Wie wichtig sind die Swing States bei der US-Präsidentschaftswahl?
Aktuell liegt Kamala Harris in den nationalen Umfragen deutlich vor Donald Trump, aber Trump führt in den entscheidenden Swing States wie Pennsylvania, Michigan und Wisconsin. Ich habe gelesen, dass die Wahl in den USA nicht durch die nationale Stimmenmehrheit (popular vote) entschieden wird, sondern durch das Electoral College, bei dem es auf die Mehrheit der Elektorenstimmen ankommt.
2016 gab es ein ähnliches Szenario: Hillary Clinton gewann zwar landesweit mehr Stimmen, aber Donald Trump wurde Präsident, weil er in den wichtigen Swing States gewonnen hat und dadurch die Mehrheit der Elektorenstimmen erhielt. Könnte es auch dieses Mal passieren, dass Trump trotz schlechterer Umfragewerte auf nationaler Ebene die Präsidentschaft gewinnt, wenn er in den Swing States stark abschneidet? Wie entscheidend sind diese Staaten im Vergleich zur nationalen Stimmenmehrheit, und könnte das Wahlsystem wieder so ein Ergebnis hervorbringen?
Haben die Swing States bei knappen Wahlen also mehr Gewicht als der landesweite Umfragevorsprung?
5 Antworten
Eigentlich sind nur die Swing-States entscheidend, den Rest kann man getrost links liegen lassen und völlig ignorieren - gut nicht alles, aber fast.
Derzeit liegen beide Kandidaten in etwa gleich auf. Es gibt Bundestaaten, die traditionell immer Demokraten oder Republikaner wählen, und dann gibt es Staaten, die eher so oder so wählen - z.B. bei der letzten Wahl oder weil die letzten Umfragen deutlich zu einem Kandidaten tendieren.
Sicher Harris wählen Staaten mit 191 Wahlmännern und 35 eher Harris - insgesamt 226 Wahlmännerstimmen.
Sicher Trump wählen derzeit 119 und 99 eher für den Republikaner - insgesamt also 218.
Die restlichen 94 Wahlmänner verteilen sich auf sieben (!) Staaten, in denen das Ergebnis so knapp ausfällt, dass jede einzelne Stimme zählt! Demokraten zuerst:
- Nevada: 49,22 : 47,52
- Arizona: 48,42 : 49,29
- Wisconsin 49,74 : 48,11
- Michigan 49,29 : 47,72
- usw.
Um den Unterschied zu verstehen muss man sich sichere Staaten ansehen. So gewinnt Trump gegen Harris sicher in Utah mit derzeit 60 : 28 % und umgekehrt gewinnt Harris sicher Kalifornien mit 61 : 36 %
Achso ich bin gespannt am 5 November wer siegen wird
Die SwingStates sind quasi entscheidend, weshalb vor allem dort Wahlkampf gemacht wird!
In den Staaten, wo wie Mehrheiten klar/sicher sind, passiert das deutlich weniger, da es aufgrund des MehrheitsWahlrecht egal ist, ob man mit 51 % oder 99 % der Stimmen gewinnt! Wenn es aber 50:50 steht, sind schon ein paar Stimmen entscheidend! Man sagt ja auch 'The winner takes it all!'
MMn ein dummes System, mit vielen ungünstigen Folgen!
Im Prinzip sind die Swing States die einzigen Staaten, in denen überhaupt wirklich Wahlkampf betrieben werden muss. Der Großteil der Stimmen im Electoral College ist de facto bereits heute fest zugeteilt. So macht es für die Demokraten zum Beispiel null Sinn, Wahlkampf in Idaho, Wyoming oder Louisiana zu machen. Und die Republikaner sollten lieber die Finger von Kalifornien, New York oder Illinois lassen.
Sollte Trump tatsächlich die "Blue Wall" durchbrechen (Michigan, Wisconsin, Pennsylvania), dann sieht es für die Demokraten sehr düster aus. Diese Staaten dürften bei der Wahl entscheidend sein, vor allem Pennsylvania. Aktuell werden den Demokraten etwa 226 Wahlmänner zugerechnet, den Republikanern etwa 219. Gewinnt Kamala diese drei Staaten, wäre sie mit 270 Stimmen Präsidentin. Trump hätte bei einem Sieg in diesen Staaten 263 Wahlmänner und bräuchte nur noch Arizona, Georgia oder North Carolina für den Wahlsieg. Nevada mit seinen 6 Wahlmännern würde in diesem Szenario allein noch nicht reichen.
Meiner Meinung nach hat Trump es etwas schwerer als Harris, da er sich in mehr Staaten durchsetzen muss und sich kaum Niederlagen leisten kann. Aber man sollte ihn keinesfalls schon abschreiben. Ich rechne mit einem knappen Ergebnis.
Sehr wichtig!
In anderen Bundesstaaten ist der Gewinner absehbar, weil es klare Mehrheiten gibt. In Kalifornien oder New York wird Trump zum Beispiel nicht gewinnen, deshalb lohnt es sich für die Republikaner nicht, dort intensiv Wahlkampf zu machen.
Auf die Swing States konzentrieren sich die Wahlkampfkampagnen, denn dort können sie mit ihren vorhandenen Mitteln mehr bewirken. Man kann also sagen, dass die Swing States die Wahl entscheiden.
Allerdings heißt das nicht, dass Stimmen in anderen Bundesstaaten weniger wert sind. Swing States können sich mit der Zeit ändern, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse langsam verschieben.
🇺🇸🗽🦅
Sie sind nicht nur wichtig, sondern wahlentscheidend, in allen anderen Staaten steht das Ergebnis eigentlich bereits jetzt fest…