Wieso vollbringt Gott keine Wunder in der heutigen Zeit?

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Weil wir heute für fast alles logische und wissenschaftliche Erklärungen haben. Oder wenigstens Hypothesen. Zu Zeiten der biblischen Wunder war diese Haltung noch nicht so verbreitet, und etwas Unerklärliches wurde eher Gott zugeschrieben.

Passiert heute etwas Ungewöhnliches, Auffälliges, schreiben wir es der "selektiven Wahrnehmung" zu oder suchen so lange, bis wir wenigstens eine vage logische Erklärung dafür haben. Daher nehmen wir viel weniger als Wunder wahr.

Sollte man tatsächlich mal ein Wunder erleben, wird man es höchstwahrscheinlich als subjektive Einschätzung, Fantasie, selektive Wahrnehmung oder Zufall erklären, also nicht als Wunder definieren. 

Allerdings reden sehr viele Menschen von "ihrem Schutzengel". Diese Art "Wunder" - Autounfall, aber man ist unverletzt, Haus brennt ab - aber Ehepartner und Kinder waren zufällig nicht zu Hause  etc. - kommt tatsächlich immer wieder im kleinen oder großen vor, wird aber sehr, sehr selten mit Gott in Verbindung gebracht. Fast jeder kennt doch so eine Situation, in der eine kleine Änderung viel Unglück hätte bewirken können, man aber "Glück" hatte, dass die Situation doch gut ausging.


Georg63  01.12.2015, 01:04

Wenn man Glück hatte, braucht man Gott nicht dafür danken. Wenn es nämlich einen gütigen Gott gäbe, brauchte man kein Glück (im Sinne von positvem Zufall)

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Tasha  01.12.2015, 01:16
@Georg63

Wird nicht allgemein angenommen oder sogar von der Bibel impliziert, dass Gott den Menschen sehr viel Freiraum für Gutes und Böses - richtige und falsche - Entscheidungen gibt?

Innerhalb dieses Freiraum kann man doch auch Glück (oder Pech) haben. Man kann seine Tasse nahe an die Tischkante stellen und vielleicht bleibt sie stehen, vielleicht kippt einem der Kaffee über den Latz. Das wäre beides nicht Gottes Schuld, sondern die eigene oder eben Zufall, weil man die Tasse gerade dahingestellt hat. Meines "Wissens", oder nach dem, was ich (weniges) aus der Bibel mitbekommen habe, kann man Gott für die großen "Gefüge" des Lebens danken (man hat den richtigen Job, liebt seinen Partner bzw. hat den richtigen gefunden usw.) und eher dafür, dass er einem Kraft gibt, bestimmte Situationen zu überstehen, aber ihm keine Schuld geben am Unglück des Lebens.

Ja, das klingt unlogisch und ich selbst bin aus u.a. diesem Grund auch nicht wirklich gläubig im christlichen Sinne. Ich stelle mir das so vor wie ein psychologisches oder physikalisches Experiment: Jemand  (Gott) schafft einen Rahmen, in dem sich die Versuchspersonen oder -objekte (wir ;-)) frei bewegen können und verschiedene Handlungsmöglichkeiten haben. Den Rahman kann der Experimentator beeinflussen, die Handlungen der VP jedoch nicht oder wenig. Nach der Chaostheorie kann alles Mögliche unser Leben nachhaltig beeinflussen, und wir selbst wissen nicht, immer, was was beeinflusst hat. Vielleicht weiß das der "Experimentator". Der kann uns bspw. eine Rampe hinstellen, damit wir schneller ans Ziel kommen (wenn das unterhalb unseres Ausgangspunktes liegt), aber wenn wir die nicht nutzen, darf er nicht eingreifen. 

Wäre jedenfalls meine Interpretation dessen, was ich so im Gottesdienst mitbekommen habe. Bibellesen war nichts für mich, weil sich das in der Tat am Anfang nur langweilig, verwirrend und unlogisch anfühlte...

Andere Analogie: Man hat ein Haustier, für das man "Gott" ist: Man kann Futter, Freilauf, Partner, Tag und Nacht (Licht etc.) bestimmen. Man kann versuchen, das Haustier zu beschäftigen mit Spielzeug und ihm Futter hinstellen, in der Hoffnung , dass es das mag. Wenn das Haustier sich wohl fühlt, ist der Mensch verantwortlich. Wenn es aber einen Tumor entwickelt oder einen Unfall hat, den der Mensch nicht verhindern konnte, ist das keine Strafe des Halters an das Tier sondern einfach Schicksal. Dann kann man das Tier zum Tierarzt bringen, was es evtl. als Strafe ansieht (unangenehme Behandlung), aber wenn der TA nicht mehr viel machen kann und das Tier evtl. nach unangenehmer Behandlung (Spritzen, Kragen, Bewegungseinschränkung etc.) stirbt, dann hat nicht der Mensch entschieden, das Tier so zu bestrafen, sondern einfach keine andere Handhabe, kein Wissen und keine Möglichkeiten für ein besseres Ende gehabt. Oder für die Verhinderung der Ursachen.

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Wieso vollbringt Gott keine Wunder in der heutigen Zeit?

Mit Wundern verhält es sich wie mit Magie. Was man sich erklären kann, oder glaubt, dass man es sich erklären kann, davon glaubt man nicht, dass es sich um ein Wunder bzw. Magie handele. Nur weil wir uns heute wesentlich mehr in der Natur erklären können, meinen andere, dass Gott keine Wunder mehr bewirken würde oder gar niemals Wunder bewirkt hätte, ja nicht einmal existieren würde. Gut, das ist deren Ansicht, aber ich glaube nicht, dass Gott heute weniger wirkt, als zu biblischen Zeiten. Wir können aber froh sein, dass er heutzutage nicht mehr durch einzelne Dinge, wie beispielsweise die Sintflut, ein Massensterben auslöst.


