Wieso werden bei einigen Zügen wie z.B. bei den Regionalzügen in der Mitte der Zugstrecke und nicht schon am Startbahnhof die Zugwaggons angekuppelt?
Hallo,
mir ist schon öfters aufgefallen, wenn ich mit der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) mit den Regionalzug (Cityjet) Richtung Wien hineinfahre, dass vor allem werktags (zu den Arbeitszeiten) in der nächstgrößeren Stadt, Großstadt der Landeshauptstadt von Niederösterreich z.B. (ungefähr in der Mitte der Strecke) Zugwaggons angekuppelt werden (wo es aus den Lautsprecherdurchansagen heißt:“ Der Wagen bzw. die Züge werden verdoppelt, bleiben sie sitzen und halten sie sich an den (Tür)griffen fest“), anstatt dass man diese Zugwaggons auch gleich am Startbahnhof ankuppeln würde.
Noch dazu sind vor allem werktags, wenn keine Ferien sind sehr viele Schüler/innen und arbeitende Menschen unterwegs.
Irgendwie erinnern diese Lautsprecheraussagen schon fast daran, als ob man mit einem Fahrgeschäft wie einer Achterbahn oder einer Geisterbahn unterwegs ist, denn da werden einige bzw. die meisten Kirmes-, Fahrgeschäftbesucher sich auch irgendwo festhalten (in diesem Fall allerdings bei den Sicherheitsbügeln, vorausgesetzt wenn sie nicht gerade die Hände in die Höhe ausstrecken).
Aber abgesehen davon frage ich mich teilweise, was die Logik und der Sinn dahinter ist, warum die Zugwaggons erst in der Mitte der Zugstrecke angekuppelt werden und nicht schon am Startbahnhof (besonders wenn werktags (zu den Arbeitszeiten) viele Schüler/innen und arbeitende Menschen unterwegs sind und der Zug schon ohnehin komplett voll ist, sodass man natürlich nur mehr einen Stehplatz ergattern kann)?
Diesen logistischen Vorgang gab es nicht schon immer, sondern gibt es teilweise auch erst seit eineinhalb bzw. zwei Jahren.
Vielleicht kann mir wer von der GF-Community erklären, was in diesem Fall die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) bzw. generell die Bahn beabsichtigt, sich dabei gedacht hat, Zugwaggons erst in der Mitte der Zugstrecke und nicht schon am Startbahnhof anzukuppeln?
Und gibt es in Deutschland bei den Regionalzügen dasselbe Prozedere, dass die Züge nicht am Startbahnhof (sondern irgendwo in der Mitte der Zugstrecke, wie in einer nächstgrößeren Stadt, Großstadt) angekuppelt werden, anstatt dass man diese Zugwaggons gleich am Startbahnhof ankuppeln würde?
5 Antworten
In Deutschland gibt es inzwischen viele Flügelzüge, das heißt 2 Zugteile, die
- entweder einen unterschiedlichen Startbahnhof haben, dann vereinigt werden und mit einem einzigen TF-Führer die Fahrt fortsetzen
- oder einen unterschiedlichen Ziel- und Endbahnhof haben und unterwegs wieder geteilt werden, wobei für den hinteren Zugteil ein neuer zusätzlicher TF-Führer eingesetzt wird
Flügelzüge gibt es im Nahverkehr, aber auch beim ICE.
Erweiterungen mit einzelnen zusätzlich angehängten Reisezugwagen gibt es nicht.
Ausnahme: die Nachtzüge, da wird mehrfach geteilt, verteilt, und wieder neu zusammenrangiert (weil die Fahrzeit unkritisch ist und die Reisezeit auch eine Mindestzeit zum Schlafen bieten soll).
Dass man die zusätzlichen Wagen nicht die gesamte Strecke mitfahren lässt, könnte darauf zurückzuführen sein, dass
a) generell nicht genug Wagen zur Verfügung stehen,
b) Energie gespart werden soll durch kürzere Züge (eher schwaches Argument),
c) auf den Außenstrecken die Bahnsteige nicht lang genug sind, um die Züge ständig komplett zu lassen,
d) das Flügelzugprinzip angewandt wird. (Zugteil 1 und 2 fahren die ersten Kilometer vereinigt, dann trennen sich die Wege. In der Gegenrichtung dann umgekehrt!)
Die höchste Wahrscheinlichkeit liegt darin, dass die Wagen nicht rechtzeitig zum Startbahnhof gebracht werden können, weil es an irgend was mangelt. Es könnte auch noch sein, dass am Startbahnhof, bzw. bis zur Anhängestelle Bahnsteige nicht lang genug sind, für einen doppelt langen Zug.
Wenn die Ressource für eine gewisse Strecke nicht gebraucht wird, dann muss man ja auch kein nutzloses Gewicht durch die Gegend ziehen. Sowas kostet schließlich nicht unerheblich Energie
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Das was du thematisierst, ist durchaus üblich und wurde doch hier schon ausführlich erläutert.
Und gibt es in Deutschland bei den Regionalzügen dasselbe Prozedere, dass die Züge nicht am Startbahnhof (sondern irgendwo in der Mitte der Zugstrecke, wie in einer nächstgrößeren Stadt, Großstadt) angekuppelt werden
Ja, bspw unweit meines Wohnortes, ca. 30 km vom Startbahnhof entfernt wird ein Zugteil abgekoppelt, bzw auf umgekehrter Linie angekoppelt, weil die Strecke dort zu einem anderen Haltepunkt abzweigt. Dieser Vorgang findet quasi auf offener Strecke statt, hier befinden sich zwei Ausweichgleise, die diese Prozedur ermöglichen.
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