Dürfen Christen nur das Vaterunser beten?
Also im Christentum finden sich ja unterschiedliche Gebete: Psalmen Fürbitten Eigene Gebete Vaterunser Etc. Auch im Gottesdienst kommen unterschiedliche Gebete vor. Dennoch findet sich in der Bibel folgende Textstelle:
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen. Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. Darum sollt ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt. Matthäus 6:7-9 DELUT http://bible.com/51/mat.6.7-9.DELUT
Dürften Christen also eigentlich nur, das Vaterunser beten, da Gott ja weiß, was wir bedürfen? Womit wird die Verwendung nicht biblischer Gebete im Gottesdienst legitimiert?
8 Antworten
Dürfen Christen nur das Vaterunser beten?
Wenn dem so wäre, wie würdest Du Dir dann erklären, was im www.bibleserver.com/text/EU/Matthäus21,22 und http://www.bibleserver.com/text/EU/Jakobus1,5 steht? Der Bibel nach ist also die Antwort auf diese Frage offenbar ein "nein".
Es geht bei dieser Stelle darum, nur das zu beten, was gerade akut ist - sonst hätte ein Gebet ja überhaupt keinen Sinn. Immer nur das Vaterunser? Stell dir mal vor, du wärst anGottes Stelle und ständig würde das Telefon mit der gleichen automatischen Ansage bimmeln!
Nein, du kannst Gott schon sagen, was dich gerade beschäftigt. Er weiß es dann zwar ebenfalls schon, ehe du ihn bittest - aber erlaubt ist es dir trotzdem. Es gibt überdies ja auch eine vielzahl weitere bekannte Gebete, wie den Psalm 23 oder das Ave Maria, die sehr beliebt sind. Eine Religion, die ihren Gläubigen ihre Gebete vorschreibt und ihnen verbietet, Wünsche zu äußern oder Fürbitte zu leisten, hätte sicher nicht einen einzigen Anhänger - welchen Zweck hätte es, an einen Gott zu glauben, der meine persönlichen Anliegen nicht hören will?
Jesus gibt für das Gebet nicht viele, aber dafür sehr konkrete Anweisungen: nicht viel zu "plappern", nicht zu achten, was andere dazu sagen, nicht "zu plappern wie die Heiden".
Beispielhaft lehrt er an einem Gebet, wie wir beten können. Natürlich dürfen (und sollen wir) auch andere Gebete sprechen.
Das Vater unser ist eher als ein Mustergebet zu bezeichnen.. Man kann seine Gebete gestalten wie man möchte. Es sollte eben ein Zwiegespräch zwischen Gott und dem Menschen sein. Gott um Hilfe zu bitten oder andere Anliegen vortragen. Dazu bedarf es nicht der Gebetsform.
Jesus will doch damit nur ein kurzes, knackiges Gebet zeigen. in diesem "Vater unser" ist also das wichtigste enthalten. ob ich nun sage "vergib uns unsere Schuld" oder "du, Gott, ich hab hier echt totale sch*isse gebaut. verzeih mir" ist dabei total unwichtig.
Gott geht es nicht um Gesetze oder so in dem Punkt. sondern um eine Hilfestellung. mancher sitzt vielleicht da und weiß nicht was er Gott sagen könnte. hier ist eine Möglichkeit beschrieben
Nur mal angemerkt: Jesus selbst betete die Psalmen und die übrigen jüdischen Gebete. Schon deshalb empfiehlt sich für Christen auch die Lektüre und das Gebet der Psalmen. Gruß, q.