Wie wurden die Pyramiden erbaut?

9 Antworten

Dieser Bericht der Bild-Zeitung scheint sich auf diesen Artikel zu beziehen:

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0306690

Ich habe den jetzt Mal komplett gelesen.

1. Er wurde in keiner ägyptologischen Zeitschrift veröffentlicht... Ich glaube kaum, dass ein Großteil der Ägyptologie ihn überhaupt wahrgenommen hat.

Es ist weniger "laut Forschern kam jz heraus:" sondern "ein paar Leute hatten eine neue Idee". Bekannt oder hat anerkannt ist die aber nicht.

2. Der Artikel befasst sich ausschließlich mit der Stufenpyramide in Sakkara. Dass ähnliche Becken und Kanäle auf dem Plateau von Gizeh überhaupt machbar sind, wird nicht untersucht.

3. zeitlicher Ablauf

Der Artikel sagt selbst, dass die Stufenpyramide vermutlich zunächst als Mastaba geplant war, als flacher, rechteckiger Bau. Erst im Laufe der Bauarbeiten wurde sie erweitert und zu Pyramide aufgestockt.

Logischerweise muss man bei so einem Bau ZUERST die unterirdischen Schächte und Gänge anlegen und DANACH baut man nach oben.

Warum sollte man also unterirdische Schächte und Kanäle für einen komplizierten hydraulischen Lift anlegen... wenn man zu dem Zeitpunkt noch gar nicht entschieden hat, eine Pyramide zu bauen?!

4. Schwerkraft

Müsste ein hydraulischer Lift nicht mit Schwerkraft arbeiten? Wenn man kommunizierende Röhren hat, und den Wasserspiegel im inneren Schacht schön weit hoch treiben will, müsste dann nicht der Zufluss dieses Wassers im Außenbereich ebenso hoch liegen? Die Pyramiden sind aber die höchste Erhebung in ihrer Umgebung... Die genannten Kanäle und Becken liegen schlicht zu tief, oder nicht,?

5. Effizienz

Der Artikel rechnet selbst vor, welche gewaltigen Mengen Stein in relativ kurzer Zeit bewegt wurden, um die Pyramiden zu bauen. Wenn wir nun annehmen, dass es im Zentrum der Pyramide eine hydraulische Anlage gibt, die Steinblöcke anheben kann... Wäre das nicht ein absolutes Nadelöhr?? Wir lange dauert es denn, so einen "Lift" zu beladen, dann das Wasser einlaufen zu lassen, und wieder ablaufen? Ist das nicht viiiieeel zu langsam?

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Nein, ich glaube nicht, dass die Antwort in hydraulischen Liftanlagen liegt.

Die wären kompliziert zu bauen, langsam im Betrieb, und es ist völlig offen, wie sie überhaupt genau funktionieren sollten oder ob genug Wasser zur Verfügung stand.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft

Roland22  12.08.2024, 08:32

Du liest sowas am frühen Morgen ...? 😉

Schemset  12.08.2024, 08:39
@Roland22

Jep. Wenn ich früh wach bin und zu faul um schon aufzustehen...

Es gibt so viele Theorien, keine ist bewiesen. Für mich ist das größte Mysterium, wieso sich nicht die kleinste Aufzeichnung darüber finden lässt, keine Hyroglyphe, kein Bild. Und das, wo die Ägypter doch so viel aufgeschrieben haben, Steuerlisten, Kalender, Herrschernamen.

Entweder übersehen wir das Offensichtliche, oder die Ägypter wussten auch nicht, wie man Pyramiden baut...


Schemset  08.08.2024, 16:43
Für mich ist das größte Mysterium, wieso sich nicht die kleinste Aufzeichnung darüber finden lässt, keine Hyroglyphe, kein Bild. Und das, wo die Ägypter doch so viel aufgeschrieben haben, Steuerlisten, Kalender, Herrschernamen.

Na, dann ist es ja gut, dass dieses Mysterium seit 10 Jahren gelöst ist.

Wir haben inzwischen einen Papyrus mit administrativen Aufzeichnungen zum Bau der Cheops-Pyramide:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Papyrus_Jarf_A_und_B

Tutmosis  08.08.2024, 23:16
@Schemset

Korrekt. Und die sagenhafte Zerstörung der alexandrinischen Bibliothek wird weit überbewertet. Es ging sehr wenig Wissen verloren und es gab andere, gleichwertige Bibliotheken.

spelman  08.08.2024, 23:59
@Schemset

Na bitte, geht doch. Löst noch nicht die eigentlichen Fragen, aber ist ein guter Anfang.

