Wieso entschieden Menschen sich dafür, bei der Waffen SS als KZ Aufseher zu arbeiten?
12 Antworten
Weil die soldaten nicht an die ost front geschickt werden wollten. Im kz hatten die soldaten bessere bedingungen usw.
Ein zentraler Aspekt war die starke Ideologie, die von der SS propagiert wurde. Die Mitglieder wurden intensiv indoktriniert und als "Träger einer Revolution" gesehen, die die Nazi-Ideale von Rassenreinheit und nationaler Überlegenheit vertraten. Diese Ideologie stellte den Holocaust und die brutalen Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung als notwendig dar, um ein "besseres" Europa zu schaffen. Viele Männer, die in der Waffen-SS dienten, hatten eine militärische Ausbildung, die Gehorsam und Loyalität zum Führer betonte. Die Argumentation, dass man "unter Befehlen" handelte, wurde oft als Rechtfertigung für die eigenen Taten verwendet. Diese militärische Disziplin und die damit verbundene Abkehr vom individuellen moralischen Urteil spielten eine wesentliche Rolle.
In vielen Fällen gab es auch soziale und wirtschaftliche Anreize, die Mitglieder zur SS zogen. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in Deutschland weit verbreitete Arbeitslosigkeit und soziale Unruhen, und der SS beizutreten, konnte einem ein Gefühl von Identität und Zugehörigkeit geben. Außerdem versprach die SS eine bessere soziale Stellung und finanzielle Sicherheit, was für viele Menschen während der schwierigen Nachkriegsjahre verlockend war. Die Aufseher und Soldaten wurden oft in einem System platziert, das Gewalt und Brutalität als Teil ihrer täglichen Arbeit normalisierte. Diese Entpersonalisierung führte dazu, dass viele nicht realisierten oder bewusst ignorierten, was ihre Taten für die Opfer bedeuteten. Sie sahen sich nicht als Mörder, sondern als Teil eines größeren, "revolutionären" Prozesses.
Wie ideologische Indoktrination, militärische Disziplin und soziale Umstände Menschen dazu bringen können, sich an schrecklichen Verbrechen zu beteiligen, könnte mit dem Nationalsozialismus kein besseres Beispiel vorlegen. Die Aufseher in den Konzentrationslagern waren nicht nur als Individuen zu betrachten, sondern auch als Teil eines komplexen gesellschaftlichen und historischen Kontexts, der Gewalt und Entmenschlichung förderte.
LG aus Tel Aviv
Das beweist, wie dünn die menschliche Schicht ist, in der "Kultur", "Gewissen" usw. wohnen. Das zeigt sich auch jetzt wieder, wo Millionen von Deutschen begeistert eine Partei wählen, die z.B. an der Grenze auf Flüchtlingskinder schießen will.
Die Menschen wurden in der Zeit nach 1933 so gezielt mit Infos (und auch Falschinfos) versorgt, dass viele eine gewisse Toleranz gegenüber der nationalsozialisten Ideologie und Vorgehensweise entwickelten. Außerdem wurden viele Informationen wie Verbrechen und Gewalttaten vertuscht und der Informationsfluss erschwert.
Die SS bot zu der Zeit mit die besten Aufstiegschancen und brachten eine gewisse Würde mit sich. Allein schon durch die Zugangskriterien war sie nur der ,,Elite,, vorbehalten, hinzu kamen harte Ausbildungen und hartes Training. Am Ende war quasi ein indiktrinierter, aus Sicht Hitlers harter und anerkannter Elitesoldat.
Diese ganzen Vorzüge kombiniert mit dem bewussten Vertuschen von Infos und der gezielten Nachrichtenbestrahlung führten dazu, dass die SS anerkannt, geachtet und begehrt war. Es war ein Traum vieler ,,einmal dazu zugehören,,.
Wenn man einmal dazu gehörte, empfand man das, was man tat als richtig, da man es so jahrelang gelernt hatte.
Mfg
DerEineHalt08
Nun, in dem bereits Kindern eintrichtert das zB Juden oder Russen keine wirklichen Menschen sind, sondern so eine Art Untermensch. Heißt: Man(n) "ent-menschlicht" Personen und senkt so die Hemmschwelle diesen Personen später großes Leid zu zu fügen oder schlicht zu ermorden.
Ein "normaler" Mensch hätte all diese Geschehnisse in einem KZ wahrscheinlich nicht ausgehalten sondern wäre verrückt geworden.
Aber wenn man es von klein auf lernt und dann diese Uniform mit Stolz trägt kann man auch ohne Probleme als Aufseher in einem KZ "arbeiten".
Das ist zumindest mein Erklärungsansatz.
Danke für den Kommentar, aber würde deine Meinung nicht teilen. Denke an der Front zu schießen ist etwas ganz anderes als in einem KZ Frauen und Kinder abzuschlachten oder zu medizinischen Versuchen zu führen und dann diese Schreie auszuhalten.. Trotzdem danke.
Weil es deutlich Sicherer war als an der Front. Nur ganz selten gab es Aufstände oder Luftangriffe. Nur Krankheiten konnten wirklich gefährlich werden.
Und es war komfortabler. Man hatte ein Bett, in den Baracken der SS war es auch nicht so kalt, man hatte immer essen und frische Kleidung.
Man hatte dort auch weniger Physisch anstrengende Arbeit da die Häftlinge ja dafür ausgenutzt wurden.
Ich glaube die meisten die sich dazu entschieden taten es nicht aus Sadistischen Gründen sondern aus Opportunismus.
Wirklich?
Keine dauernden Angreifer, man musste nicht Paranoid werden gleich bombardiert zu werden, mehr Hygiene, mehr Essen.
Und auch mehr Unterhaltung.
Ein Soldat der an seine Überlebenschancen denkt hätte sicher eher im KZ gearbeitet als in Stalingrad zu kämpfen.