Wieso hat der Mensch immer oft psychische Probleme?Ist erblich bedingt undkann dahinter harte Natur stecken,was sich über Mio. von Jahren genetisch ergeben hat?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

Nein sehe ich nicht so 57%
Ja je höher die Intelligenz,desto anfälliger für psy. Krankheiten 43%

8 Antworten

Oft ??? Nun ja.... offensichtlich sind wir nicht so gut für eine industrialisierte Welt gebaut, was ja auch nicht verwundert. Denn Menschen entstanden in Verbänden von Kleingruppen und Sippen, wo jeder seinen Anteil zum Lebensunterhalt wie Landwirtschaft, Früchte sammeln, jagen etc. zu tun hatte. Übrigens: wenn der Hunger kommt und nichts zu essen da ist, da vergisst jeder seinen Psychoknacks und geht mit den anderen auf die Jagd, so dass es völlig wumpe war, ob da einer nicht ganz rund lief....


Patrikreiser 
Beitragsersteller
 02.06.2021, 11:18

Wieso oft??

industrialisierte Welt gebaut, was ja auch nicht verwundert. Denn Menschen entstanden in Verbänden von Kleingruppen und Sippen, wo jeder seinen Anteil zum Lebensunterhalt wie Landwirtschaft, Früchte sammeln, jagen etc. zu tun hatte.

Ich weiß was Du meinst aber die Evolution geht immer weiter. Unsere Vorfahren waren auch mal Kleintiere (und waren erst nicht für kleinere Verbände gebaut) und haben sich dann sozial irgendwie entwickelt und heute gehen wir in diese Richtung mit größeren Gruppen, statt kleineren. In paar Jahren sind wir dafür gebaut oder nicht?

Übrigens: wenn der Hunger kommt und nichts zu essen da ist, da vergisst jeder seinen Psychoknacks und geht mit den anderen auf die Jagd, so dass es völlig wumpe war, ob da einer nicht ganz rund lief....

Was meinst Du mit „ob es nicht rund lief“?

Wenn wir jeder seinen Betrag geleistet hat und was ist mit heute? Heute ist der Arbeitsdruck höher denn je und der Einzelne leistet doch viel mehr, als er es gerechterweise tun müsste?

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Meine Mutter hatte schon leichte psychische Probleme und mir geht es jetzt genauso. Meine Geschwister haben es nicht aber ich habs von ihr „vererbt“ bekommen

Beide Antworten treffen gleichermaßen zu.

Ja, es ist zu einem gewissen Grad erblich bedingt, dass manche Menschen eine höhere Labilität aufweisen und eher dazu neigen, eine Störung zu entwickeln.

Doch je komplexer ein gewisses System wird, desto anfälliger ist es auch dafür, sich in seiner Komplexität zu verstricken. Vorallem mit den Fähigkeiten die sich bei uns im Neokortex, vorallem im präfrontalen Kortex befinden. Einmal die Fähigkeit, Symbole in komplexe, die Vergangenheit und Zukunft betreffende Formen zu packen (das denken) sowie die Fähigkeit zur Reflektion, die Fähigkeit zu hinterfragen (das denken über das denken).

In gewisser Weise ist die höhere Anfälligkeit für Störungen in der Psyche also ein Zeichen von erhöhter Intelligenz. Eine Fliege reagiert rein aus Impuls heraus. Sie ist sozusagen eins mit den Naturgesetzen. Natürlich können wir Menschen auch nicht anders als eins mit den Naturgesetzen sein. Dazu gehört allerdings auch, dass der Verstand die illusion erzeugt, er sei es nicht. So hinterfragt man gewisse Verhaltensweisen, blockiert sich (soziale Störungen) oder erfährt und erlebt Dinge, die schwierig einzuordnen sind (traumata). Eine Fliege kann kein Vergewaltigungstrauma erleiden. Der Mensch durch das hinterfragen was richtig und falsch ist, sowie einer stark ausgeprägten Fähigkeit sich bewusst oder unbewusst zu erinnern schon.

