Wieso sind antike Münzen so krumm und schlampig geprägt?
7 Antworten
Hallo, diejulia. Man hatte im alten Rom bzw. dessen Kolonien ( etwa Kölln - Colonia ) Prägestempel, in die man den Rohling tat, um mit einem Hieb das Motiv ein zu prägen. War keine Präzisionsarbgeit, da von Menschen gemacht. Zudem gab es auch Fälschungen, die zwar aus echtem, etwa im Rhein gewonnenem, Gold bestanden, aber mit abgewetzten Prägestempeln getan wurden, die man seinerseits auch fälschte. Dabei duldeten die Caesaren das aber, wenn auch widerwillig, denn Münzgeld war rar in den Colonias. Naja, tat dann auch ewiges Liegen im Erdreich, Abrieb durch Erosion der Oberflächen ein Übriges, lG.
Vielen herzlichen Dank, diejulia, für den Stern, und ich wünsche dir einen schönen 2. Advent :- )
- Die Fertigungstechnik war eben noch nicht so perfekt und ausgereift wie die heutige.
- Die Münzen auf Deinem Foto sind einige Tausend Jahre alt. Bestimmt aus der Kaiserzeit (Rom).
- Früher wurden Münzen auch gegossen, nicht nur geprägt. Und da das Material realtiv weich (Bronze, silber, gold) ist, sind Verschleißerscheinungen durch Abnutzung über diese lange Zeit nicht gerade unüblich. Diese Münzen haben in der Vergangenheit schon mal bessere Zeiten erlebt und sahen entsprechend besser aus. Für die damalige Zeit war es aber schon eine Meisterleistung solche Münzen herzustellen.
Die abgebildete Münze ist keinesfalls "schlampig geprägt". Sie würde so im heutigen Münzhandel mit der Erhaltungszustand "vorzüglich" (vz) bewertet. Dass die Münzränder oft nicht vollkommen kreisförmig sind, liegt u.a. auch daran, dass es damals nur um das Gewicht der Münze ging, die stimmen musste, kaum um das Aussehen. Außerdem kommen bei den Münzen auch Zainenden und Schrötlingsrisse vor.
Man konnte auch damals schon kreisrund gestalten, nur war dies bei Münzen nicht so wichtig. Kreisrund ging es z.B. dann zu, wenn es sich um Räder und Wellen handelte, wo Präzision notwendig war.
Heute werden Münzen mit Tonnen Druckgewicht präzise in hartes Material geprägt.
ilknau hats sehr gut beschrieben: in Antike bis in die NEuzeit aber mit Präge-Hammern durch Akkord-Arbeiter - da traf man nie genau die Mitte.
Außerdem konnte man von Goldmünzen (weiches MAterial) kleine Teile des Randes abschneiden, um das abgeschnittene Gold zu behalten und zu versuchen, sie jemanden trotzdem zu allgemeinen Tauschwert unterzujubeln - machte man von der Antik bis in die Neuzeit. Die rechte antike Münze auf deinem Bild zeigt deutliche Spuren dieses Gebarens!