Wieso sind die meisten Unis in Deutschland links (sozialistisch)?

15 Antworten

Wie kommst Du nur zu einer solchen Annahme? Das ist doch vorsichtig gesagt hahnebüchend was Du hier machst. Von ein paar Besuchen an ein oder zwei oder drei Unis auf alle unis in Deutschland hochzuschließen, daß alle so sind. Weißt Du wieviel Unis es in D gibt? Was ist für Dich eine Uni?

Also bitte bleibe von der Universität - der klassischen Alma Mater - fern, denn das ist soetwas von wissenschaftlich daneben was Du hier machst, das kann ich überhaupt nicht beschreiben.

Aber Merke: Vorurteile sind auch Urteile, aber es sind meistens falsche Urteile..

Was ist denn "rotes Couleur"? Bist Du graues Couleur, da Du solche Annahmen triffst?

Gegenthese: gehe doch an den Unis einmal zu den Burschenschaften. Soll ja jetzt sogar Frauenschaften, oder wie die sich auch nennen, geben. Diese werden heute von den allgemeinen Gender-Mainstream-Vollpfosten als rechtsextrem eingestuft. Daraus kannst Du dann schließen, daß alle Unis in D rechtsextrem sind.

salve et adios muchacha

joe-luc

Die Unis sind nicht links, wohl aber viele Studenten.

Rechts im politischen Sinne bedeutet Konservativ. Konservative wollen, dass alles bleibt wie es ist, also möglichst wenig Veränderung.

Links im politischen Sinne bedeutet Progressiv. Progressive wollen, dass Fortschritt erzielt wird, also möglichst viel Veränderung.

Es wäre schon eine abendteuerliche Vorstellung, wenn junge Leute keinen Fortschritt wollten, sondern darauf beharren, dass alles so bleibt wie es ist. Darum ist es auch nicht erstaunlich, dass auch junge Studenten eher links als rechts sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

Henryba 
Beitragsersteller
 26.08.2014, 18:22

Bei vielem was du sagst stimme ich dir zu, aber nicht bei deiner Einschätzung was konservativ und progressiv angeht.

Ich persönlich zähle mich zu keinem dieser Kreise. Aber auch konservative möchten mit Sicherheit viel verändern. Ich bin mir zu 100% sicher, daß ein konservativer in den USA nicht dafür ist, daß alles so bleibt wie jetzt. Ich denke du verstehst was ich meine.

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Immofachwirt  27.08.2014, 16:40
@Henryba

Ich will jetzt nicht zu weit ausholen, aber die Beschreibung der Linken und Rechten entstammt aus einer Zeit, als die Linken für mehr Gerechtigkeit und Mitbestimmung (auch im Staatswesen) gekämpft haben und es somit in der Natur der Sache lag, dass sie an dem Bestehenden viele Veränderungen wollten. Dass die Herrschenden es vorzogen, dass es so bleibt, wie es ist, hat dazu geführt, dass sie sich selbst als Konservative bezeichneten.

Im Grunde genommen hat sich daran bis heute nichts geändert, weil es nicht darum geht, ob man das eine oder andere Projekt verändern will, sondern weil es hier stets um systemische Fragen geht, also um Fragen der Umverteilung des Vermögens, um Demokratie und um Menschenrechte. Aber auch um die Gretchenfrage, welche Aufgabe das Staatswesen hat. Während Konservative (die sich heut lieber Bürgerliche nennen, wenngleich das ja bedeuten würde, dass alle anderen keine Bürger wären) den Staat eher als eine Art Selbstbediendungsladen betrachten, wollen die Progressiven eher, dass er der Marktwirtschaft einen sozialen Rahmen verpasst.

Sorry, wenn das etwas oberflächlich ist, aber ich kann in diesem Forum nicht tiefer darauf eingehen, zumal es von der Ausgangsfrage des Users zu weit weg führen würde.

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Ist das so? Gibt es da politologische oder soziologische Einschätzungen, die das bestätigen? Oder handelt es sich um deinen subjektiven Eindruck?

Ansonsten: Diverse Studien haben bestätigt, dass Menschen mit steigender Intelligenz und steigendem Bildungsgrad eine immer stärkere Affinität zu linken politischen Ansichten zeigen.


Immofachwirt  27.08.2014, 16:46

Ja, du hast recht. Leider gehen diese Studien nicht weit genug.

Vereinfacht könnte man nämlich auch sagen, dass das breite Volk eine Ungerechtigkeit empfindet oder auch tatsächlich erfährt, während Menschen, die das System begreifen, es auch einfacher und besser zu ihrem Vorteil nutzen und daher allein aus rein egoistischen Gründen kein Interesse an Veränderung haben, bzw. eine Affinität zu linken politischen Ansichten entwickeln.

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Ich kann deine Einschätzung nicht teilen. In bestimmten Bereichen überwiegt die Beschäftigung mit tendenziell linken Theoretikern (Soziologie etwa), aber mir fielen schlicht keine wissenschaftlich derart fundierten Theoretiker ein, mit denen man sich ansonsten beschäftigen könnte.

Gegen deine These spricht für mich auch, dass bekannte Vertreter klarer linker Theorieansätze an deutschen Universitäten trotz offensichtlicher Qualifikation nicht berufen werden bzw höchstens eine Gastprofessur erhalten.

Für dezidiert nicht-linke Ansätze kann ich etwa die Philosophie in Jena vorschlagen und auch der Bereich Rechts- und Religionswissenschaft dürfte davon unbeeinflusst sein.

Rechts und Links lassen sich nur von einem Standpunkt aus definieren. Wenn du die Unis in D überwiegend für linksorientiert hältst, kann das auch daran liegen, dass du eher rechts stehst. Ausserdem musst du bedenken, dass sich an Unis vor allem gebildete Menschen aufhalten, und Bildung ist nicht unbedingt ein spezielles Anliegen der Rechten. Dabei ist die Einteilung in Rechts und Links reichlich alt (Paulskirche). Wenn man sich aber nach Gut und Böse orientieren möchte, wird es schwierig.


Baehri36  21.03.2018, 01:14

"und Bildung ist nicht unbedingt ein spezielles Anliegen der Rechten"

aua. Das ist aber weit hergeholt.

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