Allerdings trägt auch die heutige Gesellschaft einen extrem hohen Anteil bei. Während die Depressionsraten vor 150 Jahren noch bei rund 1% innerhalb eines ganzen Lebens lagen, so haben heutzutage schon 10% der bis zu 20 jährigen eine Depression erlebt. Innerhalb solch eines kurzen Zeitraums können keine genetischen Faktoren der Auslöser sein. Da wir wie alle anderen organischen Lebensformen immer das Produkt aus Genetik und Umwelt sind, wird in diesem Fall eine veränderte Umwelt dazu beigetragen haben.

Der Leistungsdruck ist enorm. Die moralischen und ethischen Regeln die wir uns auferlegen sind gegeben. Die Ernährung leidet. Der Schlaf leidet. Die Art, wie wir über die Dinge denken verändert sich, häufig ins negative. Dann kommt hinzu, dass wir das Glück immer mehr im Außen suchen - Materialismus und Konsum. Auch das Weltbild und die inneren Überzeugungen haben Einfluss. Damals war der Großteil davon überzeugt, dass es eine höhere Präsenz gibt. Genauso waren wir sehr viel stärker eins mit der Natur - konnten unser "selbst" also in einem größeren Rahmen spüren. Gegenwärtig scheint die Materie Tod. Kennen nichtmal unseren Nachbarn. Wir sind individuelle kleine Flecken, welche in eine sinnlose Welt aufploppen, nur um dann für immer zu verschwinden - wir fühlen uns klein, isoliert und unbedeutend. So haben wir im Falle einer schwierigen Situation weniger halt. Dadurch kompensiert das System mit unter Umständen destruktiven Methoden - und eine Störung entsteht.

Ich denke, dass diese Phase von psychischen Krankheiten eine Übergangsphase der Entwicklung der intellektuellen Intelligenz darstellt. Genauso wie in der Pubertät körperliche und psychische Beschwerden auftreten können, die sich im Erwachsenenalter aufgelöst haben werden, so befinden wir uns momentan in Pubertät der Intelligenz.

Wenn Systeme intelligent genug werden, ihre Verstrickungen und Störungen zu heilen, haben sie diese Übergangsphase überwunden. Und hier kann ich mir vorstellen, dass die Entwicklung und Symbiose von auf silizium basierenden Lebensformen mit organischem Leben ihren Beitrag leisten wird.


Patrikreiser 
Beitragsersteller
 02.06.2021, 12:51

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Die Art, wie wir über die Dinge denken verändert sich, häufig ins negative.

Wie haben wir denn früher gedacht und wie denken wir heute?

Dann kommt hinzu, dass wir das Glück immer mehr im Außen suchen -

und wieso nicht im Innen?

Auch das Weltbild und die inneren Überzeugungen haben Einfluss.

Was ist denn das Weltbild der meisten? Wie kann man es wissen?

konnten unser "selbst" also in einem größeren Rahmen spüren.

Wie meinst Du das mit „größeren Rahmen“ spüren?

Kennen nichtmal unseren Nachbarn.

ist es denn schlimm? Vielleicht fehlt uns die Zeit oder leben mit 100 Menschen in einem Blockhaus/Mehrfamilienhaus etc. und möchten deshalb nicht jeden kennenlernen? Und da man weiß, wie viele psychische kranke Menschen es auf der Welt gibt. Wieso gibt es eigentlich keine psychisch kranke Tiere? Schimpansen sind z.b. doch auch sehr intelligente Wesen.

Wir sind individuelle kleine Flecken, welche in eine sinnlose Welt aufploppen, nur um dann für immer zu verschwinden - wir fühlen uns klein, isoliert und unbedeutend.

Wieso aber? Wieso fühlt man sich klein und isoliert? Wenn man sich klein fühlt also muss man dafür andere groß sehen? Und war das damals in der wilden Natur auch so?

Genauso wie in der Pubertät körperliche und psychische Beschwerden auftreten können, die sich im Erwachsenenalter aufgelöst haben werden, so befinden wir uns momentan in Pubertät der Intelligenz.

