Warum hat die Natur Fleischfresser eingerichtet, dass sich viele Lebewesen gegenseitig fressen, statt Nährstoffe von der Natur zu beziehen?
13 Antworten
Die Natur ist keine bewusst denkende Macht, die das Leben lenkt. Alles, was um uns herum an Lebendigem entstanden ist, ist das Ergebnis eines zufälligen und ungerichteten Evolutionsprozesses. Die Natur hat also gar nichts eingerichtet, sie beabsichtigt ja nichts. Es geschah einfach.
Es gibt natürlich Lebewesen, die sich ihren Brennstoff zum Lebenserhalt selbst herstellen können: Pflanzen an Land, im Wasser das Phytoplankton und die Cyanobakterien. Außerdem können manche Mikroorganismen, Bakterien und Archaeen, sich chemolithotroph ernähren, d. h. anorganische Redoxreaktionen zum Energiegewinn nutzen. Die allermeisten anderen Lebewesen sind aber heterotroph. Das heißt, sie können die benötigte Energie nicht herstellen, sondern müssen andere Lebewesen essen, um zu überleben. Ein Pflanzenfresser unterscheidet sich dabei nicht von einem Fleischfresser. Auch Pflanzenfresser müssen andere Lebewesen essen, nämlich Pflanzen. Zwischen Pflanzenfressern und Pflanzen besteht daher ebenso ein Räuber-Beute-Verhältnis wie zwischen Fleischfressern und Pflanzenfressern. Und genau wie Pflanzenfresser Abwehrmechanismen gegen Fleischfresser entwickelten, mussten sich Pflanzen alle möglichen Waffen gegen Pflanzenfresser einfallen lassen, etwa Dornen und Stacheln oder Gifte.
Irgendwann, als es auf der Erde noch ausschließlich Einzeller gab, tauchte zufällig eine Mikrobe auf, die sich nicht autotroph ernährte. Es ist ja auch viel einfacher die benötigte Nahrung zu fressen anstatt sie aufwändig selbst herstellen zu müssen und Nahrung war ja reichlich verfügbar. Für die Mikrobe lohnte es sich, sie konnte sich schnell teilen, die Tochterzellen fraßen ebenfalls andere Lebewesen usw.
Irgendwann passierte es auch, dass eine solche Mikrobe dann mal einen autotrophen Organismus aufnahm, aber nicht verdaute. Stattdessen gingen beide eine wechselseitig für beide vorteilhafte Beziehung ein, eine Endosymbiose. Unsere Mitochondrien und die Chloroplasten der Pflanzen sind daraus entstanden.
Fleischfressen ist Nährstoffe aus der Natur beziehen. Das Prinzip der Carnivoren ist ein Naturbasisprinzip. Es ist der Kreislauf des Lebens.
So fressen Bären massenhaft Lachse an den Flussufern der Kanadischen Wildnis, die Bären schleppen die Lachse weit in die Gegend, dort verrotten die Reste und düngen die Wälder. Entlang der Flüsse wachsen Wälder besser als woanders.
Die Vorstellung wo alle Tierchen kuschelig brav und lieb nebeneinander her vor sich hin schmusen, das gibts im Kindergarten und Kasperltheater. Dort gibts auch das Krokodil...
Weil es anders nicht geht, um den Energiebedarf zu decken den Menschen und Tiere brauchen, reicht es eben nicht, wie Pflanzen Nahrung aus dem Boden zu saugen.
Nur andere Lebewesen bieten dafür ausreichend Energie.
Allerdings hat die Natur kein Bewusstsein, und handelt auch nicht irgendwie
Die Natur richtet nichts bewusst ein. Evolution ist das Ergebnis von eher zufälligen Veränderungen, die zufällig ein Vorteil fürs Überleben waren.
Fleischfresser haben ganz einfach den Vorteil, dass Fleisch sehr energiereich ist. Ein Pferd ist quasi den ganzen Tag mit Fressen beschäftigt, um genug Gras zusammen zu bekommen. Ein Löwe schlingt alle paar Tage mal schnell ein Tier herunter und ist damit versorgt.
Übrigens ist auch das Tier, das der Löwe frisst, Teil der Natur. Und es wäre der Natur nicht geholfen, wenn nur Pflanzenfresser rumliefen - dann wären irgendwann alle Pflanzen aufgefressen. Irgendwas muss auch die Zahl der Pflanzenfresser aktiv reduzieren, damit sich ein Gleichgewicht hält.
Irgendwer muss doch aufräumen udn dafür sorgen, das die Welt nicht unter sagen wir mal 10m Kohlblattlaus versinkt - was ohne jeden Fressfeind in wenigen Jahren erreicht wäre.
Das kann sein, ich hab mich aber dumm ausgedrückt und meinte eine 10m dicke Schicht aus abermilliarten Läusen - was noch viel widerlicher ist als eine Monsterlaus!
Danke... Jetzt hab ich das Bild einer 10 m Blattlaus vor Augen und war kurz davor auszurechnen, wie viel sie essen müsste, um überleben zu können. Hat das nicht mal irgendwer mit einer 10 km Napfschnecke gemacht? Das kommt so bekannt vor...