Wieso sagen manche "Muttern?"?

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Das angehängte -n ist eine alte Genitiv- und Dativendung weiblicher Wörter. In feststehenden Redewendungen bleiben alte Formen oft länger erhalten.

(Das Genitiv-n ist z. B. auch noch in "Sonnenschein" erhalten.)


Goodquestion42  24.06.2018, 23:59

Nur Dativ und Genitiv, oder auch Akkusativ? Ich denke gerade an die Zeile aus der Zauberflöte "riss nicht der Räuber ohn Erbarmen Paminen aus der Mutter Armen" - Paminen statt Pamina im Akkusativ. Oder gab es das nur bei Eigennamen?

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PWolff  25.06.2018, 10:14
@Goodquestion42

Akkusativ ist auch möglich, ich weiß es nur von Genitiv und Dativ definitiv.

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PWolff  25.06.2018, 15:16
@tanztrainer1

Mir fällt doch noch was ein: "Du siehst mit diesem Trank im Leibe / bald Helenen in jedem Weibe"

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Viola15153 
Beitragsersteller
 24.07.2018, 01:16

Danke vielmals :-)

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Dialekt/Umgangssprache, Vatern und Muttern sind beide (durchaus) gebräuchlich.

Aber heute kennt Kind ja auch den Oheim/Ohm nicht mehr.


Herb3472  24.06.2018, 20:09

Und auch keine Vettern und Basen.

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KarlRanseierIII  24.06.2018, 20:11
@Herb3472

Ohja, richtig, Base habe ich auch lange nicht mehr gehört. Dann noch die ganzen Dialektformen des Paten/der Patin.

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Eine veraltete grammatische Konsenz des Dativs. Wenn Wem-Fragen passen, kann man auch Vatern sagen. Nietzsche spricht bspw. nicht von DEM Wagner, sondern von Wagnern.

Es gibt tatsächlich Muttern und Vattern.

Ist halt umgangssprachlich.