Wieso informieren sich viele nicht richtig, bevor sie sich einen Hund, oder eine Katze anschaffen?

13 Antworten

Weil viele sich damit bespaßen wollen. Sie sehen die Tiere nicht als Familienmitglied sondern als Gegenstand der mal ganz toll ist oder ihre Kinder sie gerne hätten und später wenn sie den Hund haben das Interesse verlieren.
In beiden fällen sind diese Leute sich nicht im Klaren das es ein geliebtes Familienmitglied sein soll und je nach Tier bis zu 20 Jahre bei einem lebt und geliebt werden soll. Zudem rechnen viele nicht die Futterkosten und alles mit ein. Tier halten ok - für deren Gesundheit sorgen ist oft zu viel.
Aber wie gesagt der größte Hauptgrund ist einfach das sie diese wundervollen Tiere als Gegenstand sehen der ihnen Spaß bringen soll und es denen total egal ist das Tier irgendwann wenn es einfach nicht mehr passt oder zu viel Geld kostet einfach abgeben. Sie sind kein geliebtes Familienmitglied für die also warum sollten die sich dann über irgendwas informieren? Leider sind manche so.


PicaPica  21.11.2023, 12:57

Sehr gut zusammengefasst und herzlich willkommen hier, LG. :-)

WilliamDeWorde  21.11.2023, 12:31

Sie sehen sie viel zu sehr als Familienmitglied und Zeitvertreib und als jemanden, der ihnen alles glaubt und nicht wiederspricht und sie trotzdem liebt.

Das frage ich mich auch immer wieder. Aber die Leute machen sich ja nicht mal Gedanken, bevor sie Kinder in die Welt setzen... warum sollten sie dann bei Tieren vorher darüber nachdenken?

Es sind auch nicht nur die Hunde und Katzen. ich finde gerade Kleintiere werden oft unter so katastrophalen Umständen gehalten. Ich habe ja einige Vögel, das ist natürlich grundsätzlich umstritten, weil die Tiere nun mal in ihrem Flugradius begrenzt werden. Aber was man bei Vogelhaltern und Geflügelhaltern alles so sieht, ist teilweise richtig schlimm. WENN man diese Tiere hält, dann bitte unter den bestmöglichen Bedingungen.

Beim Hund ist es natürlich nochmal ne andere Sache, weil die Zahl der aggressiven und bissigen Hunde inzwischen rapide zunimmt, durch das Fehlverhalten der Besitzer. Ein Vögelchen das falsch gehalten wird, leidet vor sich hin. Der Hund verletzt unter Umständen jemanden. Die Leute schauen nur noch nach der Optik, es wird sich nicht im Vorfeld über die Bedürfnisse informiert und Erziehen möchte man heute auch nicht mehr. Ganz davon abgesehen, dass sich niemand mehr ein Bild davon macht, was ein Tier eigentlich kostet... Das kann natürlich nur schief gehen.

Auch die Akzeptanz untereinander nimmt immer mehr ab. Die Hunde werden einfach laufen gelassen, niemand schert sich dafür, dass der Hund der einem entgegen kommt vielleicht keinen Kontakt will.

Es werden Kitten einzeln gehalten, weil man nicht bereit ist, ein Zweittier anzuschaffen. Tiere wurden während Corona angeschafft und auf einmal fällt einem auf, jetzt hat man nicht mehr die Zeit wie während der Pandemie... das ist alles ein Teufelskreis und die Tiere baden es aus.

