Wirtschaftsentwicklung DDR?
Warum gab es 1985 bei den Investitionen ein Bruch? Wie kann man die Tabelle einordnen?
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3 Antworten
Es gab eine Vielzahl von Gründen - aber wesentlich war das "Heizölprogramm"
Mit Hilfe eines sogenannten "Heizölprogramms" sollte fast ein Drittel des schon durch die Lieferkürzung der UdSSR reduzierten Heizöleinsatzes der DDR aus dem inneren Verbrauch freigesetzt und zu den stark gestiegenen Preisen und den günstigen Bedingungen des innerdeutschen Handels (zollfrei) im Wesentlichen in die BRD exportiert werden.
Die DDR benötigte die Devisen um ihre immer weiter steigenden Auslandsschulden zu bedienen um weiter halbwegs kreditwürdig zu bleiben - der Maschinenpark der DDR war völlig überaltert und mußte erneuert werden - dazu mußte man auf dem Weltmarkt einkaufen und benötigte immer mehr Devisen.
In einer gewaltigen wirtschaftlichen Kraftanstrengung wurde die bereits weltgrößte Braunkohlenproduktion innerhalb von drei bis vier Jahren von 259 auf 311 Mill. Tonnen erhöht, was nur ging, indem man die Investitionen im industriellen Bereich drastisch kürzte.
Daher auch die Steigerung bei "Investitionen unproduktiver Produkte".
Die DDR war 1982 pleite und konnte sich nur mit heimlich vereinbarten Krediten aus der Bundesrepublik retten. Vorausgegangen war die Ölkrise der 70er Jahre und die Kreditkrise Anfang der 80er. So stieg die Auslandsverschuldung der DDR sprunghaft von 9 Milliarden auf 25 Milliarden Mark an.
Die Sowjetunion reduzierte aufgrund der Ölkrise die Rohöllieferungen und die DDR konnte weniger verarbeitetes Öl in den Westen verkaufen. Man nahm also weniger Divisen ein. Die Bundesrepublik sagte Kredite zu, wenn die DDR die Grenze entschärfte. Man überlegte sogar über eine "Strohbank" bis zu fünf Milliarden DM in den Osten zu leihen. Luxusgüter wurden in der DDR zunehmend unerschwinglich (Fernseher, Auto).
Deswegen pumpte man immer mehr Geld als Subventionen hinein und es blieb weniger Geld für Investitionen. Dafür brauchte man immer mehr Geld von außen und verschuldete sich immer mehr. Das ganze Ausmaß der Verschuldung wurde erst bei den Beitragsverhandlungen zur Wiedervereinigung deutlich.
Na, ich würde sagen, die Subventionen wurden drastisch erhöht, weshalb weniger investiert werden konnte. Langfristige Probleme wurden so aber nicht gelöst, sondern nur das Volk temporär über Konsumprodukte beruhigt.
Im Westen hat man das nicht so mitbekommen, aber der Widerstand wuchs im Laufe der 80er, während die Schulden wuchsen. Es wurde immer schwerer den ganzen Staat zusammen und am Laufen zu halten.