Wird Wasserstoff die Lösung auf die Klimasünde sein?

11 Antworten

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Das Ganze muss noch reifen!

Wasserstoff taugt als Speichertechnologie, ist aber kein eigenständiger Primär-Energieträger!
Er muss hergestellt werden, was bereits mit Verlusten verbunden ist.
Beim Herstellen mit überschüssigem Ökostrom und Zurück-Verstromen beispielsweise gehen ca. 2/3 der Energie verloren.

Gegen die "Klimasünde" hilft nur 'grüner' Wasserstoff.
Wasserstoff wird primär dort zur Anwendung kommen, wo es hohe Leistungen braucht. Also hohe Temperaturen für die Industrie oder grosse Antriebsleistungen wie in Düsentriebwerken.

Ja, eindeutig. Aber nur als Zwischenschritt zur Synthese von Methanol.

Also: Solar -> Elektrolyse -> Wasserstoff -> Methanol

Das Verfahren hat keinen besonders hohen Wirkungsgrad, braucht also relativ viel Energie.

Aber:

  • Solarenergie kostet bei Großanlagen fast nichts mehr. Im Moment sind es 1-3ct pro kW/h. Und die Kosten sinken weiter
  • China und Indien bauen aktuell riesige Solaranlagen und planen das auch weiter. Was viele nicht wissen: Die Höhe über dem Meeresspiegel ist ganz entscheidend. Und im Himalaya gibt es riesige ungenutzte Flächen. Ebenso in der Wüste Gobi etc. Vieeel Effizienter als Solarenergie bei uns:

Bild zum Beitrag

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(Die Farben sind nicht ganz identisch. Himalaya bringt mehr als Sahara...)

  • Allein China baut bis 2030 mehr Solarenergie als Deutschlands Gesamtenergiebedarf inkl. Öl etc.
  • Fläche gibt es auf der Welt mehr als genug. Auch andere Gebiete haben karge Hochebenen wie zum Beispiel Südamerika.
  • Da Methanol flüssig ist und eine gute Energiedichte hat, kann man damit auch Flugzeuge, Schiffe, Autos etc. betreiben und es simpel in Tanks speichern

Das wird von alleine so kommen auf mittlere Sicht. Weil es finanziell lohnt und die Energieprobleme komplett löst und keine besonderen Rohstoffe braucht. Windkraft ist eine Sackgasse und jetzt schon teurer als Solar.

Also: 10 oder 20 Jahre warten, dann wird das so sein.

 - (Deutschland, Energie, Umwelt)  - (Deutschland, Energie, Umwelt)
Oder muss das Ganze erst noch wie ein Wein reifen?

Nein, reifen muss da Nix. Es müssen Verfahren zur Wasserstofferzeugung entwickelt werden die wirtschaftlich tragbar sind. Das man mit Strom H2 erzeugen kann ist ein alter Hut und seit über 200 Jahren bekannt. Aber bisher rechnen sich die Verfahren nicht. Bei einem Wirkungsgrad von <50% nicht wirklich verwunderlich.

Es ist an der Zeit Verfahren mit einem höheren Wirkungsgrad zu entwickeln. Hier befinden wir uns aber teilweise eben erst im Stadium der Grundlagenforschung. Bis das industriell umgesetzt werden kann werden noch etliche Jahre ins Land gehen.

Siehe auch: Nationale Wasserstoffstrategie

Es gibt nicht die eine Lösung für das Klimaproblem.

Ein Hauptproblem ist die Energiespeicherung, und da ist Wasserstoff ein Ansatz, nicht der einzige und nicht der optimale. Gute Lösungen müssen energetisch und finanziell lohnend sein.

Davon ab hat ausgegaster Wasserdampf nichts mit Wasserstoff zu tun, sind die von Vulkanen freigesetzten Mengen eine Lachnummer gegen die natürlich Verdunstung und reguliert sich der Wasserdampfgehalt der Luft in Minuten bis Wochen von allein, durch Niederschläge.

Theoretisch gibt es bereits extrem gute Konzepte, die Förderung fehlt leider komplett.

Für den Transport, Nahverkehr usw. ist Wasserstoff definitiv eine Lösung und ist teilweise auch schon in Verwendung. Problematisch ist momentan die Herstellung, welche man allerdings anpassen kann ... wenn man investieren würde. Da aber mehr Geld in Verbrenner und Kohle fließt, als in zukunftsfähige Technologie kannst du dir vorstellen wie es läuft.

Wasserstoff ist aber z.B. ungeeignet für Heizungen.


segler1968  27.07.2023, 10:01

Darum macht man aus Wasserstoff dann ja auch Methan oder Methanol. Damit klappt auch das Heizen.

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