Wirklichkeit vs. Gerechtigkeit — Was hältst du von dieser Grafik?

zutreffend 36%
differenzierte Antwort 36%
unzutreffend 29%

14 Stimmen

6 Antworten

Von der Grafik gibt es verschiedene Versionen und alle beschreiben und unterscheiden unterschiedlich.

Was hier schon unzutreffend ist. Bei REALITY  und bei EQUALITY  sprechen wir von UNtersützug. Dabei ist bei REALITY  vermutlich gemeint das manche mehr haben als andere. Dann sprechen wir von reichen bzw. superreichen. Das ist das aber nicht bekommen sondern erwirtschaften wohingegen wir bei Unterstützen von staatlicher stütze sprechen.

Von daher passen die Begrifflichkeiten nicht und sind schon innerhalb der eigen Deutung unklar.

Justice finde ich auch nicht wirklich passende. Warum soll es den Justice sein wenn der Zaun nicht da ist. Bedeutet das dann das es okay ist wenn andere etwas tun und aufbauen und jeder dann davon profitiert ohne etwas dazu beizutragen? Und wenn das so ist dann müsste es eher so sein das das Statium fehlt und es würde dabei stehen das keiner irgendwas sehen darf weil niemand das Stadium gebaut hat.


LtLTSmash  14.07.2022, 15:18

Grundsätzlich stimme ich dir schon zu, nur ist trifft es nicht zu, das alle Reichen bzw. Superreichen ihren Reichtum selbst erarbeitet haben, er vererbt sich i.d.R. und laufende Einkünfte entstammen oft dem, was andere erarbeitet haben. Ich kenne zwar keine perfekte Lösung und Gerechtigkeit ist ohnehin ein subjektiver Begriff, aber das es ein durchgängiges Leistungsprinzip gäbe stimmt halt auch wieder nicht.

Nayes2020  14.07.2022, 15:41
@LtLTSmash

Zumal der Faktor Schwellenwert hinzukommt. Ab einem gewissen Punkt ist es viel leichter Geld zu vermehren und für sich arbeiten zu lassen.

Dieser Schwellenwert ist aber zum einen maßgeblich von Umweltfaktoren abhängig.

und zum anderen stimmt die Aussage schon. Wenn ich reich bin, bedeutet dass immer dass ich jemand anderen was weggenommen habe. es funktioniert nicht anders.

Osterkarnigel  15.07.2022, 11:20
@LtLTSmash

Es geht nicht darum ob Sie den Reichtum erarbeitet haben oder geerbt haben es geht darum das er nicht durch Unterstützung des Staates kam. Wobei hier ja um Unterstützung geht.

Und ja das ist natürlich alles etwas Platt ausgedrückt aber ich will ja kein Buch schreiben war eh schon lang genug. Das Prinzip das jeder aber alles immer zur Verfügung hat scheitert eben schon daran das es zunächst mal für Gewisse Güter mehr Nachfrage als Angebot gibt. Zum zweiten wer sollte die Güter bereitstellen und warum? Klar gibt es sicher auch Leute die etwas erschaffen oder tun einfach weil Sie es gern tun. Nehmen wir mal den Müllmann, warum sollte jemand jeden Tag den Müll von den Straßen Räumen bzw. Mülleimer lehren wenn er sowieso alles bekommt was er möchte?

Osterkarnigel  15.07.2022, 11:21
@Nayes2020

Hmm dem Stimme ich jetzt mal nicht zu das man nur Reich ist wenn man anderen etwas wegnimmt.

Nayes2020  15.07.2022, 11:27
@Osterkarnigel

So funktioniert die Wirtschaft.

Das wegnehmen muss nicht direkt oder offensichtlich passieren.

Aber es gibt nur eine gewisse Menge an Reichtum. Es ist wie mit dem Energieerhaltungssatz.

Und sobald ich mehr habe, muss jemand anders weniger haben. Und zwar global auf der Welt betrachtet

LtLTSmash  15.07.2022, 11:36
@Osterkarnigel

"Nur" ist hier nicht das passende Wort, aber letzlich ist jeder Kapitalertrag streng genommen genau das. Natürlich das Thema sehr komplex, aber genau deswegen ist eine soziale Marktwirtschaft auch werder das eine noch das andere Extrem. Was jetzt genau "gerecht" ist, ist dabie natürlich nur subjektiv beantwortbar.

Osterkarnigel  15.07.2022, 12:54
@Nayes2020

Nein so funktioniert Sie eben nicht. Der Zugrunde liegende Prozess der Wirtschaft ist das Mehrwert geschaffen wird. Als Beispiel aus dem Roherzeugnis Eisen wird Werkzeug hergestellt mit dem wiederum weitere Güter erwirtschaftet werden können oder die vorhanden Prozesse optimiert werden.

Genau so funktioniert das auch zu großen teilen auch oder warum glaubst du haben wir so viel? Warum haben wir prinzipiell genug zu essen warum haben wir all die Konsumgüter warum haben wir ein Dach über dem Kopf? Sicher nicht weil das einfach so da ist.

