Wieso werden externalisierende Störungen weniger ernst genommen?


02.08.2024, 20:06

Für all die Genies unter euch:

Natürlich habe ich das beim Personal mehrfach angesprochen! Aber das interessiert niemanden.

2 Antworten

Ich bin oft impulsiv, laut, manchmal aggressiv. Ich werde permant bestraft.

Zu Recht

Ich würde mir dabei viel mehr wünschen, dass ich mal gefragt werden würde, was mir helfen könnte

Ich bin mir sicher, die wird Hilfestellung gegeben. Wenn du nicht gefragt wirst, dann frag du doch einfach nach Hilfe. Bzw sprich mit den Therapeuten was dir gut tun würde dich runter bringt und welche Möglichkeiten hier bestehen könnten (Kompromisse sind ja immer drin, wenn das Ergebnis dann stimmt)

Bei anderen Störungen wird viel mehr Rücksicht genommen. Das ist vor allem bei Störungen, die viel eher nach innen gerichtet sind.

Weil diese nicht das ganze Haus aufwiegeln um es überspitzt zu sagen. Ihr Verhalten stört die anderen Patienten nicht. Deines eben schon


Haonn 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 17:23
Zu Recht

Wieso? Andere wegen der Störung ja auch nicht bestraft

Ich bin mir sicher, die wird Hilfestellung gegeben. Wenn du nicht gefragt wirst, dann frag du doch einfach nach Hilfe. Bzw sprich mit den Therapeuten was dir gut tun würde dich runter bringt und welche Möglichkeiten hier bestehen könnten

Nein, ich habe vieles angesprochen und es wird nicht umgesetzt.

Weil diese nicht das ganze Haus aufwiegeln um es überspitzt zu sagen. Ihr Verhalten stört die anderen Patienten nicht. Deines eben schon

Achso und deshalb habe ich nicht die selbe Hilfe verdient? Sollte ich nach der Logik sogar viel mehr Unterstützung erhalten, weil ja andere auch leiden und nicht weniger?

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kugel  02.08.2024, 22:29
@Haonn
Wieso? Andere wegen der Störung ja auch nicht bestraft

Darum:

Ich bin oft impulsiv, laut, manchmal aggressiv

Weil du mir deinem Verhalten andere - auch völlig unbeteiligte - schadest und vor allem störst. Wie du eben geschrieben hast, das Verhalten der anderen richtet sich gegen sich selbst während du mit deinem Verhalten andere massiv störst

Nein, ich habe vieles angesprochen und es wird nicht umgesetzt.

Stichwort Kompromiss und Entgegenkommen. Gibst du mir, gebe ich dir. So läuft es draußen, so läuft es in der Einrichtung.

Sobald man merkt dass du mitarbeitest, an dir arbeitest, dich besserst, ERST DANN bist du in der Position Ansprüche stellen zu können.

Achso und deshalb habe ich nicht die selbe Hilfe verdient? Sollte ich nach der Logik sogar viel mehr Unterstützung erhalten, weil ja andere auch leiden und nicht weniger?

Du bzw man bekommst nunmal keine "Belohnung" für schlechtes Verhalten.

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Haonn 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 06:23
@kugel
Weil du mir deinem Verhalten andere - auch völlig unbeteiligte - schadest und vor allem störst.

Achso deswegen habe ich keine Hilfe, sondern strafen verdient?

Stichwort Kompromiss und Entgegenkommen

Davon merke ich gar nichts. Ich strenge mich jeden Tag extrem an und von denen kommt gar nichts. Nur strafen.

Sobald man merkt dass du mitarbeitest, an dir arbeitest, dich besserst, ERST DANN bist du in der Position Ansprüche stellen zu können.

Okay also gar nicht, weil die nicht merken wollen, wie sehr ich mitarbeite und mich bemühe.

Du bekommst nunmal keine "Belohnung" für schlechtes Verhalten

Ich habe niemals von einer Belohnung gesprochen, sondern von Hilfe und Unterstützung

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kugel  03.08.2024, 11:33
@Haonn
Achso deswegen habe ich keine Hilfe, sondern strafen verdient?

