wieso wollen juden ihren eigenen Staat obwohl sie im nationalsozialismus genau nicht als eigene ethnie betrachtet werden wollten wegen der Naziideologie?
Warum ist Israel mittlerweile offiziell als Staat anerkannt, sozusagen als Ethnie, obwohl die Juden während des Nationalsozialismus alles andere als ein Volk oder eine Rasse sein sollten und sie stark unter der großen Ideologie litten? Wie die Nationalsozialisten es interpretierten, verstehe ich nicht. Wie kann man heute Israel als Staat betrachten und einfach alles, was man in der Geschichte gelernt hat - dass man Rasse und Religion nicht einfach über einen Kamm scheren kann -, komplett ignorieren? Was denkt ihr dazu?
4 Antworten
Die Gründe, für den Willen einen eigenen Staat zu haben, der geht weit zurück. Viel weiter als die Nazi-Zeit.
Die Juden haben fast 2.000 Jahre lang eine Geschichte voll Schmerz, Blut und Trauer erlebt. Es gab selten längere zeitliche Abschnitte, wo man sie in Ruhe und Frieden leben lies.
Deshalb suchten die Zionisten einen Ort auf dieser Erde, wo man als Mehrheit nicht mehr belästigt wurden. In Frage kam auf Afrika oder Südamerika. Doch kein Land war bereit, ein Stück des Staates für jüdische Ansiedler frei zu geben.
Es blieb einzig die Ur-Heimat der Juden. Dort wo früher das Königreich Israel gewesen war. Dort wo der Jude Jesus gewirkt hatte.
Das hat viele politische Gründe.
Juden wurden z. B. erst nach Ausbruch des 2 Weltkrieges von den USA und Großbritannien aufgenommen obwohl bekannt war dass sie schon Jahre vorher in KZs vergast wurden.
Besonders Großbritannien hat die Einreise von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland in das jetzige Israel verboten und auch verhindert
Warum das so war sollte man mal die USA und Großbritannien fragen.
Im Zusammenhang damit wurde bestimmt, dass die Juden ein eigenes Land haben sollen.
Auch diese Entscheidung sollte man mal begründen lassen.
Und genau hier besteht der große und weit verbreitete Irrtum.
Israel ist zwar der einzige Staat der Welt, mit einer überwiegend jüdischen Bevölkerung. Israel ist aber ein parlamenarisch demokratischer Staat mit Religionsfreiheit. Keine Ethnie wird ausgegrenzt.
Die Bevölkerung in Israel setzt sich zu etwa 75% Juden, 21% Muslime (meistens arabischer Abstammung) sowie etwa 4% Gläubigen anderer Religionen zusammen.
Muslimische Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft genießen die gleichen Rechte wie die Juden. Sie waren sogar lange Zeit im israelischen Parlament vertreten, besetzen Politiker, Posten hoher Beamter und sogar Richterposten.
Und wenn der oberste Richter (muslimisch-arabisch) ein ehemaliges israelischen Staatoberhaupt (jüdischen Glaubens) verurteilen konnte, muß mir hier kein Schlaumeier mehr mit einem angeblichen israelischen Apartheitstaat kommen.
- Oberstes Gericht
Dafür muss man mehr als nur 100 Jahre in der Geschichte zurück gehen.
Der ganze Konflikt begann schon vor gut 2700 Jahren.
Wenn dich das wirklich interessiert, und das nicht nur eine Suggestivfrage sein sollte, kann ich dir nur raten, dich über das Thema Zionismus zu informieren.
LG.