Die Idee der Modernen Marktwirtschaft ist das du Konkurrenz und Wettbewerb eine möglichst effiziente Nutzung und ein möglichst passende Bereitstellung von Angebot und Nachfrage dargestellt wird.

Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad auch sehr gut. Natürlich hat das System auch schwächen. Es gibt Menschen die vom erwirtschafteten mehr bekommen als andere. Manchmal ist das berechtigt. Ein Unternehmer der das entsprechende Risiko trägt bzw. mehr in das ganze investiert hat erhält natürlich auch ein größeres Stück des Kuchens. Und das ist auch absolut fair. Es gibt aber natürlich auch Situationen in denen das nicht fair ist da können wir Beispiele wie Ausbeutung, Kinder/Sklavenarbeit oder auch Diebstahl anführen.

Das heißt aber nicht das das System Grundsätzlich falsch / schlecht ist. Zumal es aktuell auch kein bessres gibt und im gleichen Masse Mehrwert zu erschaffen.

Um deinen Gedanken aber mal weite zu führen. Was du beschreibst hat nichts mit Wirtschaft zu tun sondern wenn man es so drastisch beschreiben will dann ist das ein Grundsatz des Lebens. Wenn ich etwas essen zu mir nehme ist das essen das jemand anders nicht mehr zur Verfügung hat das gleiche gilt für Lebensraum Sauerstoff und so weiter. Die bloße Existenz ist der Kampf um Ressourcen. Die wirtschaft sorgt einfach nur dafür das wir aus den vorhanden Ressourcen mehr rausholen als natürlich zur Verfügung steht.

differenzierte Antwort
  1. Wer bestimmt dass einer dieses mehr nicht nötig hat..
  2. Dem "reichen" sollte nichts weggenommen werden damit die anderen erhöht werden
  3. Da wird dem reichen alles genommen...
  4. Haben wir teilweise und manchmal geht es nicht

Stimmt halt teilweise nur sollte niemanden etwas genommen werden damit andere auf dieses Level kommen dass sie sehen können

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe die Welt weder von links/rechts, sondern von oben herab

LtLTSmash  14.07.2022, 15:21

Die Frage ist ja immer, ob wirklich etwas genommen werden muss bzw. haben denn auch die Reichen alles selbst erarbeitet oder nehmen sie sich nicht einen Teil des Mehrwertes der von anderen erarbeitet wurde?

differenzierte Antwort

Ich finde es grundsätzlich einen guten Ansatz, der auf Missstände hinweist.

Man kann aber auch durchaus Dinge kritisch sehen.

Der/die eine bekommt mehr als nötig, der/die andere weniger als nötig. So entsteht eine enorme Diskrepanz.

Man muss sich ja auch fragen, warum der eine mehr bekommt. Es wird ja nicht irgendwo entschieden, dass jemand mehr als nötig bekommt.

Ja, manche haben durch z.B. eine Erbschaft oder Glück Dinge, ohne dafür viel getan zu haben.

Aber es gibt ja auch Menschen, die dafür viel getan / investiert / riskiert haben.

In Deinem Beispiel also wäre die Frage ganz konkret: "Was wenn der linke sich die 7 Kisten selbst mitgebracht hat?"

Die Annahme ist, dass alle von den gleichen Unterstützungen profitieren.

Hier muss man berücksichtigen, dass (paradoxerweise) alles andere ja Ungleichbehandlung wäre und auch Neid hervorbringt.

Jede/r bekommt die Unterstützung, die er/sie braucht, was Gerechtigkeit hervorbringt.

Unterstützung ist sinnvoll. Es gibt zum Beispiel Pflegegeld für die Betreuung behinderter Menschen und schwere Behinderungen bedeuten mehr Pflegegeld.

Aber ist das tatsächliche Gerechtigkeit, oder doch was anderes? Und kann man das konsequent durchziehen?

Im Extremfall würde das bedeuten, dass der Staat jedes Gehalt jedes Bürgers exakt auf sagen wir 4000€ netto auf- bzw. abrundet. Gerecht wäre das aber nicht.

weil die Ursache(n) der Ungerechtigkeit behoben wurde(n)

Das ist Wunschdenken.

Denn - um das Beispiel der Behinderung aufzugreifen - man kann Behinderungen nicht abschaffen.

Man wird niemals alle Ungerechtigkeiten beheben können.

Du siehst, jeder Punkt hat seine Vorteile und Nachteile.

differenzierte Antwort

Im Grunde zutreffend, allerdings ist die Stufe justice nicht in allen Bereichen und Belangen umsetzbar. Bleibt also wahrscheinlich eine Utopie. Equity hingegen ist größtenteils machbar und meinet Meinung nach auch erstrebenswert.

differenzierte Antwort

Es ist halt eine stark idealisierte Darstellung, die in der Realität so auch nicht zutrifft. Gerade das letzte Bild deutet ja an, das alles gratis sein müsste, was man wohl erahnenbar nicht funktionieren wird. Der Punkt das nicht jeder die gleiche Förderung benötigt ist wohl zutreffend, aber leider ist das in der Realität nicht so leicht ermittelbar, wie es auf dem Bild suggeriert.