Nochmal. Du kennst die Regeln, wie man sich zu benehmen hat. Wenn man diese nicht einhält, dann trägst du die Konsequenz für DEIN Verhalten. Wie immer im Leben

Davon merke ich gar nichts. Ich strenge mich jeden Tag extrem an und von denen kommt gar nichts. Nur strafen.

Weil sie eben nicht sehen, dass sich was ändert. Dass deine Ausraster weniger werden, du leiser "explodierst" oder dich einfach zusammenreißt und deine Aggressivität in den Griff bekommst.

Es sind nunmal alles Dinge, die zwischenmenschlich absolut nicht tragbar sind.

Okay also gar nicht, weil die nicht merken wollen, wie sehr ich mitarbeite und mich bemühe.

Weil es nicht reicht, wenns Mal einen Tag klappt.

Ich habe niemals von einer Belohnung gesprochen, sondern von Hilfe und Unterstützung

Belohnung im Sinne von, dass die Betreuer und Therapeuten MERKEN, dass sich was an deinem Verhalten ändert bzw geändert HAT.

Was die Hilfestellung angeht: was wünschst du dir? Was würde dein Verhalten ändern bzw bessern?

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Haonn 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 16:40
@kugel
Nochmal. Du kennst die Regeln, wie man sich zu benehmen hat. Wenn man diese nicht einhält, dann trägst du die Konsequenz für DEIN Verhalten. Wie immer im Leben

Nochmal ich bin nicht da, weil meine Eltern Langeweile hatten, sondern weil ich das eben nicht einfach lassen kann.

Ich bin da, weil ich Hilfe bekommen soll.

Klapse ist eben nicht wie überall im Leben. Klapse sollte einen Raum bieten um das gewünschte Verhalten zu erlernen. Zu erwarten, dass ich das von heute auf morgen kann, ist schlicht und einfach dumm und falsch.

Dass deine Ausraster weniger werden, du leiser "explodierst" oder dich einfach zusammenreißt und deine Aggressivität in den Griff bekommst.

Was kann ich dafür, dass sie das nicht sehen? Es ist deutlich weniger geworden.

Weil es nicht reicht, wenns Mal einen Tag klappt.

Ich rede auch nicht von einzelnen Tagen.

Belohnung im Sinne von, dass die Betreuer und Therapeuten MERKEN, dass sich was an deinem Verhalten ändert bzw geändert HAT

Das ist erstrecht keine Belohnung. Es sollte normal sein, dass die Betreuer Fortschritte bemerken. Du hast eine sehr merkwürdige Einstellung in Hinblick auf die Vorgänge in der Klapse.

Was die Hilfestellung angeht: was wünschst du dir? Was würde dein Verhalten ändern bzw bessern?

Mir würde es helfen mehr Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten (z.B. mehr Zimmerzeit oder Mahlzeiten alleine einnehmen zu dürfen oder wenigstens alleine an einem Tisch. Das sind alles Sachen die auch möglich sind, weil das anderen Patienten auch erlaubt wird. Mir würde es auch helfen, wenn ich in manchen Situationen raus gehen könnte. Das ist nicht möglich, weil ich da unbeaufsichtigt wäre und das in dem Moment für die zu gefährlich wäre (in mean ich würde nichts gefährliches anstellen. Aber ich versteh schon, wieso sie das nicht erlauben).

Die Vorschläge von denen bringen nicht viel. Ich habe so einen Anti-Stress-Bälle erhalten. Ich habe von Anfang an gesagt, dass die mir nicht helfen. Ich konnte auch erklären, wieso sie mir nicht helfen. Ich musste das trotzdem versuchen. Es hat nicht geklappt. Jetzt soll ich das nochmal probieren und diesmal ernsthaft...

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kugel  03.08.2024, 17:07
@Haonn
Nochmal ich bin nicht da, weil meine Eltern Langeweile hatten, sondern weil ich das eben nicht einfach lassen kann.

Ich weiß;-)

Ich bin da, weil ich Hilfe bekommen soll.

Du bist in erster Linie da, weil dein Verhalten draußen nicht mehr tragbar war. Die Hilfe bekommst du aber auch in Form von Regeln und eben Konsequenzen, wenn du dich nicht daran hältst

Du magst das unsinnig finden, ist aber ein Teil des Weges den du um Moment gehst.