Ich glaube das eher nicht. Solange wir keine Ruhe haben, werden wir es immer biologisch bzw. genetisch (Epigenetik und einhergehende Erziehung) weitervererben. Solange wir in solchen Systemen leben wird es weitergehen. Das wir überhaupt in solchen Systemen leben, liegt in unserer Natur. Wir dürfen die Gewaltbereitschaft, sexueller Druck, Gier, Macht usw. nicht vergessen, denn es sind Eigenschaften, die sich über Millionen von Jahren in der harten Natur und unserer Affenlinie erfolgreich durchgesetzt haben.
Schauen wir uns die Schimpansen an.
Bei anderen Tierarten gibt es bestimmt Tierarten, die ein lockeres Gemüt haben aber gewalttätig sind alle Tierarten, auch Pflanzenfresser, denn es ist in der physikalischen Welt mit primitiven Eizellern-Vorfahren der Grundbaustein für funktionierende Ökosysteme.
Aber für globale Welt wird es nachhaltig eher der Untergang für die Menschen sein und das wissen sehr viele „mächtige“ Menschen aber können nichts für Instinkte, weil er oft stärker ist, als der Vernunft.

dass die Entwicklung und Symbiose von auf silizium basierenden Lebensformen mit organischem Leben ihren Beitrag leisten wird.

Silizium? Was ist damit genau gemeint?

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Philipp3141  02.06.2021, 18:48
@Patrikreiser
Wie haben wir denn früher gedacht und wie denken wir heute?

Ich habe gerade nochmal in dem Buch nachgeschaut, aus welchem ich diese Information hatte (Learned Optimism von Martin Seligman), es wird dort allerdings leider nicht genau beschrieben warum.

Was ich weiß ist, dass wir Menschen einen Erklärungsstil (explanatory Style) besitzen, wie wir uns bestimmte Sachverhalte erklären. Je nachdem wie 1. Permanent, 2. Durchdringend und 3. auf uns selbst bezogen wir bestimmte Dinge erleben und erklären, desto eher verstärkt sich ein Gefühl des Scheiterns, woraus eine Depression entstehen kann (wenn man einen pessimistischen Erklärungsstil hat).

Die Menschen damals (jedenfalls vor 150 jahren) müssen demnach aus irgend einem Grund, optimistischere Erklärungen gehabt haben. Negative Dinge also temporär und spezifisch gesehen zu haben.

und wieso nicht im Innen?

Möglicherweise gerade weil wir in einer Zeit der materialistischen Güter leben. Wir werden doch so erzogen: Kriegen als Kinder jedes Jahr Geschenke gekauft, man muss immer das teuerste Handy haben um krass zu sein, in Schulen ist es wichtig, marke zu tragen statt no name, Statussymbole wie teuro Autos, Häuser, geben uns scheinbar stärke und macht, viele von uns denken nur ans Geld usw.

Was ist denn das Weltbild der meisten? Wie kann man es wissen?

Atheismus. Dass das Universum tot ist. Gott ist tot. Mehr Menschen den je glauben an genau diese Art des Weltbildes. Warum? Weil nach unseren gegenwärtigen Thesen die wir aufstellen, alles darauf hindeutet und wir uns im Zeitalter der Wissenschaft befinden. Es reicht nicht, den Blitz durch Gott zu erklären, wir erforschen warum. Gott schien nie in irgendeiner Gleichung Bedeutung zu haben und war eher Hindernis als Hilfe.

Wie meinst Du das mit „größeren Rahmen“ spüren?

Damals gab es Dörfer, oder Gemeinden, zu welchen man verbunden war wie zur eigenen Familie. Das ganze Dorf kannte sich untereinander. Oder man konnte sich zu einer höheren Kraft hin hingezogen fühlen, wissend, dass der Schöpfer einen leitet, schützt, etc. Dadurch konnte man sozusagen seine eigenen Grenzen weiten. Man hatte weniger das Gefühl, ein kleines Wesen zu sein, sondern war mehr "Gemeinde".

ist es denn schlimm? Vielleicht [...]