Viktor1  08.08.2024, 14:42
Für mich ist das größte Mysterium, wieso sich nicht die kleinste Aufzeichnung darüber finden lässt

Weil es ganz "normale Handwerksarbeit" war , nicht erwähnenswert - s. meine Antwort.

II99II  08.08.2024, 16:22
@Viktor1

Oder, weil die Nachweise dafür verloren gegangen sind.

  1. Wurde damals nicht alles aufgeschrieben, so wie heute. Schreiben und Lesen waren ein Privileg und nur wenigen vorbehalten.
  2. Wurde die große Bibliothek von Alexandria zerstört. Wie und wann ist historisch umstritten, aber möglicherweise gab es dort Aufzeichnungen, die verloren gingen.
  3. Wurde Ägypten in der Geschichte mehrfach von unterschiedlichen Kulturen erobert. Napoleon bspw. plünderte auch die Bücher des Vatikans und nahm viele mit und der war auch in Ägypten.
  4. In der Anfangszeit des Christentums wurden viele antike Schriften zerstört und verbrannt. Man tolerierte keine anderen Weltanschauungen.
  5. Auch die Araber, mit Ausbreitung des Islams später, sollen Kulturgüter zerstört haben (wie bspw. das Einschmelzen der zerstörten Überreste vom Koloss von Rhodos, etc.)

Es gibt in der Geschichte einige konkrete Beispiele für verloren gegangene Techniken, wie bspw. die römische Mixtur für Beton, welche erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, oder Hinweise für Nutzung von Elektrizität in Form der "Bagdad-Batterie".

Viktor1  08.08.2024, 17:09
@II99II
Oder, weil die Nachweise dafür verloren gegangen sind.

Nein - das bestimmt nicht - solches "Handwerk" war nicht wert erwähnt zu werden. Man hat ja auch keine Aufzeichnungen über den Steintransport gemacht oder das herausstemmem/brechen der Steinblöcke.

Weiter über die mögliche "Technik" s.a auch meinen Kommentar zum Kommentar meiner Antwort

Absolut unwahrscheinlich.

Vor ca. 5000 Jahren, gab es noch eine sogenannte "Grüne Sahara"-Phase in der Region von Nord-Afrika, einschließlich Ägypten. Es war dort deutlich feuchter und gab viele Seen.

Nebenbei gibt es auch deutliche Hinweise dafür, dass sich dort noch viel früher, während dem Paläozoikum vor 500 - 200 Millionen Jahren, ein flaches Meer befand.

Die Pyramiden wurden aber erst hunderte Jahre nach der "Grüne Sahara"-Phase gebaut, als die Region dort bereits eine trockene Wüste war.

Der Nil und das ägyptische Bewässerungssystem waren zu dieser Zeit als heilig angesehen. Er war die Hauptquelle für Nahrung und damit überlebenswichtig für die Gesellschaft des antiken Ägyptens.

Jetzt stell dir vor, die leiten das Wasser komplett sinnlos mitten in die Wüste, um damit tonnenschwere Steine anzuheben... allein schon das man durch irgendein Kanalsystem gar nicht groß genug Wasserdruck aufbauen könnte.

Da man nicht eindeutig wissen kann, wie es damals gemacht wurde, kann man auch nichts zu 100% ausschließen. Aber diese Theorie ist extrem unplausibel, aus vielen Gründen.

Bis heute ist die naheliegendste Erklärung noch immer ein System aus Rampen und Hebel. Bei Hatnub in Ägypten wurden sogar Überreste einer antiken Rampe 2018 gefunden, die diese Theorie extrem unterstützt.

Laut Forschern, ...?

Wo haben diese Dummschulschwänzer studiert? Das von dir erwähnte Hydrauliksystem wäre technisch so anspruchsvoll, das wir heute noch Probleme damit hätten. Wie soll man das abdichten und wo kommt der Druck her, ohne die Pyramidenstruktur zu sprengen?

... genau so, wie es Herodot beschreibt.... mit einfachen Hebelkränen.

Nicht nur die Lösung für diese Menschheitsfrage steht in alten Texten - doch offensichtlich können sogenannte Wissenschaftler und Archäologen nicht lesen... ;-)

sonnige Grüße
Eibling