Ich habe einige kleine Kätzchen versucht, verantwortungsvoll in liebevolle Hände zu geben. Dabei habe ich nicht an den Meistbietenden verkauft, sondern versucht, mich über die Zukunft der Tiere zu informieren. Es gab insgesamt über 100 Interessenten, aber 2/3 war ein bisschen Auskunft schon zu viel. Die wollten kaufen wie im Supermarkt und gaben dabei noch Bemerkungen von sich, wie: Das ist meine achte, sieben sind schon überfahren worden. Oder hatten noch nie gehört, dass Katzen auch trinken. Ein Teil war psychisch inakzeptabel, hatte z.B. Puppenwagen bereitgestellt. Ein sehr großer Teil bestand aus Unterschicht und/oder Tiersammlern, noch dazu mit zu wenig Geld für den Tierarzt. Aber es gab auch reiche Menschen, die ein "Nein" überhaupt nicht akzeptieren wollten und es gewohnt waren, immer ihren Willen zu bekommen. Und alle wollten ein perfektes und schönes Tier, das nicht mehr groß gepflegt werden musste. Eine Russin wollte das Jungtier 500 km auf dem Schoß halten und es ihrem Sohn zum 13. Geburtstag schenken. Also nicht einmal eine Transportbox - und ein Jugendlicher ist bestimmt scharf auf so ein lustiges Spielzeug zum "Spaßmachen"!

Es wurde immer das Blaue vom Himmel versprochen. Mit etwas Glück bekam ich mal 1 Foto und das wars.

Rückwirkend betrachtet sind 5% der Käufer vertrauenswürdig und man kann sich sicher sein, dass es dem Tier gut gehen wird. Die Unwissenheit ist groß und das schöne Aussehen dominiert. Dafür wird auch ein sechsmonatiges unkastriertes Pärchen zusammengetan.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Recherche, Zucht und Anleitung

Ersthalter wissen oft gar nicht, was alles auf sie zu kommt. Woher auch?

Was bedeutet ein Hund?

  • Steuern
  • Versicherung
  • Futter
  • Gassi

Das ist, was einem auf den ersten Blick einfällt. Aber da kommt noch sehr viel mehr dazu... Wer einen Hund hat, braucht zB zwingend ein Auto. Hundeschule, Training, Gesetzeslage, rassespezifische Probleme, Einschränkungen im Alltag... Das alles sieht man oft erst, wenn die Situation auftritt.

Lies dir doch mal die ganzen "Wie überzeuge ich meine Eltern zu einem Haustier" Fragen durch. Die meisten gehen von einem Idealbild aus - aber dieses gibt es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Rotlaub 
Beitragsersteller
 21.11.2023, 21:23
 Wer einen Hund hat, braucht zB zwingend ein Auto

Warum?

Jekanadar  22.11.2023, 08:28
@Rotlaub

Wenn der Hund sich verletzt hat, krank ist, blutet, angegriffen wurde oder einen Unfall hatte, willst du nicht auf Öffis/Taxi/Freunde angewiesen sein, um zum Tierarzt zu kommen. Vor allem nicht, wenn es lebensbedrohlich ist.

Und dann kommt natürlich noch die Fahrstrecke zur Hundeschule und zum Training dazu. Nur wenige Hundeplätze, gerade in ländlichen Gebieten, haben überhaupt irgendeine Verkehrsanbindung.

WilliamDeWorde  21.11.2023, 12:31

Muss ja kein Hund sein, Meerschweinchen geht auch.

Jekanadar  21.11.2023, 12:39
@WilliamDeWorde

Natürlich, aber ich habe nie Meerschweinchen gehabt und kann nur aus Sicht der Hundehaltung urteilen.

Weil viele aber nicht alle zu bequem sind sich umfassend und neutral zu informieren.

Viele denken oder sind der Ansicht es reicht sich für bis zu 20..40 Minuten zu informieren um alles wichtige und richtige einzulesen oder holen sich nur ein Haustier um zu sagen man habe eins.

Das schlimme ist wenn es Schwierigkeiten gibt bzw auftreten ist meist nicht der Mensch bzw der/die Halter*inn schuld sondern das Tier ,das dann z.T je nach Situation nach 6...8 oder 12 Wochen wieder im Tierheim landet weil das Tier Unsauber oder Aggressiv zu sein scheint

Woher ich das weiß:Hobby – befasse mich selbst mit Katzen