Wirkt eine Corioliskraft entland des Äquators?

3 Antworten

Ich habe jedoch gelernt, dass die Coroiliskraft am Äquator gleich null ist...

Da hast du etwas Wahres gelernt.

"Lassen wir das Luftteilchen nun parallel zum Äquator fliegen. Nun wirkt die vertikale Komponente der Corioliskraft (Abbildung 3). Ein nach Osten bewegter Körper wird nach oben, ein nach Westen bewegter nach unten beschleunigt. Das heißt, bei dem nach Osten bewegten wird die Schwerkraftanziehung durch diese aufwärts gerichtete Beschleunigung zum Teil aufgehoben, bei dem nach Westen fliegenden wird die Schwerkraft verstärkt "

Das ist völliger Unsinn. Das Teilchen wird auch nicht nach Norden oder Süden abgelenkt. Aber weil die Bewegung der Atmosphäre der Bewegung des Erdbodens immer ein wenig nachhinkt, zunehmend in größeren Höhen, wird ein Teilchen das sich am Äquator nach Osten bewegt verlangsamt und eines das sich nach Westen bewegt beschleunigt.


IIZI9I5II 
Beitragsersteller
 22.12.2016, 21:30

also gilt die drei finger regel hier ncht obwohl das hinhaut ???

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Maarduck  22.12.2016, 21:32
@IIZI9I5II

Die drei-Finger-Regel bezieht sich nur auf Systeme mit echten Kräften. Die Corioliskraft ist nur eine Scheinkraft.

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ThomasJNewton  22.12.2016, 21:34
@IIZI9I5II

Gleiche die "Antwort" mal mit deinem Wissen ab.

Wer hat da wohl mehr Durchblick?

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Maarduck  22.12.2016, 22:14
@ThomasJNewton

Lassen wir das Luftteilchen nun parallel zum Äquator fliegen. Nun wirkt die vertikale Komponente der Corioliskraft (Abbildung 3). Ein nach Osten bewegter Körper wird nach oben, ein nach Westen bewegter nach unten beschleunigt. Das heißt, bei dem nach Osten bewegten wird die Schwerkraftanziehung durch diese aufwärts gerichtete Beschleunigung zum Teil aufgehoben, bei dem nach Westen fliegenden wird die Schwerkraft verstärkt 

Ich habe mich vertan. Ist doch richtig.

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Ich habe jedoch gelernt, dass die Coroiliskraft am Äquator gleich null ist...

Und du erinnerst dich noch ganz deutlich an die Worte, dass damit ganz ganz ausdrücklich die horizontale und die vertikale Kompnente gemeint waren?

Oder wahrscheinlicher hast du damals, als du das "gelernt" hast, noch gar nicht gewusst, dass es eine vertikale Kompomente überhaupt gibt.

Man lernt nie korrekt und vollständig.
Im besten Fall lernt man korrekt, aber vereinfacht.
Im schlechtesten total falsch.
Und vollständig lernt man nie.

Zum Lernen gehört es, altes gelerntes mit dem neuen abzugleichen, um so Lücken, Missverständnisse, Verallgemeinerungen, Fehler etc. zu erkennen und zu beseitigen.

Das geht jedem so. Kein Grund, an dir zu zweifeln.
Allerdings auch kein Grund zum Trotz
"Ich hab das aber mal gelernt, bääähhhh".


IIZI9I5II 
Beitragsersteller
 22.12.2016, 21:39

ne wurde in der vorlesung nicht vertieft. eigentlich müssen wir es nicht so genau lernen, ich will das aber vollständig lernen. sonst kriege ich keine ruhe:D mit den komponenten habe ich noch einige schwierigkeiten.

Die Richtung der Corioliskraft ist immer senkrecht zur Drehachse und zur Relativbewegung des Körpers, auf den sie wirkt

Meine Überlgeung: Ich habe ja eine Bewegungsrichtung entlang des Äquators. Somit ist diese senkrecht zu der Winkelgeschwindigkeit. Das war ja die Voraussetzung, dass eine Corioliskraft nur dann auftritt, wenn die Bewegungsrichtung oder eine Komponente senkrecht zur Winkelgeschwindigkeit ist bzw. der Drehachse der Erde. Mit der 3 Finger Regel kann man doch die Aussage bestätigen?

1. Jetzt verstehe ich nicht, warum man das in Komponenten einteilt(hier) da meine Richtung des Objektes schon senkrecht zur Achse ist.

2. Es war die Rede von hor. und ver. Komponenten, ich habe aber überhaupt kein Plan wie man diese am Äquator einzeichnent. Kannst du das mir anschaulich erklären

3. Ich kann diese Aussage, die ich hingeschrieben habe im Kontext nicht wirklich vorstellen.

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ThomasJNewton  22.12.2016, 21:59
@IIZI9I5II

Ich verstehe das auch nur auf gefühlsmäßiger=qualitativer Ebene, habe das nie systematisch gelernt, also mit Formeln oder Regeln (Finger hin oder her) oder so.

Kann dir da also nicht wirlich weiterhelfen. Oder ich müsste mich tiefer in das Thema einarbeiten, selbst wenn das nur heißt, dass ich mein Wissen unter dieser Fragestellung noch mal mühsam ordnen und neu kombinieren müsste.

Etwas anderes wird auch dir nicht übrig bleiben, wenn du es genau verstehen willst.
Dann musst du eben auch neues lernen, und v.a. dein Wissen neu ordnen und kombinieren.

Sorry, ich wollte dich erst mal v.a. darauf hinweisen, dass man immer einen Teil des alten Wissens über den Haufen werfen muss, wenn man neues erwirbt.
Und das kann dann im Einzelfall schwieriger sein als die einfachen alten Regeln.

Manchmal hilft auch Querdenken, und etwas Abstand zu Regeln und Formeln.

Dass alle Raketen nach Osten starten, kann man durchaus mit der Corioliskraft in einen Zusammenhang bringen.
Ist eben eine Frage der Sichtweise, ob die Rakete (durch die Erdrotation) einen Geschwindigkeitsvorsprung hat, oder (zu einem geringen Teil) durch die Corioliskraft in die Umlaufbahn befördert wird.
Das eine ist nicht richtiger oder falsche als das andere.

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Maarduck  22.12.2016, 23:20
@IIZI9I5II

In der Sache stimmt deine Aussage doch. Da habe ich mich zunächst vertan. Es macht aber ganz wenig aus.

Phänomenologisch kann man sich das so vorstellen:

Du hast auf dem Äquator eine Waage stehen. Darauf liegt ein Gegenstand. Auf diesen wirkt die Zentrifugalkraft. Wenn du nun mit der Waage nach Osten oder Westen fährst, mal gegen die Drehung mal mit ihr, dann wirkt auf den Probekörper zusätzlich ein Trägheitskraft.  Deshalb die Zerlegung der Kraft in verschiedene Komponenten.

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Die Coriolis-Kraft wirkt senkrecht zur Drehachse der Erde und senkrecht zur Bewegungsrichtung

    F_Coriolis = -2 omega kreuz v

Mit v horizontal  und parallel zum Äquator ergibt sich also eine vertikale Kraft, die sich zur Schwerkraft addiert  oder sich davon subtrahiert.