666Phoenix  01.12.2015, 19:30

JTKirk

Ich bin richtig erschrocken! Du warst schon bedeutend besser!

ich glaube nicht, dass Gott heute weniger wirkt, als zu biblischen Zeiten

Darum geht es! Nicht "glauben", sondern "wissen"!

Was ist denn Deines Glaubens nach ein Wunder Gottes in den letzten zwei-drei Jahren gewesen?

Wir können aber froh sein, dass er heutzutage nicht mehr durch einzelne Dinge, wie beispielsweise die Sintflut, ein Massensterben auslöst.

Wie einer meiner früheren Chefs sagte: "Lob willst Du? Es ist Lob genug für Dich, wenn ich nicht meckere!"

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JTKirk2000  01.12.2015, 19:34
@666Phoenix

Ich bin richtig erschrocken! Du warst schon bedeutend besser!

Dito.

Darum geht es! Nicht "glauben", sondern "wissen"!

Wenn man weiß, wie etwas möglich ist, was macht es dann noch zu einem Wunder?

Was ist denn Deines Glaubens nach ein Wunder Gottes in den letzten zwei-drei Jahren gewesen?

Wer schon einen so aggressiven Ton in einem Kommentar anschlägt, hat von mir darauf keine Antwort mehr zu erwarten. Denn Wunder sind etwas heiliges und wer schon offenkundig macht, anderes in den Schmutz zu ziehen, der schreckt auch nicht davor zurück, die ebenso mit dem zu tun, was andere als Wunder ansehen.

Wie einer meiner früheren Chefs sagte: "Lob willst Du? Es ist Lob genug für Dich, wenn ich nicht meckere!"

Dann hast Du aber nicht gerade einen guten Chef gehabt.

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Was sollte das für ein Wunder denn sein...?

In der heutigen Zeit würde doch jeder die versteckte Kamera suchen oder tagelang grübeln, wie der zaubertrick funktioniert hat.....

Dass man von Gott nix mehr mitbekommt, lässt nur 2 Schlüsse zu: entweder es gibt ihn icht oder aber, es gibt ihn, aber er hat das Interesse verloren an seinem Experiment Mensch.


MoBruinne  01.12.2015, 12:30

oder drittens: der Mensch hat an Ihm das Interesse verloren. Ich meine: ich erlebe auch eher wenig von Krokodilen. Das liegt daran, dass sie mich nicht interessieren und ich nicht nach ihnen suche. Das heißt aber nicht, dass es die nicht gibt oder die kein Interesse an mir hätten ;-)

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Undsonstso  01.12.2015, 14:49
@MoBruinne

Deine Antwort entsetzt mich, dass Interesse von Kronkodilen an dir mit dem Interesse von Gott an dir zu vergleichen..... Wenn du meinst, Gott würde dich in i-einer Form aufzehren, stimmt mit deinem Glauben auch einiges nicht.

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comhb3mpqy  01.12.2015, 15:40
@Undsonstso

Menschen berichten auch heute davon, dass Jesus sie gesund gemacht hat. Dafür gibt es keine wissenschaftliche Erklärung. Die Menschen berichten davon im Internet, z. B. auf youtube.

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Undsonstso  01.12.2015, 15:48
@comhb3mpqy

Er lässt nach, findest du nicht.... Früher speiste er in einem Ruck zig Arme und heute ? Früher kamen alle ( eine Volksmenge )  Blinde, Taube, Lahme - und heute geht er zu allen einzeln, zu denen die Internet haben?

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Bei den früher relativ wenigen Menschen im AT ein derart großer Einsatz und Wunder und heute bei den 7 Milliarden Menschen und einer weltweiten Kommunikation nichts mehr, heute könnte Gott sich mit einem Wunder zB. im TV zeigen und Milliarden Menschen überzeugen, aber nichts, nichts geschieht.

Sollte Erich von Däniken doch Recht haben??? Dass der/die Gott/Götter des AT  Aliens, d.h. Außerirdische waren und  den einfachen und ungebildeten Menschen einige Jahrhunderte Entwicklungshilfe geleistet und den Steinzeit Menschen Mathematik, Astrologie und Architektur gelehrt haben, wie Tempel, Städte, Pyramiden und Königsgräber und sind dann wieder weg.
Das würde den rasanten Anfang und das plötzliche Ende dieser Epoche erklären.



Wie kommst Du auf die abstruse Vorstellung dass heute keine unerklärlichen Dinge mehr geschehen? 

Es gibt massenweise Literatur zur Thematik. Menschen die laut Wissenschaft und Fachwelt tot waren und einfach nach einer Gewöhnungsphase wieder ganz normal am Leben teilnehmen, Menschen denen von Fachwelt erklärt wurde sie müssten ihr Leben lang im Bett verbringen gewinnen Medaillen bei den ParaOlympics. Und so weiter und so fort. 

Nun gut. Es gibt christliche Gemeinden die in ihren Büchereien solche Bücher nicht haben wollen. In meiner Nachbarschaft ist eine. In einem solchen Fall kann natürlich der Eindruck entstehen es gäbe keine Wunder mehr. 

Nebenbei: Mein Vater war laut Uniklinik Düsseldorf seit zwei Jahren tot als ich auf die Welt kam. Das ist einige Jahrzehnte her. Damals träumte noch kein Mensch von Herzoperationen die bei ihm sinnvoll gewesen wäre. In meinem Leben ist diese Tatsache nur ein Beispiel von mehreren.