wieso falten Christen beim Gebet die Hände?

15 Antworten

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Das kommt aus dem Germanischen.

Der Germane näherte sich seinem Häuptling mit gefalteten Händen, um zu zeigen, dass er keine Waffe hinter dem Rücken hatte. Eine Geste des Respekts vor einem Höheren, und der Ehrlichkeit.

Amerikaner beten mit den Händen in der Tasche, manchmal.

Im At beten die Menschen oft mit zur Seite ausgestreckten Armen. Wenn diese ermüdeten, wurden sie von anderen gestützt.

Exodus 17,8ff: 8 Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim. 9 Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, zieh aus und streite wider Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab Gottes in meiner Hand haben. 10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, daß er wider Amalek stritte. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Spitze des Hügels. 11 Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand niederließ, siegte Amalek. 12 Aber die Hände Mose's wurden schwer; darum nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, daß er sich daraufsetzte. Aaron aber und Hur stützten ihm seine Hände, auf jeglicher Seite einer. Also blieben seine Hände fest, bis die Sonne unterging. 13 Und Josua dämpfte den Amalek und sein Volk durch des Schwertes Schärfe.


HappyPotter 
Beitragsersteller
 09.02.2011, 17:31

danke! denkst du also dass es im grunde gesehen egal ist wie jemand betet?

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Sonnenschnauz  09.02.2011, 17:57
@HappyPotter

Von der Form her, ja. Die Formen sind kulturell und geschichtlich bedingt. Aber der Inhalt bestimmt oft die Form. Das Knien ist ja auch eine Geste, die eine "Unterwerfung" unter einen Höheren anzeigt.

Inhaltlich sollte ein "normales" Gebet "ordentlich" sein: Ganze Sätze, Konzentration. Gott sollte nicht als Erfüllungsgehilfe angesehen werden, oder als einer, mit dem man handelt. Jesus hat eine Menge dazu gesagt.

Aber wenn du die Psalmen liest, dann wirst du sehen, dass es alle Arten von Gebeten gibt: Dank, Fürbitte, Bitte, Klage, Anklage, Rachegebete....

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totolotto  09.02.2011, 19:17
@Sonnenschnauz

Mann, woher weißt du das alles bloß? Bist du Theologe? Und immer mit Textstellen ... (staun)

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Ursprünglich ist das Knien mit gefalteten Händen die Haltung, in der ein Gefolgsmann seinem Gefolgsherrn Treue schwört und/oder ein Lehen empfängt. Dieser Gestus ist in Europa schon lange vor Christi Geburt in Gebrauch gewesen und hat sich im Zusammenhang mit Gefolgschafts- und Treueschwüren in der zivilen Gesellschaft bis in die frühe Neuzeit hinein gehalten; im Kirchlichen Zusammenhang kommt er bis heute vor, z. B. bei der katholischen Priesterweihe: der Bischof empfängt so das Treueversprechen des Neupriesters.

Im Rahmen der Christianisierung Europas durch die erste und zweite iroschottische bzw. angelsächsische Mission wurde die Haltung mit den gefalteten Händen als Tauf- und Gebetsgeste für angemessen betrachtet, um den Gott der Christen zu verehren. Es war eine Haltung, die in der Gesellschaft im Zusammenhang mit Hingabe, Treue und Vertrauen, mit Bitten, Verleihung von Gaben und Ehrerbietung bestens bekannt war. So wurde sie mit der Zeit als Haltung für das Gebet Allgemeingut und ist es noch heute. Gruß, q.

Die frühen Christen beteten aufrecht stehend und mit ausgebreiteten Armen, was dem Gestus des Hilfe-Erbittens entspricht. Die gefalteten oder zusammengelegten Hände, die später eingeführt wurden, sollen den Beter auf seine Mitte und auf Gott konzentrieren und verhindern, dass mit den Händen während des Betens Unfug getrieben wird, z.B. wie es trotzdem manchmal früher vorgekommen ist, dass Juckpulver gestreut oder das Schürzenband der davor Sitzenden an das Gestühl geknotet wurde. Jesus hat es den Betern selbst überlassen, welche Haltung er einnimmt. Die Anweisung dazu lautet lediglich: "Ihr sollt nicht plappern wie die Heiden, sondern gehe still in dein Kämmerlein..." Das offizielle Beten in der Kirche und sonstwo ist so gesehen gegen den Willen des Jesus von Nazareth.

Das soll ne Antenne darstellen, direkt nach oben gerichtet, damit der Göttersatellit das auch registriert.


HappyPotter 
Beitragsersteller
 09.02.2011, 14:21

hehe ;) der war gut!

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Und dann gibt es Meinungen, dass erst die Germanen eine ähnliche Sitte eingeführt hätten. Wenn man genau zurück schaut, hat man sogar im Tierreich derartige Rituale und Verhaltensweisen.
Wenn z. B. ein Menschenaffe vom Alpha-Tier seiner Herde etwas haben will, muss er dessen Vormachtstellung und die damit einher gehenden Besitzverhältnisse akzeptieren und höflichst z. B. um das benötigte Stück Futter bitten, allerdings nicht ohne eine Gegenverpflichtung einzugehen.
Dazu nähert er sich gewöhnlich unterwürfig und demutsvoll dem Alpha-Tier, das sich auf einer anderen räumlichen Ebene befindet, macht sich ganz klein vor ihm, zeigt eine bittende oder gar bettelnde Geste, setzt eine etwas schiefgesichtige Mimikry in Gang und wird in Affensprache wahrscheinlich folgendes sagen:

1) Unterwürfige Anrede: „Liebstes Alpha-Tier...“, (der du bist im Himmel!);

2) Klärung und Akzeptanz der Besitzverhältnisse: „...dein Wille geschehe...“;

3) Hinweis auf das gewünschte Gut: „ ...die tägliche Banane gib mir...“;

4) dann möglicherweise eine Demutsgeste, um die eigene schwache und andererseits die starke Position des Alpha-Tieres zu unterstreichen: “...vergib mir...!“;

5) dann Abrundung des Deals mit dem Versprechen einer Gegenleistung: “... so wie auch ich...“;

6) und danach die abschließende Bereitschaftserklärung zur jederzeitigen Wiederholung dieses Geschäftes:“...in Ewigkeit...!“ ( Amen!)


Taflie1961  12.02.2011, 23:35

Hahahahahahaha..........Den Rest kannst Du Dir ja denken. Will mich nicht ständig wiederholen.

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bine12  05.07.2019, 19:12

Vorm Schreiben das Gehirn einschalten. Denn locker-flockigen Ausführungen verletzen die Gefühle religiöser Menschen und sind einfach nur dumm und respektlos. Von einem Erwachsenen erwarte ich was anderes!

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