Natürlich möchten wir nicht jeden kennenlernen und können wir in einer mehrmillionen Metropole auch garnicht mehr. Aber das ist Teil des Problems. Dadurch kommt es vermehrt zu isolation, zur Abtrennung des Individuums (auch von Gott, da Zeitalter des Atheismus), wodurch ein soziales Netz fehlt, welches es im Falle von Problemen auffangen könnte.

Warum Tiere nicht unbedingt Krank werden, liegt wie gesagt daran, dass diese weder in Worten denken, noch über das gedachte nachdenken können. Das ist das Verhängnis der Intelligenz auf unserem Level - wir können hinterfragen, zweifeln, und sorgen, ängstigen - teilweise schon jahrhunderte bevor irgend ein ereignis X stattgefunden hat und hunderte von jahren zurück in die vergangenheit, die bereits nicht mehr existiert (für Tiere jedenfalls). Denn diese leben in der Gegenwart. In der Gegenwart gibt es nur Probleme, wenn ein gegenwärtiges (physisches) Problem anwesend ist. Wir simulieren diese durch Gedanken in unsere Köpfe, können uns lange Geschichten ausdenken (persönliche Probleme und störungen) und diese wieder und wieder abrufen (permanenter Gedankenstrom, welcher Persönlichkeit konstruiert)

Wieso aber? Wieso fühlt man sich klein und isoliert? Wenn man sich klein fühlt also muss man dafür andere groß sehen? Und war das damals in der wilden Natur auch so?

Klein im Gegensatz zum unendlichen Universum. Damals dachten wir, die Erde ist der Mittelpunkt. Dann war es die Sonne. Dann das Zentrum der Milchstraße und jetzt? Wie groß sind wir letztlich in diesem unendlichen Raum, als so kurz lebige Strukturen die nur 70 werden?

In der wilden Natur besaß man noch keine Worte - denn Worte erschaffen Realität (und auch emotionen). Wir konstruieren mit Worten und Gedanken Wirklichkeit. Die Uhrzeitmenschen waren noch garnicht in der Lage, weit in Vergangenheit oder Zukunft zu denken, dafür erfordert es abstrakte Sprache. Daher war auch die Möglichkeit für psychische Störungen eingeschränkt.

Ich glaube das eher nicht. Solange wir keine Ruhe haben, werden wir es immer biologisch [...]
  1. Wir vererben Prädispositionen, also Wahrscheinlichkeiten.
  2. Schreitet die Medizin immer weiter voran
  3. Schreitet das insgesamte Wissen weiter voran, Gehirne werden durch physisches Nervensystem (Internet) vernetzt, wodurch jeder einzelne mehr Zugriff auf Wissen hat
  4. Entwickeln sich psychotherapeutische Methoden (PTBS ist mittlerweile durch LSD, MDMA oder optimierter Schlaf (!) heilbar - vorher unheilbar; andere Störungen werden ebenso aufgelöst werden
  5. Lebewesen passen sich immer ihrer Umwelt an. Was die letzten 100.000 Jahre funktioniert hat, muss nicht so bleiben.
  6. Wird künstliche Intelligenz immer schlauer. Auch diese wird irgendwann mehr Antworten finden als alle Menschen zusammen (mögliche technologische Singulariät)
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Philipp3141  02.06.2021, 18:48
@Patrikreiser
Silizium? Was ist damit genau gemeint?

Damit meine Ich Computer. Menschen sind hochintelligente, auf kohlenstoff-basierende Systeme (oder Lebewesen). Computer werden in den kommenden 50-150 Jahren genauso hochintelligente, doch auf silizium-basierende Lebewesen (oder Systeme) werden.

Organik hat ihre Grenzen. Technik wird diese Grenzen auflösen. Wenn wir mit Computern in Symbiose gehen (Elon Musk arbeitet bereits an NeuraLink, allerdings ist das hier mit was in 50-100 Jahren kommt, zu vergleichen mit den ersten Computern der NASA im Gegensatz zu den QuadCore CPU hochleistungsrechnern in unserer Hosentasche), können wir sicherlich viele unsere alten, primitiven Strukuren hinter uns lassen, lernen diese aufzulösen, was auch immer.

