Wieso gibt es zu wenig Psychotherapeuten?

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Die Antwort ist recht komplex, aber in Kurzform: Als 1999 das Psychotherapeutengesetz in Kraft trat, wurde die Anzahl der damaligen Therapeutensitze von den Kassenärztlichen Vereinigungen zum "Bedarf" erklärt. Bis auf einige kleinere Korrekturen hat sich seitdem die sogenannte "Bedarfsplanung" und damit die Zahl der Kassensitze kaum verändert - (der Bedarf allerdings schon).

Aus diesem Grund gelten die meisten Bezirke als "überversorgt", obwohl in der Realität eine massive Unterversorgung existiert. Die Krankenkassen blockieren in Verhandlungen eine Erhöhung der Zahlen für die Kassensitze.

Es sind insgesamt politische Gründe, weshalb zu wenige kassenzugelassene Psychotherapeuten arbeiten dürfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren Psychol. Psychotherapeut in eigener Praxis

Ausbildung ist schwer, nicht jeder will das machen es ist sehr anspruchsvoll und harte Arbeitszeiten. Außerdem gibt es immer mehr die ein Platz benötigen.

Psychotherapeuten gibt es reichlich. Aber es haben zu wenige die Krankenkassenzulassung. Wenn ein Selbstzahler eine Psychotherapie benötigt hat der nach wenigen Minuten einen Termin vereinbart und der ist in den nächsten 14 Tagen.

Dass die Krankenkassen zu wenig Psychotherapeuten zulassen, hat denke ich System. Die befürchten die Kostenwelle.

Es gibt genug Therapeuten. Es gibt nur nicht genug mit Kassenzulassung.

Weil unser Gesundheitssystem und die Personalpolitik in jeder Branche Verbesserungspotential hat.