Wieso haben wir unendlich viele Bedürfnisse?

5 Antworten

Es liegt am ständig sich wiederholenden Alltagsleben. Die sogenannte klassische Konditionierung gibt uns das Gefühl immer etwas zu verpassen. Deshalb werden wir neugierig, sobald etwas in unser Blickfeld gerät, was wir nicht haben.

Ein passendes Beispiel dazu: Mein früherer Chef Peter (Name geändert) schenkte mir mal viele gebrauchte Prospekthüllen, wovon wir übermäßig viel hatten. Die waren alle ein wenig mit Filzstift beschrieben. Mein Kollege Hans (Name ebenfalls geändert) bekam Wind davon und wurde neidisch. Er sagte, dass man die ja nur saubermachen braucht und dann sind sie wieder wie neu. Dann fragte ich ihn, ob er denn die Hälfte abhaben möchte. Das wollte er aber nicht.

Dieses Beispiel macht ein wenig deutlich, wie wir Menschen ticken. Die selbsternannte "Krone der Schöpfung" hat noch so einiges zu lernen ;-)

Im Zen-Buddhismus geht man übrigens den umgekehrten Weg. Der Leitsatz aller Buddhisten "Nichts ist alles - Alles ist nichts" erklärt sich folgendermaßen:

Wenn man so gut wie nichts besitzt, hat man umso mehr von sich selbst. Die Genügsamkeit ist sozusagen das Fahrzeug zu einem wirklich glücklichen Leben, in dem man die Wahrheit seiner selbst besser finden kann.

Wir müssen uns davon ablenken, dass das Leben an sich ja keinen Sinn hat. Der Tod ist gewiss und wir versuchen, davon wegzurennen, doch entkommen ihn nicht o.o

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Neid auf andere, würde ich mal sagen wir sehen jeden Tag was andere Leute haben und was wir nicht haben, aber wir sehen so selten in sozialen Medien, was z.b. Menschen in ärmeren Ländern alles fehlt wir dafür an Luxusgütern hätte, würde man auf Instagram nur noch sehen was ärmeren Menschen an alltäglichen Dingen fehlt würde man alles was man hat glaube ich deutlich mehr wertschätzen.

Das Hauptziel hinter der Evolution ist die Vermehrung.

Man kann sich besser vermehren, desto mehr man hat. Wenn man sich mit dem zufrieden gibt was man hat, dann überholen einen die anderen Lebensformen die nach mehr streben.

Wir Menschen sind durch unseren Neokortex so schlau geworden, dass unsere Verlangen immer abstrakter wurden, und mehr nur dem Status oder dem Ego dienen als dem physikalischen überleben. Aber vom Gefühl her unterscheidet sich das physikalische überleben nicht vom abstrakten überleben und "mehr werden".

Das ist meiner Meinung nach auch so interessant am Buddhismus, Daoismus und dem Zen - hier wird versucht jene primitiven Überlebensmechanismen mithilfe unseres hohen Intellekts zu durchschauen, und sie im höchstmöglichen Bewusstseinszustand, der Erleuchtung, auf gewisse Weise aufzulösen.

Man kann mit dem was man hat zufrieden seien.

Man kann sich immer neue Bedürfnisse ausdenken und dann sich einreden (sehr schnell und teilweise unterbewusst). Das man diese braucht.

Unser momentaner Kapitalismus beruht darauf, das reiche Leute einen Grund brauchen um immer mehr und mehr zu wollen, ansonsten bräuchten sie irgendwann kein Geld mehr, dann würden sie und alle die halbwegs gut verdienen irgendwann ihren Job verlassen und die Gesellschaft würde potentiell zusammenbrechen.

Außerdem bedeutet Geld und die Sachen die man damit kauft, immer Status, also Anerkennung von anderen Menschen, eines der Grundbedürfnisse von Menschen. Viele Menschen gewöhnen sich an den Grad der Anerkennung relativ schnell und es wirkt wie eine Droge die extrem Süchtig macht.