Wieviel Strom läuft da wohl durch? Hoch- oder Höchstspannung? Der Ort ist in Italien?

4 Antworten

Die Länge der Isolatoren, gemessen an dem, was ich so kenne, spricht für eine Spannung von 380 kV, eventuell auch höher, aber unter 1 MV. Wie hoch der Strom ist, weiß ich nicht.

Unter einer Hochspannungsleitung würde ich nicht wohnen wollen.

In einigem Abstand addieren sich die Magnetfeldstärke (Strom) und auch die elektrische Feldstärke (Spannung). Die Summe ist jeweils 0. Da habe ich keine Bedenken.


RareDevil  22.09.2024, 15:16

Das ist eine 110kV-Leitung...

tunik123  22.09.2024, 15:23
@RareDevil

Also wenn das 110 kV sind, dann ist das wirklich unbedenklich. Ich hatte das auf mindestens 380 kV geschätzt, gemessen an dem, was es in meiner Gegend (Ostbrandenburg) an Hochspannungsleitungen gibt.

Aber selbst 380 kV halte ich für unbedenklich, wenn das Foto vom Ort der geplanten Wohnung aufgenommen wurde

Ago22 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 15:10

Der Abstand ist im Foto eingezeichnet. Roter Kreis =die Wohnung

Muss halt rausbekommen ob der Abstand ausreicht.

Das sind mindestens 150kV, die Höchstgrenze die bei solchen Leitungen möglich ist, die ist nicht begrenzt oder irgendwie definiert. Das hängt dann davon ab wie die Leitungen bzw. genauer die Isolatoren gebaut sind und zugelassen wurden. Üblich sind 380kV.

Der Strom ist ebenfalls nicht pauschal begrenzt. Wie viel Strom man durch ein solches Kabel jagen kann hängt von der Länge der Leitung und von der Umgebungstemperatur ab. Normalerweise liegt der Strom bei solchen Leitungen in Mitteleuropa so bei bis zu 1kA.

Der Abstand zu Wohnungen ist in Deutschland streng reguliert. Dieser darf nicht unterschritten werden.

https://www.bfs.de/DE/themen/emf/netzausbau/schutz/abstand/abstand_node.html

Das tolle bei Drehstrom (deswegen 3 Leitungen) ist, dass sich die Felder (sowohl elektrische als auch magnetische) gegenseitig aufheben und man nach wenigen Metern diese Felder kaum noch nachweisen kann. Deswegen sind die Abstands Grenzwerte zu Wohnungen so gering. Was eher stört ist das hörbare 100Hz brummen wenn da große Tropfen an der Leitung hängen, also bei leichtem Regen und starken Nebel. Das hört man sehr weit und 100Hz sind extrem unangenehm! Außerdem durchdringt 100Hz mit Leichtigkeit Fenster, Wände und alle Schallschutzdämmungen.

Einen höheren Gesetzlichen Abstand gibt es bei Bahnstrom. Den erkennt man an der Geradzahligen Anzahl der Leitungen, also meistens 2 oder 4. Den Blitzschutzdraht ganz oben drauf darf man nicht mitrechnen, der trägt zur Energieübertragung nichts bei. Da sind übrigens Glasfasern drin für Internet und andere Datenübertragungen.

Bahnstrom hat 16⅔ Hz, liegt also in dem Bereich den menschliche Nerven verarbeiten können. Dazu ist das kein Drehstrom sondern nur einphasig so dass sich die Felder nicht so gut gegenseitig aufheben. Daher der größere gesetzliche Abstand. Leider berücksichtigt der nicht, dass die 16⅔Hz wirklich auf Nerven wirken können, denn die können bis fast 20Hz verarbeiten. Die 50Hz des normalen Stromnetzes liegen also weit darüber.

Ich habe mich beruflich sehr intensiv mit EMV beschäftigt. (Elektromagnetische Verträglichkeit). Ich habe keine Bedenken in der Nähe von 50Hz Stromleitungen zu wohnen - solange ich bei nassem Wetter die 100Hz brummen nicht hören kann. Bei Bahnstrom hingegen halte ich die gesetzlichen Grenzwerte für absolut unzureichend! Da würde ich mindestens so weit weg wohnen, dass man die Leitungen schon gar nicht mehr erkennen kann, höchstens die Masten ganz klein in der Ferne!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

RareDevil  22.09.2024, 16:16
Bahnstrom hat 16⅔ Hz, liegt also in dem Bereich den menschliche Nerven verarbeiten können. Dazu ist das kein Drehstrom sondern nur einphasig so dass sich die Felder nicht so gut gegenseitig aufheben.

Im Bereich 110kV ist Bahnstrom 2phasig und hebt sich somit wieder auf. Die Abstände der Isolatoren wie auch zum Boden ist nicht höher wie bei 110kV-Drehstromleitungen...

Die hier gezeigte Leitung müsste ebenfalls 110kV sein, da einfache Isolatorlänge und rel nah am Mast.

Commodore64  22.09.2024, 16:59
@RareDevil

Ja, da ist ja auch zwangsläufig ein Rückleiter dabei. Also ginbt es immer gegenseitig versetzte Felder. Bei 2-Phasig hat man dann noch mal 180° Versatz dazu.

Nur die Leitungen stehen nicht nahe genug aneinander um eine garantierte Auslöschung der Felder zu gewährleisten. Das klappt bei 120° Drehstrom etwas besser, aber auch nicht perfekt. Daher der gesetzliche Mindestabstand und der ist bei Bahnstrom noch mal deutlich größer.

Ago22 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 15:48

Super Antwort. Ich fasse mal zusammen, da hier im Bild oben 3 Leitungen verlaufen. Deshalb ist es Drehstrom bei dem sich die Felder (Elektro sowie magnetisch) nach wenigen Metern aufheben.

Dies wäre ja in meinem Fall gegeben. Was ist mit ein paar Metern gemeint? Wäre der Abstand im obigen Bild so gesehn ausreichend und das einzige was uns stören würde, wäre ggf. der Lärm durch das Brummen?

Unten am mast sind manchmal tafeln, die die nennspannung angeben.

"Wieviel Strom" hängt dagegen von der netzbelastung ab. Genaues kann dir nur der netzbetreiber sagen.


Ago22 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 14:45

Bin nicht vor Ort und kann leide rnicht drauf sehen.

Also ich würde nicht unter einer Hochspannungsleitung leben wollen.


Ago22 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 14:44

Es befindet sic nicht direkt darunter. Siehe roter Kreis.

User999333  22.09.2024, 14:53
@Ago22

Ach das ist die Wohnung. Ja, dann kein Problem,wenn du es magst