Wie war der Sexualunterricht bei euch?

9 Antworten

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Damals war ich in der 7. Klasse. Und wir waren so ziemlich die Ersten, bei denen überhaupt Sexualkunde unterrichtet werden durfte. Dazu bekamen wir alle einen Zettel mit nach Hause, wo die Eltern unterschreiben mussten, dass sie damit einverstanden sind. Diejenigen, die keine Erlaubnis bekamen, mussten den Unterricht während dieser Zeit verlassen und in der Parallelklasse Mathe mitmachen.

Wir waren gespannt, was uns da erzählt werden würde, denn unser gesamtes "Fachwissen" hatten wir aus der BRAVO, aus Pornoheften die wir aus dem Altpapiercontainer gefischt hatten und aus Selbstversuchen.

Die Lehrerin referierte sehr sachlich und gewissenhaft. Aber jedesmal, wenn sie "Penis" oder "Vagina" oder Ähnliches sagte, wurde gekichert oder einige Mädchen schauten ganz verschämt zu Boden.

Die Beschreibung des Geschlechtsaktes war sehr nüchtern und auf die "mechanischen" Vorgänge reduziert. Die Bauanleitung für ein IKEA-Regal hatte mehr Erotik!

Dass Sexualität und Liebe auch etwas mit Gefühlen zu tun hat, wurde vollkommen weggelassen.

Inzwischen hat sich natürlich eine Menge geändert und ich war erstaunt, als meine Nichte stolz erzählt hat, dass sie schon in der dritten Klasse gelernt hat, was bei den Jungs da unten baumelt und dass sie schon wüsste, wie Kinder gezeugt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

fusselchen70  15.08.2021, 18:00

Welches IKEA - Regal?

🤣

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Ich hatte nicht nur ein mal Sexualkunde, sondern ab der 5. Klasse jedes Schuljahr.

Bis zur 7. Klasse hatten Jungen und Mädchen den getrennt und es wurde überwiegend über das geredet, das nur das jeweilige Geschlecht betrifft, da Pubertät das Hauptthema war und die Mädels sich da eher weniger für Adamsäpfel interessieren oder die Jungs für Binden und Tampons, ab der 8. dann alle zusammen. Da war man dann auch reif genug, nicht dauernd dazwischen zu quaken, zu kichern, nur weil Penis gesagt wurde und dank der wirklich guten Lehrerin wurden viele Themen angesprochen, die scheinbar nicht überall auf dem Lehrplan stehen.

Davon abgesehen wurde ich aber schon laaaaange vorher durch meine Eltern aufgeklärt.

Ich fand’s insgesamt peinlich^^

Kann mich aber noch gut daran erinnern, als wir alle einmal ein Kondom über einen Holz-Penis ziehen sollten. Die Lehrerin hat betont, dass die mal im Werkunterricht gemacht wurden und extra dünn sind, damit die Jungs nicht das Gefühl kriegen, dass ihrer zu klein ist


verreisterNutzer  15.08.2021, 17:48

🤣

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plueschi55  15.08.2021, 17:57
@verreisterNutzer

Ich bin echt froh, dass wir die nicht machen mussten xD
Allein die Vorstellung, wenn man nach Hause kommt und die Eltern fragen, was mein heute gemacht hat. "Im Werkunterricht haben wir Holz-Dildos gemacht!" :D

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MaraMiez  15.08.2021, 18:01

Wir mussten die Dinger damals aufblasen. Wers schafft, dass es platzt, sollte 10€ von der Lehrerin bekommen. Keiner hat die bekommen und die Lehrerin so: "Und wenn jetzt einer von euch kommt, er benutzt keine Kondome, weil die bei ihm eh reißen, da sein Pullermann ja soooooo groß ist: busted!"

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Hi,
der war wirklich super.
Ruhig, still und Sachlich sowie ausführlich.
Gestört hat niemand.
LG

Salue

Ich bin 63 und Gay. Als ich 15 war wurde der Sexualunterricht (Aufklärung) neu, gegen den Protest der Kirchen und vieler Eltern, neu eingeführt.

Den Lehrern konnte man so etwas Peinliches nicht zumuten. Als musste ein Pfarrer bei uns Jungs, bei den Mädchen immerhin eine Frauenärztin, diesen Job übernehmen.

Wir Jungs wurden da darüber unterrichtet, dass Sex eigentlich nur ohne Spass in der Missionarstellung zur Produktion von Nachwuchse, selbstverständlich innerhalb einer Ehe, stattfinden darf. Alles andere ist Sünde. Leute die gleichgeschlechtlich empfinden sind alle krank.

Bei konkreten Fragen wäre der "Gottesmann" wohl rot angelaufen.

Allerdings haben wir trotzdem dann selber herausgefunden, wie Sex geht.

Tellensohn