Wieso denken viele, dass Studierende allwissend sind?
Ich habe schon so oft Sätze wie "als Student muss man das doch wissen bzw. können" oder "wie hat der es an die Uni geschafft?" gehört. Wieso denken viele, dass Studierende allwissend und intelligent wären? Wieso verstehen die Wenigsten, dass Disziplin darüber entscheidet, ob man es an die Uni schafft oder nicht?
8 Antworten
Kommt denke ich von früher, so erste Hälfte 20 Jahrhundert. Heutzutage gehn ja deutlich mehr aufs Gymnasium, 40 % aller Schüler und auch immer mehr gehen studieren aber früher konnten nur wenige studieren und es war so mit das größte damals ein Studium zu haben. Heutzutage werden ja auch eher Leute mit Ausbildung gesucht ( will studium nicht schlecht reden ). Aber gutes Beispiel 2 Weltkrieg, damals mussten Studenten Kriegsdienst leisten um sich ihr studium zu „verdienen“. Ich denke aus dieser Zeit kommt das, dass Studenten alles wissen, obwohl der Sinn eines Studiums ja ist, dass man in einem Gebiet Experte wird und nicht alles weiß
Das bezieht sich vermutlich meistens auf Allgemeinwissen, das eigentlich vorausgesetzt werden sollte, wenn jemand Student ist. Nach Expertenwissen wird da sicher nicht gefragt.
Allerdings ist es kein Geheimnis, daß das allgemeine Bildungsniveau seit Jahrzehnten den Geiersturzflug macht, wenn jede Topfpflanze heutzutage das Abitur machen will, um das zu erreichen wurde das Leistungsniveau überall gesenkt, die Hauptschule ist heute das, was früher die Förderschule für geistig Minderbemittelte war (nicht zuletzt wegen der aufgezwungenen Inklusion), und so wurde das Niveau überall nach unten gezogen.
Solche Kommentare würde ich nicht wörtlich nehmen, sondern eher in die Sparte "Neid" einsortieren.
Allwissend nicht, aber es gibt immer noch viele die tatsächlich glauben, ein Abi oder ein Studium bedeutet, dass diese Menschen tatsächlich über das Wissen verfügen, welches sie gelernt haben sollten.
Dem ist aber nicht so, was zum Teil an der nicht Anwendung des Wissens liegt, zum Teil aber auch weil es blöd gesagt nur zum temporären Abruf gelernt wurde um es dann wieder zu vergessen.
Ich hatte das Vergnügen einige Facharbeiten in Österreich bei einer Matura(Pendant zum Abi in Deutschland) im Vorhinein bewerten zu dürfen. Von 5 arbeiten sind bei mir 5 durchgefallen, qualitative Mängel, falsche oder unvollständige Recherchen und damit verfälschte Ergebnisse und so weiter.
Die Professoren haben alle durchkommen lassen.
Ist halt kein gutes Zeugnis für das Bildungssystem und solche Leute arbeiten später dann in gehobenen Positionen.
Niemand setzt voraus, dass Studenten "allwissend" sind. Aber man sollte davon ausgehen koennen, dass Studenten ein gewisses Mass an Allgemeinwissen haben, das auch noch nach dem Abi / im Alltag abrufbar ist. Ist das nicht vorhanden, kann schon mal die Frage fallen, wie man es zum Abi geschafft hat.
Allgemeinwissen ist das was einem dauerhaft bleibt. Besonderheiten wie irgendwelche mathematischen oder chemischen Formeln sind das was man ganz fix vergißt, wenn man sie im Alltagsleben nicht braucht. Deklinationen, wenn man nie mit Latein zu tun hat. Rubrik überflüssiges Wissen, merkt man sich nur für Prüfungen, anschließend ab in die Mülltonne weil nie wieder nötig.
Selbstverständlich. Viele Arbeiter gehen davon aus. Habe es schon so oft von ihnen gehört. Allgemeinwissen kann man auch vergessen.