Geh ihn mit und es wird für dich besser. Oder geh deinen Weg weiter wie bisher und der Stress bleibt. Egal ob innerhalb oder außerhalb der Mauern

Klapse ist eben nicht wie überall im Leben. Klapse sollte einen Raum bieten um das gewünschte Verhalten zu erlernen. Zu erwarten, dass ich das von heute auf morgen kann, ist schlicht und einfach dumm und falsch.

Solange du von Klapse sprichst fehlt dir auch der Sinn für diese Einrichtung.

Es ist ein geschützter Raum in dem DU begreifen musst (oder eben auch nicht) dass das Leben so wie du dich verhältst, die funktioniert. Ein Rahmen, in dem die sehr deutlich gezeigt wird, was geht aber vor allem was NICHT geht.

Den Job hast du für DICH zu erledigen. Auch wenn dir hierfür der Sinn und das Verständnis fehlt. Irgendwann bist du halt nicht mehr der/die 13jährige Systemsprenger, der/die durch den Raster fällt sondern erwachsen. Da ist's mit Schonfrist vorbei und du landest dann eben nicht in der Psychiatrie sondern im Knast. Oder auf der Straße.

Auch wird dein Arbeitgeber (auch im Traumberuf) dein Verhalten nicht dulden.

Mir würde es helfen mehr Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten (z.B. mehr Zimmerzeit oder Mahlzeiten alleine einnehmen zu dürfen oder wenigstens alleine an einem Tisch. Das sind alles Sachen die auch möglich sind, weil das anderen Patienten auch erlaubt wird.

Dann geh hin und frag "was muss bzw kann ich tun, um diese Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten? Welche KONKRETEN Anforderungen muss ich erfüllen, um Raum für mich zu bekommen in dem im ungestört wieder runterkommen kann?"

Deine Betreuer/Therapeuten haben ein Ziel für dich. Also biete ihnen DU ein Ziel mit dem du dich beweisen kannst UND gleichzeitig das bekommst was du willst: deine Ruhe

Oder du gehst zu deinem Therapeuten und fragst, ob du heute AUSNAHMSWEISE mal alleine sitzen kannst, weil es dir heute eh schon nicht gut geht und du nicht möchtest, dass die Situation (wieder Mal) eskaliert.

Oder kauf die oropax. Dann sitzt du mit am Tisch aber musst dir das Gelaber und geschmatze und geschepper nicht anhören

Wie schon das Beispiel mit dem Umgang mit Kunden, es ist oft nur eine Frage der "richtigen" Kommunikation.

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Haonn 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 17:16
@kugel
Ich weiß;-)

Offensichtlich nicht, dann würdest du ja nicht behaupten, dass ich einfach damit aufhören soll bzw das ich in der Lage wäre damit einfach aufzuhören.

Die Hilfe bekommst du aber auch in Form von Regeln und eben Konsequenzen, wenn du dich nicht daran hältst

Nein. Die Hilfe sollte Therapie sein und keine Strafen

Solange du von Klapse sprichst fehlt dir auch der Sinn für diese Einrichtung.

Solange ich mit der Klapse nur Negatives assoziieren kann, werde ich auch den negativ konnotierten Begriff nutzen. Das sagt nichts über mein Verständnis, sondern über mein Verhältnis gegenüber der "Einrichtung" aus.

Es ist ein geschützter Raum in dem DU begreifen musst (oder eben auch nicht) dass das Leben so wie du dich verhältst, die funktioniert. Ein Rahmen, in dem die sehr deutlich gezeigt wird, was geht aber vor allem was NICHT geht

Nein, wie schon gesagt du verstehst nicht wozu die Klapse da ist. Eigentlich sollte ich dort lernen mit den Problemen besser zurecht zu kommen. Ich sollte entsprechende Ressourcen erhalten um in Zukunft besser klar zu kommen.

Dann geh hin und frag "was muss bzw kann ich tun, um diese Rückzugsmöglichkeiten zu erhalten? Welche KONKRETEN Anforderungen muss ich erfüllen, um Raum für mich zu bekommen in dem im ungestört wieder runterkommen kann?"

