Wie wäre ein russischsprachiges Baltikum?
Ohne die Einmischung Russlands und als erste Fremdsprache Französisch, daneben die ganzen kleinen Nationalsprachen wie Lettisch etc. ? Die russische Sprache kann ja nichts für die gegenwärtige russische Bevölkerung, aber die Sprache kann Menschen verbinden. Doch wer spricht schon Lettisch? Das ist Unsinn. Selbst Deutsch als Sprache hat es immer schwerer in der Welt Gehör zu bekommen, weil immer weniger Deutsch lernen.
10 Antworten
ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst -
Sprache ist für mich eine Art von Kommunikation = wichtig für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft sowie für den Kontakt zu anderen Gemeinschaften
sie ist für mich an keine Nationalität gebunden
für mich ist die englische Sprache die am einfachsten zu erlernende Sprache - wenn jemand eine weitere Sprache dazu sprechen will, wie z.B. Russisch kann er sie doch lernen (ist aber schon eine ganz schön komplizierte Sprache - ich habe mich vor langen Jahren einmal kurz damit befasst, deshalb weiß ich es)
ich bin sehr pragmatisch veranlagt, deshalb meine Antwort wie oben und nein: englisch ist nicht meine Muttersprache
Doch natürlich:
- Einerseits war Stalin/Russland Schuld, als sie einmarschiert sind
- Andererseits das Baltikum selbst, da es die Russen nach Kriegsende NICHT des Landes verwiesen haben
- In Berlin hat man ja auch die Besatzer wieder rausgeworfen, weil sonst die USA nie aus Deutschland abgezogen wäre.
Irgendwie scheint man zu glauben, dass man sich als Demokratie Alles gefallen lassen muss:
- Baltikum: Die Russischen Besatzer sind noch da und gehen nicht?
- Na egal, ich bin ne Demokratie, drum kann ich sie nicht rauswerfen..
Das ist der Denkfehler: Wieso sollte man Feinde nicht rausschmeißen dürfen? Sollen die hier Verbrechen begehen dürfen? Will man einen zukünftigen Bürgerkrieg haben?
Die Demokratie damals war völlig unsinnig und schwach. Man braucht eine knallharte Demokratie, die sich auch wehren will und kann. Und nicht diese Weichei-Politik.
Dann könnten die USA ja endlich Deutschland abziehen, die hocken nämlich immer noch hier.
Wenn Lettisch "Unsinn" wäre, wäre ebenso Luxemburgisch Unsinn, aber das stört weder die Letten noch die Luxemburger. Viele Letten sprechen Lettisch UND Russisch (ich kenne auch so jemanden!), ebenso wie viele Luxemburger Luxemburgisch UND Deutsch (oder Französisch) sprechen.
Diese 3 Länder haben schon lange ihre eigenen Sprachen - und Russisch ist sozusagen ein "Add-On", das diesen Ländern nachträglich hinzugefügt wurde.
Leute von irgendeiner Sprache abzubringen, halte ich für keine gute Idee.
Umgekehrt auch nicht: wer Russisch sprechen möchte, sollte das tun.
Ich kann nur jedem Land (und jeder Region) raten: bewahrt eure "kleine" Sprachen.
Sie stehen für Kultur und Vergangenheit dieser Region. Mit jeder verlorenen Sprache geht auch ein Stück Kultur verloren. Sprache ist mehr als nur Kommunikation.
Bei uns pflegen ja einige Friesen (ich denke ans Saterland) und einige Sorben ihre eigene Sprachen. Nichts spricht dagegen, dann auch Deutsch zu können. Es gäbe kaum etwas Langweiligeres als z.B. einen ESC, bei dem alle nur noch in Englisch singen. 2012 hatte Russland auch mal Humor bewiesen, als sie einige ältere Damen aus Udmurtien haben antreten lassen.
Diese haben dann in Englisch und Udmurtisch gesungen.
Kotšyše no šumpote no, punye no šumpote.
Meine Katze ist glücklich, und mein Hund ist glücklich.
Kotšyše no šumpote no, punye no šumpote.
Der Stamm kot- für Katze passt zu finnisch kettu oder zu germanisch katt-/katz- o.ä. Das ist ein ursprünglich semitischer Wortstamm. Katzen kamen mal aus Nordafrika/Nahost.
Spannender ist puny (Hund), das passt zu pen- in finnisch pentu (= Hundewelpe; Wolfswelpe = sudenpentu). Nicht passt es zu ungarisch kutya. De facto ist Udmurtisch näher mit dem Finnischen verwandt als mit dem Ungarischen. Passt.
Besonders freue ich mich über das schöne Wort šumpote (glücklich), es passt weder zum entsprechenden finnischen noch zum entsprechenden ungarischen Wort. Aber es passt zum Stamm *c'ump(a).
Höchst interessant.
Kleiner Ausflug in die Finno-Ugristik.
Estland, Lettland und Litauen sind Staaten deren Bevölkerung eine eigene Sprache und Kultur haben, die sich teilweise völlig von der russischen unterscheiden.
Auch gibt es historisch Spannungen und Aversionen zwischen Russland als imperialistischem Aggressor und diesen Staaten.
Während der Sowjetunion waren diese Staaten zwar offiziell "Republiken", es kam jedoch zur Unterdrückung der Sprache und Kultur.
Die russischen Minderheiten, etwa in Narva (Estland) sind heute oft isoliert, auch wenn aufgrund der Geschichte viele Esten durchaus russisch sprechen.
Die sprachliche Eigenständigkeit ist Teil der kulturellen Identität dieser Staaten.
Ihnen die russische Sprache aufzuzwingen wäre so, als ob man ganz Europa zum Erlernen der deutschen Sprache zwingen würde, weil es ja so "völkerverbindend" ist.
Im Baltikum wird sehr viel russisch gesprochen, da es in all diesen Ländern eine große russische Minderheit gibt. Die steht aber gerade seit dem russischen Überfall auf die Ukrauine und nach den fortgesetzten Drohungen gegen die baltischen Staaten aus Moskau gerade in keinem guten Licht da.
Von daher gehe ich davon aus, dass die deutliche Bevölkerungsmehrheit im Baltikum russisch nicht als Landessprache möchte.