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Patrikreiser 
Beitragsersteller
 02.06.2021, 22:00
@Philipp3141
Ich habe gerade nochmal in dem Buch nachgeschaut, aus welchem ich diese Information hatte (Learned Optimism von Martin Seligman), es wird dort allerdings leider nicht genau beschrieben warum.

Danke :)

Je nachdem wie 1. Permanent, 2. Durchdringend und 3. auf uns selbst bezogen wir bestimmte Dinge erleben und erklären, desto eher verstärkt sich ein Gefühl des Scheiterns, woraus eine Depression entstehen kann (wenn man einen pessimistischen Erklärungsstil hat).

Das habe ich auch bemerkt und mich zum Glück davon befreit. Ich versuche sachlich die Sache anzugehen und mich in andere hineinzufühlen, auch wenn es schwer ist.

Die Menschen damals (jedenfalls vor 150 jahren) müssen demnach aus irgend einem Grund, optimistischere Erklärungen gehabt haben. Negative Dinge also temporär und spezifisch gesehen zu haben.

Ja die Intelligenz war vor 300.000 Jahren also in den Anfängen von Homo S.S. nicht viel anders, nur, das wir gerade halt mit dem Wissen am Anfang haben.
Die Voraussetzung viel zu lernen war immer da aber ich bleibe ich dabei, dass wir im Verhältnis zur Komplexität auf der Erde alle nur „dumme“ und schwache biologische Produkte sind. Wir vergleichen uns gerne mit den Tieren aber schau dir mal Tierwelt an, eine Art dümmer als die andere😅 Ich weiß, das ist so anmaßend und beleidigend, denn jede Lebensform ist auf seiner Art und Weise sehr intelligent und die Tiere sind in bestimmten Bereichen mit Abstand intelligenter als Menschen und Empathie kommt nicht aus der Menschenwelt. Hätten die Tiere nicht angefangen zu denken, dann würde es uns nicht geben, schließlich kommen wir noch von den Tieren. Nur als Gesamtpaket und wie wir uns den IQ und EQ vorstellen, sind die Tiere einfach nicht da was wir uns vorstellen und brauchen es auch nicht.
Nur der Vergleich ist unfair. Wir sind nicht besser und genauso „dumm“. Ich kann mir auf dieser physikalischen (Einzeller-Vorfahren) keine super intelligente Wesen einfach vorstellen. Bis zu einem gewissen Grad ist es wahrscheinlich mit der Evolution möglich als organische Strukturen bleiben wird dabei nicht viel rauskommen. Alles ist aber in weiteren Millionen von Jahren möglich. Vielleicht müssen wir erst verschwinden, damit andere Wesen ihr Potenzial ausschöpfen können. Eine freie Nische.

Glaubst Du an Jesus oder Allah? Ein Leben nach dem Tod auch? Wieso aber und wie soll das Leben nach dem Tod deiner Meinung aussehen?

Damals gab es Dörfer, oder Gemeinden, zu welchen man verbunden war wie zur eigenen Familie.

Ja aber deswegen entsteht doch erst Rassismus und Separatismus. Globalisierung und Technik wird hoffentlich der Wegbereiter für Aufklärung sein. Eine Sprache, eine Weltregierung und sich als Menschen verbunden fühlen statt untereinander als Nationen. Der Mensch ist ein Gruppentier aber die Gruppe muss greifbar sein um sich wohl zu fühlen aber diese Primitivität kann Globalisierung vielleicht in paar Tausend Jahren aufheben.

Oder man konnte sich zu einer höheren Kraft hin hingezogen fühlen, wissend, dass der Schöpfer einen leitet, schützt, etc. Dadurch konnte man sozusagen seine eigenen Grenzen weiten. Man hatte weniger das Gefühl, ein kleines Wesen zu sein, sondern war mehr "Gemeinde".

