Wieso wirken Anglizismen weniger intellektuell als lateinische Lehnwörter?

6 Antworten

Diese Beobachtung kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, die kulturell, historisch und sprachlich bedingt sind. Einer der Hauptgründe ist die Assoziation von Latein mit Bildung und Intellektualität. Latein war die Sprache der Gelehrten und des Bildungsbürgertums in Europa über viele Jahrhunderte hinweg und ist bis heute die offizielle Sprache der katholischen Kirche. Lateinische Lehnwörter können daher als Zeichen von Bildung und Gelehrsamkeit betrachtet werden. Anglizismen, die aus der englischen Sprache stammen, sind im Vergleich dazu oft mit modernen Technologien, Medien und Populärkultur assoziiert. Sie können als weniger formell und intellektuell wahrgenommen werden, da sie häufig Begriffe aus dem Alltag und der modernen Welt beschreiben. Außerdem können Anglizismen auch als Zeichen für die Dominanz der englischen Sprache und Kultur wahrgenommen werden, was zu einer Abwertung ihrer intellektuellen Relevanz führen kann.

Subjektiv mag dem so sein, eine objektive Grundlage würde mich überraschen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Doktor der Englischen Sprachwissenschaft

Weil die meisten Leute gar nicht wissen, dass es lateinische Lehnwörter sind - z.B. Fenster,

Wenn du lateinische Fremdwörter meinst, für die es meistens ein deutsches Äquvalent (Ha! Schon wieder ein Fremdwort!) gibt, dann kann es schon sein, dass das auf manche Menschen "gebildet" oder "intellektuell" (Hach - schon wieder ein Fremdwort) wirkt.

Die vielen Anglizismen sind ja inzwischen schon Allgemeingut in der Alltgssprache und in den Medien.


Es ist eine Frage der Exklusivität.

Latein war früher überall dort die „lingua franca”, wohin das römische Reich seine Truppen schickte, um die Gegend zu erobern.

Englisch kann heute aber jeder freiwillig, ganz ohne Eroberung und Lateinkenntnisse sind zum Indiz für Bildung geworden.

Weil sie inzwischen Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs - insbesondere bei Jungendlichen, - geworden sind!