Wieso war Bismarck gegen Kolonien?
Welchen grund Htte er?
6 Antworten
Er sagte
"So lange ich Reichskanzler bin, treiben wir keine Kolonialpolitik. Wir haben eine Flotte, die nicht fahren kann, und wir dürfen keine verwundbaren Punkte in fernen Weltteilen haben, die den Franzosen als Beute zufallen, sobald es losgeht."
U.a. wusste Bismarck, das diese Restlagen welche DE noch zur Verfuegung standen, reine Brachen waren und allesamt eine Rentabilität im Sinne der Gewinne , nicht bringen würden, womit er Recht behielt. Guck dir Südwest an nichts als öde Wüste und einige Diamanten und das ist es gewesen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsch-suedwestafrika-deutschlands-fast-vergessene-100.html
Bismarck war ein Gegner jedes deutschen kolonialen Abenteuers und glaubte nicht an die wirtschaftlichen Verheißungen überseeischen Besitzes. Dennoch wurde er nicht nur zum Begründer des deutschen Kolonialreiches, sondern auch zu einer zentralen Figur bei der Aufteilung Afrikas im ausgehenden 19. Jahrhundert.
"Ich will auch gar keine Kolonien. Die sind bloß für Versorgungsposten gut. (…) Diese Kolonialgeschichte wäre für uns genauso wie der seid(e)ne Zobelpelz in polnischen Adelsfamilien, die keine Hemden haben."
[...]
"Einerseits beruhen die Vortheile, welche man sich von Colonien für den Handel und die Industrie des Mutterlandes verspricht, zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, welche die Gründung, Unterstützung und namentlich die Behauptung der Colonien veranlaßt, übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. (…) Endlich würde der Versuch, Colonien auf Gebieten zu gründen, deren Oberhoheit andere Staaten, gleich ob mit Recht oder mit Unrecht, in Anspruch nehmen, zu mannigfachen und unerwünschten Conflikten führen können.
Das stimmt. Deshalb hatte auch die gesamte Welt Angst vor dem großem Reich.
Bismarck war Realpolitiker, hatte einen kühlen Kopf und war für Visionen und Wunschträume unempfänglich.
Er wusste, dass es ein Kunststück gewesen war, Deutschland gegen den Willen des missgünstigen Frankreichs zu vereinen und angesichts eines Europas, das genau schaute, ob das neue Reich seine große Macht zurückhaltend und klug gebrauchte.
Ihm war klar, dass Deutschland in der Mitte Europas liegt und deshalb alles tun musste, um einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden. Jede großspurige Kolonialpolitik hätte England und Russland misstrauisch gemacht und womöglich an die Seite des revanchelüsternen Frankreichs geführt.
Außerdem bezweifelte er, dass Kolonien ein wirtschaftlicher Erfolg sein würden, wie das die Kolonialpropaganda verkündete. Auch damit hatte er recht. Togo, Kamerun, Ostafrika usw. kosteten später mehr, als sie einbrachten.
Also war er für Zurückhaltung. Wilhelm Zwo legte diese Zurückhaltung ab und prompt trat das ein, was B. vermeiden wollte.
Weil er genug damit zu tun hatte, das gerade gegründete Deutsche Reich nach außen hin ab zu sichern, vor allem gegenüber Frankreich. Darum unterstützte er dieses Land auch eher bei seinen Bestrebungen in Nord Afrika, weil es damit von Elsass-Lothringen Abgelenkt war. Und mit dem englischen Weltreich wollte er auch in keine Konkurrenzsituation kommen. Er wurde dann später durch Kaufleute/die Wirtschaft dazu gezwungen. Aber auch dann übernahm das Reich nur den Schutz der neuen Gebiete, darum auch der entsprechende Name.
Hier findest du noch eine gute Übersicht über die Probleme, die Bismarck lösen musste und wie er sie löste:
https://textaussage.de/19-bismarck-und-seine-zeit-fuer-durchblicker
Er war eben ein überaus intelligenter Politiker, fast schon genial