Religion war der Wegbereiter für die ersten nicht digitaler Globalisierung und jetzt ist sie eher schädlich als nutzbar. Damals war es gut aber in größeren Gruppen wird es eher Kämpfe geben, als liebe oder Respekt.

Dadurch kommt es vermehrt zu isolation, zur Abtrennung des Individuums (auch von Gott, da Zeitalter des Atheismus), wodurch ein soziales Netz fehlt, welches es im Falle von Problemen auffangen könnte.

Kann es aber muss es nicht sein, wenn man es geschickt macht. Wir lassen es aber nicht zu, weil wir andere Probleme (Egoismus, Macht, Angst, Sicherheit, Gewalt, Aggressionen usw.) haben.
Wir haben einfach zu viele Abgründe :) ich glaube mehr Abgründe als tolle Seiten.

Warum Tiere nicht unbedingt Krank werden, liegt wie gesagt daran, dass diese weder in Worten  denken, noch über das gedachte  nachdenken können.

Kann schon sein aber das wissen wir nicht genau.

In der wilden Natur besaß man noch keine Worte - denn Worte erschaffen Realität (und auch emotionen).

Der Mensch kann doch auch Worte komplex in die Vergangenheit und Zukunft denken?

Wird künstliche Intelligenz immer schlauer. Auch diese wird irgendwann mehr Antworten finden als alle Menschen zusammen (mögliche technologische Singulariät)

Mir der künstlichen Intelligenz oder Roboter bin ich mir nicht so sicher.

Elon Musk arbeitet bereits an NeuraLink, der NASA im Gegensatz zu den QuadCore CPU hochleistungsrechnern in unserer Hosentasche), können wir sicherlich viele unsere alten, primitiven Strukuren hinter uns lassen, lernen diese aufzulösen, was auch immer.

Elon Musk? Irgendwas stimmt mit dem Menschen meiner Meinung nicht aber er hat Erfolg. Welche primitiven Strukturen? Gier, Hass, Aggressivität..? Hört sich für primitiven Organellen irgendwie einfach an?

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Philipp3141  03.06.2021, 07:29
@Patrikreiser
Glaubst du an Jesus oder Allah? [...] leben nach dem Tod weitergehen?

Ich glaube an Gott, ja. Ob du ihn Allah, Gott, Brahman oder wie auch immer nennen willst. Die Idee eines schöpfergottes, der herrscht und Macht ausstrahlt, angebetet werden möchte etc., scheint mir sehr primitiv und lässt sich auf das damalige System mit herrschenden Königen zurückführen. Genauso wie sich Ameisen einen ameisengott mit sechs Beinen und einem göttlichen Bau vorstellen würden, so hat unser Schöpfergott ein Paradies und herrscht - als würde die Hierarchie von damals weitergehen. Ich denke aber Gott ist formlos. Er hat keine Gestalt. Nicht in dem Sinne. Ich denke das Gott alles ist, jedes Atom. Das heißt, Gott ist im Kern formlos, während er gleichzeitig aber die Formen auch selbst ist. Statt von oben zu herrschen, ist "es" sozusagen von innen am Spielen. "Es" verlangt nichts, das wäre sehr primitiv. "Es" ist einfach. Alles was passiert, ist Gott.

Was nach dem Tod passiert? Für das jeweilige Individuum nichts. Alles was wir als physikalische Formen wissen und sind, wird im Gehirn gespeichert. Bewusste Erfahrung kollabiert also im Moment des Todes. Aber ist das, was du im Kern bist, wirklich diese spezifische Form? Was genau hat sich im Moment deiner Entstehung woraus gebildet? Der ganze Fluss von Atomen und Energie des Universums hat im Bauch deiner Mutter einen kritischen Punkt erreicht, sich in komplexer Weise zusammengsordnet und ein sich selbst bewusstes System erschaffen, welches nun einzig nach den Naturgesetzen läuft, wie eine Flamme flammt, so sind wir am "menschen". Was genau wird sich da jetzt aber selbst bewusst? Du würde sagen du bist Patrik. Aber Persönlichkeit konstruiert das Gehirn erst im 2.-3. Lebensjahr. Es kann also nicht wirklich patrik sein der sich selbst bewusst ist, da du die ersten zwei Jahre noch nicht wirklich patrik als Person warst.