Bekomme ich nicht. Das habe ich schon mehrfach versucht.

Ich muss das halt aushalten. Ganz egal welche Folgen das hat. Wie gesagt ich erhalte da nicht die Hilfe/Unterstützung die ich bräuchte.

Deine Betreuer/Therapeuten haben ein Ziel für dich. Also biete ihnen DU ein Ziel mit dem du dich beweisen kannst UND gleichzeitig das bekommst was du willst: deine Ruhe

Das interessiert sie nicht. Sie wollen einfach ihr Ding surxjzi. Lies das Beispiel mit den scheiß Anti-Stress-Bällen

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kugel  03.08.2024, 17:26
@Haonn
Oder du gehst zu deinem Therapeuten und fragst, ob du heute AUSNAHMSWEISE mal alleine sitzen kannst, weil es dir heute eh schon nicht gut geht und du nicht möchtest, dass die Situation (wieder Mal) eskaliert.
Oder kauf die oropax. Dann sitzt du mit am Tisch aber musst dir das Gelaber und geschmatze und geschepper nicht anhören
Wie schon das Beispiel mit dem Umgang mit Kunden, es ist oft nur eine Frage der "richtigen" Kommunikation.

Ich hoffe, du hast nicht wieder nur das gelesen, was du trotzig auseinander pflücken kannst, sondern eben auch, dass ich dir den ein oder anderen Tipp geben wie es klappen KÖNNTE.

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Haonn 
Beitragsersteller
 03.08.2024, 17:40
@kugel
Oder du gehst zu deinem Therapeuten und fragst, ob du heute AUSNAHMSWEISE mal alleine sitzen kannst, weil es dir heute eh schon nicht gut geht und du nicht möchtest, dass die Situation (wieder Mal) eskaliert.

Der Therapeut ist ja bei den Essensituationen nicht da. Da kann ich nicht einfach hingehen.

Oder kauf die oropax. Dann sitzt du mit am Tisch aber musst dir das Gelaber und geschmatze und geschepper nicht anhören

Das könnte ich probieren, wenn es nicht verboten wird.

Ich hoffe, du hast nicht wieder nur das gelesen, was du trotzig auseinander pflücken kannst,

Meine Anmerkungen als Trotz zu bezeichnen ist ziemlich respektlos

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Das ist vor allem bei Störungen, die viel eher nach innen gerichtet sind.
Wieso ist das so?

Weil sie nur sich damit und nicht andere Schaden. Bei Impulsiven Verhalten verbunden mit Laut werden sowie gelegentlichen Aggression sind sie nach außen gerichtet, und damit leiden andere darunter.

Es hat auch nicht viel damit zu tun ob sie nicht ernstgenommen werden, aber es ist ein Unterschied wenn ich in einem Streit mich zurückziehe und gegen das Bett schlage als wenn ich in einem Streit sage "halt die fresse". Man muss lernen nicht andere mit reinzuziehen.

Ich würde mir dabei viel mehr wünschen, dass ich mal gefragt werden würde, was mir helfen könnte. Ich bräuchte zum Beispiel mehr Möglichkeiten, um mich zurückziehen zu können.

Absolut verständliche Kritik. Wenn du dich nicht wahrgenommen fühlst führt dies zu mehr Frustation, aber trotzdem wollen sie auch das man es lernt nicht an den anderen auszulassen. Aber verstehen kann ich dich.

Ich werde permant bestraft.

Ich weiß ja nicht was du machst wenn du Laut wirst oder Aggressives Verhalten zeigst. Aber ich gehe mal davon aus die anderen machen es nicht so, sondern sind nach Innengekehrt. Und darin ist der Unterschied, das du vielleicht mehr bestraft wirst, die anderen richten es gegen sich, und du nach außen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe seit Jahren mit diversen Psychischen erkrankungen

Haonn 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 21:29

Wow danke. Das beantwortet die Frage nicht

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Tamtamy  02.08.2024, 23:41
@Haonn

Ich finde schon, dass der Beitrag Antworten gibt, die zutreffend sind.
Dass nicht wahrzunehmen oder zu akzeptieren, ist allerdings eine andere Sache.

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