Vivily: deine Frage und Redeweise ist schon türkenfeindlich strukturiert. Das entspricht der alten, westlichen, türkenfeindlichen Propaganda. Mit dieser Vorgabe wird es schwer, die tatsächlichen Ereignisse zu erörtern, weil sich automatisch viele Leute mit Kenntnissen der türkischen Seite mit Kommentaren zurückhalten.

Zunächst einmal stand 1914/1015 nicht die Türkei, sondern das Osmanische Reich in Verantwortung bzw. in Mitverantwortung des Geschehens. Nach meinen geringen, aber unabhängigen Erkenntnissen handelte es sich bei den Angelegenheiten der Armenier in jener Zeit weder um Krieg, Bürgerkrieg, Aufstand, noch um das besagte Resultat "Völkermord" ! Die Aramäer werden kaum betroffen gewesen sein, denn diese waren und blieben sesshaft. In dieser Position haben sie sogar viele reisende Armenier gerettet, oder zur Rettung beigetragen.

Es sollte klar gesagt werden, dass es sich damals um eine Völkerwanderung einer großen Zahl von Armeniern gehandelt hat. (Die Lüge lautet: "...mussten ja, konnten doch nicht anders"). Am Fuß des literarisch berühmten "Musa Dag" gibt es noch heute ein intaktes "Armenier-Dorf", von Nachkommen von Nicht-Teilnehmern an der großen Wanderung. Es ist eine von Historikern kaum behandelte Tatsache, dass eine Völkerwanderung, auch germanischer Art, immer von Opfern begleitet wird. Um so schlimmer ist dies in Kriegszeiten. Literarisch belegt ist, dass Türken und Kurden in jener Zeit kaum geneigt waren, die Wandernden mit Spenden zu stärken, was nach den Regeln des Islam normalerweise Pflicht gewesen wäre. Aber die Zeiten waren eben nicht normal. Die Armenier hatten lediglich verwirrte, überforderte Geistliche, und keine politische Führung. Gegen "Montezumas Rache" und andere Krankheiten gab es kaum Mittel. Über regionale Verwalter des Imperiums wird berichtet, dass sie ratlos waren. Das Osmanische Reich hatte versäumt, seiner Größe gerecht werdende Kommunikationsmittel zu schaffen. Weisungen von der "Hohen Pforte" verliefen ähnlich langsam und riskant, wie in jenem (nördlichen) Roman "der Kurier des Zaren". Der Sultan besaß an seinem Palast eine Eisenbahn von 1 bis 2 Km Länge, mit der er begeistert hin- und her gefahren ist.

Anders war es mit dem Rückmarsch deutscher Truppen quer durch Anatolien, in einem folgenden Jahr. Dabei gab es Versorgung und, mit gebührendem Abstand, permanente Begleitung durch die "orientalische Nachtigall". Die Einheimischen waren auf diese Weise informiert.

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