Zurück zum Anfang. Weist du noch wie ich sagte "Es spielt von innen."? Das ist nämlich das einzige was existiert. Es. Oder Gott, Allah, Brahman, the self, atman. Und das bist du. Und ich.

Jedes sich selbst bewusste System - eine kleine Apparatur durch welche das Universum sich seiner Existenz bewusst wird. Wieder und wieder. Formen entstehen, Formen vergehen. Die Formen selbst fühlen sich zwar als getrennte Individuen, das ist aber nur die konstruierte Persönlichkeit die diese illusion aufrecht erhält. Du bist das alles. Du bist das "es", welches sich dort als Patrik erfährt. Und hier als Philipp.

"In the same way, as an appletree apples, the universe peoples."

Und

"You are, what the whole show is growing there."

Wir wachsen aus dem Universum heraus, statt in es hineinzutreten von wo anders.

Was also nach dem Tod passiert? Für diese Form nichts. Aber es wird weitere Formen geben. Und jede Form bin "Ich".

Ja, daran glaub ich.

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Philipp3141  03.06.2021, 07:32
@Patrikreiser
Der Mensch kann doch auch Worte komplex in die Vergangenheit und Zukunft denken?

Genau deswegen hat er doch auch all diese Leiden. Tiere nicht. Und die urzeitmenschen auch nicht, da diese noch keine komplexe Sprache besaßen.

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Patrikreiser 
Beitragsersteller
 03.06.2021, 12:12
@Philipp3141
"Es"  ist einfach. Alles was passiert, ist Gott.

Okay, interessant. Und hat Gott sowas wie ein Bewusstsein? Steckt hinter dieser Welt bzw. Universum ein übergreifender Plan? Oder verstehst Du unter Gott nur die Physik, die nicht zielorientiert ist, sondern zufällige Stoffe die umgewandelt werden und Bewusstsein daraus entsteht?

Glaubst Du an Reinkarnation also Wiedergeburt?

Und die urzeitmenschen auch nicht, da diese noch keine komplexe Sprache besaßen.

Man braucht doch keine komplexere Sprache/Worte, um komplex denken zu können? Vielleicht konnten die Urzeitmenschen auch in die Vergangenheit und Zukunft komplex ohne Sprache/Worte zu denken aber halt ohne eine Sprache?

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Philipp3141  03.06.2021, 16:59
@Patrikreiser

Ich weiß nicht genau ob Gott selbst Bewusstsein hat.

Wenn man überlegt, dass wir selbst bewusste Strukturen sind, Gott alles ist, also wir auch Gott sind es bloß nicht mehr wissen, hat Gott Bewusstsein, und zwar durch jeden einzelnen von uns. Es gibt Zustände in denen man erkennt, dass man "Es" ist. Zum Beispiel nach jahrzehntelanger Meditation in Form eines Satori oder durch den Konsum einer psychedelischen Substanz im hohen Dosierungsbereich als Ich-Auflösung, bei welchen sich unsere scheinbare Identität als Ego-Konstrukt auflöst. Dabei erkennt man dann dass dieses Gefühl, ein getrenntes Individuum zu sein, welches sich in der Welt bewegt, eine illusion ist. Die verstandesgeschaffene Trennung von Subjekt (mein Körper) und Objekt (die Welt) verschwimmt und transzendiert. Was folgt ist die Erkenntnis, dass ich kein Mensch in der Welt bin, sondern wenn überhaupt, Welt (oder halt "Es", innerhalb eines Menschen. Jedenfalls innerhalb des Menschen der gerade erkennt, wer oder was er wirklich ist.

