu deinem Thema:
Es ist schon so , dass man die sogenannten "Schwertverse" so auslegen kann, dass sie sich auf Kriegssituationen beziehen. Die Betonung liegt dabei auf "auslegen kann".
Ziemlich eindeutig und nicht auf eine Kriegssituation bezogen, ist dagegen Sure 9 Vers 29. Da ist allerdings eher davon die Rede, dass man gegen die "Ungläubigen" kämpfen soll. - Und beim Kämpfen gibt es natürlich auch Tote.
Herzlichen Dank für die sicher gut gemeinte Ergänzung meiner Antwort von vor drei Jahren.
Es ist nur so, dass Jesus im Koran zwar eine Rolle spielt, die aber kaum mit der Rolle vergleichbar ist, die er im Neuen Testament innehat.
Hält der Fragesteller es für gerechtfertigt, einen Ungläubigen zu töten, nur weil dieser versucht hat, einen Muslim zu bekehren? Oder einen Christen zu töten, der vom Islam übergetreten ist?
Als "Versuchte Bekehrung" wurde ja wohl auch das einfache Vorleben christlicher Mönche in Nordafrika gedeutet, weil sie der armen Bevölkerung halfen. Dafür wurden ihnen die Kehlen durchgeschnitten.
Aktuelle Frage zu Deutschland: Darf es nach muslimischer Auffassung einen säkularen Staat neben einer muslimischen Minderheit geben, oder muss diese "ausziehen", um "mit Gut und Blut" (Sure 9, 38+44, Sure 61,12 usw.) den Gottesstaat herzustellen?
Sure 2 Vers 193 und kämpft gegen sie, bis die Religion Allah gehört. Sure 3, Vers 28: Die Gläubigen sollen sich nicht Ungläubige zu Freunden nehmen vor den Gläubigen - und wer das tut, hat nichts mit Allah -, es sei denn, dass ihr euch vorsichtig vor ihnen hütet. Allah warnt euch vor seiner Strafe, und zu Allah ist die Heimkehr.### Sure 4, Vers 89: "Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer."### Sure 4, Vers 144: O die ihr glaubt, nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden vor den Gläubigen. Wollt ihr wohl Allah einen offenkundigen Beweis gegen euch selbst geben? ### Sure 5, Vers 80: Du siehst, wie viele von ihnen auf die Ungläubigen vertrauen. Welch schlimmes Verhalten! Dafür haben sie sich Gottes Zorn zugezogen, und in der Qual der Hölle werden sie ewig bleiben.### Sure 6, Vers 106: … Und wende dich von den Götzendienern ab! ### Sure 9, Vers 23: O die ihr glaubt, nehmt nicht eure Väter und eure Brüder zu Freunden, wenn sie den Unglauben dem Glauben vorziehen. Und die von euch sie zu Freunden nehmen - das sind die Ungerechten.
Nirgendwo im Koran steht „Tötet die Ungläubigen“. Dies ist eine Behauptung von Islamgegnern, die sich auf Vers 2:191 beziehen, der von ihnen gerne aus dem textuellen Zusammenhang gerissen wird. Dabei verschweigen sie einen davor und weitere danach stehende Verse. Im Zusammenhang lautet er nämlich: Und bekämpft um des Weges Gottes willen die, die euch bekämpfen und begeht keine Aggression. Denn Gott liebt nicht die Aggressionen. Und tötet sie, wo ihr auf sie trefft, und vertreibt sie von dort, von wo sie euch vertrieben haben, und die Versuchung ist schlimmer als das Töten. Und bekämpft sie nicht in der sakrosankten Stätte des Niederstirnens, bis sie euch darin bekämpfen. Wenn sie euch aber bekämpfen, tötet sie. Derart ist der Entkennenden Vergeltung. Wenn sie aber aufhören, so ist Gott verzeihend, barmherzig.
Was sagt Jesus zu den "Schwertversen"? Wer das Schwert in die Hand nimmt wird durch das Schwert umkommen."