Ich glaube nicht, dass es einen Plan gibt. Die Dinge passieren einfach. Das heißt aber nicht, dass keine Intelligenz dahinter stecken muss. Wie gesagt, wenn das Gefühl, innerhalb meines Körpers zu sein, illusion ist, wo ist der Sitz dann? Wenn ich jede Form bin, wo sitzt mein Kern? Es gibt keinen Kern. Es ist ein großes.. etwas. Alan Watts beschreibt es als "a happening" oder "das dao". Wie eine Art Organismus passiert alles gleichzeitig, hat alles gleichen Wert, hängt alles voneinander ab.

Wegen Wiedergeburt: ja, in gewisser Weise. Aber auch nein.

Denn, es entstehen immer neue Formen. Jede Form bist du! Jedes Ich Bewusstsein ist dasselbe ich Bewusstsein. Ich meine damit kein "wir sind alle eins" gelaber, weil wir aus demselben Zeug bestehen, sondern viel tiefer, dass mein Bewusstsein hier tatsächlich genauso dasselbe Bewusstsein ist wie das, welches durch deine Augen schaut.

Dieses Konzept ist für den Verstand schwer zu begreifen, weil er sich in der Welt der Dualität befindet. Das "Es" ist aber nicht-dual.

Wenn du das "alles" bist, dann gab es nie einen Punkt, an welchem du entstanden bist oder sterben wirst, da du einfach bist und schon immer warst. Innerhalb dieses "Es" entstand dann ein Universum mit Formen. Als eine der Formen fühlst du dich dort gerade, und die wird vergehen, aber du bist jede Form.

Man braucht doch keine komplexe Sprache, [...]

Doch, tatsächlich sind Sprache, bzw gedachte Worte essentiell, um komplex denken zu können. Zum Beispiel erschaffen auch Worte überhaupt erst bestimmte Emotionen. Emotionen (z.b. die Angst) hat in keinster Weise einen eins zu eins Fingerabdruck, weder im Gehirn, noch im Gesicht oder anderswo. Rein von den Messungen her ist es unmöglich vorherzusagen, was ein bestimmtes Wesen empfindet. Das einzige was jede Emotion verbindet ist das Konzept "Angst" - doch dafür braucht es das Wort Angst und das wissen darüber, was Angst ist. Es gibt Völker, welche kein Konzept für Angst besitzen. Diese fühlen in Situationen wo unser Gehirn Angst erzeugen würde, andere Empfindungen, wie z.b. Raserei, Blutlust, oder ähnliches.

Genauso erschaffen Worte auch verstandesmäßige Konzepte.

In rudimentärer Form ist erinnern wohl möglich, genauso wie Hölzer aneinander zu reiben. Doch um komplex und tief zu denken, abstrahieren zu können, tiefe logische Schlüsse zu ziehen oder komplexe Emotionen zu bilden, benötigt es Sprache.

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Nein sehe ich nicht so

Was meinst du mit immer? Psychische Probleme haben ja in letzter Zeit stark zu genommen. Wenn du von früher redest gehe ich davon aus, dass dies oft vererbt ist.

Psychische Probleme werden meiner Meinung nach nur durch den schnellen Wandel der Gesellschaft, der Arbeitswelt, den Medien und allgemein dem Internet verursacht.

Heutzutage kann man sich über alles Informieren und wird automatisch über alles Informiert. Genauso kann man sich mit allem und jedem vergleichen. So schätzt man nicht mehr das was man hat man wird automatisch in ungesunde und nicht förderliche Glaubensmuster gedrängt was zwangsläufig zu psychischen Problem führt.

Außerdem ist die mangelnde Bewegung heutzutage auch nicht gerade förderlich für die Psyche.

Mit Intelligenz haben die meisten psychischen Störungen denke ich nichts zu tun. Wobei es auch psychische Störungen gibt die vermehrt intelligentere Menschen treffen, da musst du aber etwas spezifischer werden.

Nein sehe ich nicht so

psychische Krankheiten sind auch genetisch bedingt, einen größeren Einfluss haben allerdings alle möglichen Ereignisse die Auswirkungen auf den Menschen haben, dazu zählt sogar die Zeit im Bauch der Mutter