Wie viele Bewerbungen im Monat bei ALG II?
Wie viele Bewerbungen muss man als ALG II-Empfänger im Monat (im Durchschnitt) schreiben?
Und wo nimmt man so viele Stellenausschreibungen her?
Es macht ja nur Sinn, sich auf Stellen zu bewerben, die man körperlich und geistig auch "bringt" - wenn da aber nichts zu finden ist??? Bewerbe ich mich dann auf den Job als Disco-Türsteher, obwohl ich nur im Sitzen arbeiten kann und (lt. Amtsärztin) keine Nachtarbeit machen darf? Einfach um eine Bewerbung geschrieben zu haben?
9 Antworten
Ich hatte glaub schon von 1 pro Woche (etwa 4 im Monat) bis 10 im Monat alles.
Natürlich muss man sich später auch - wenn es nich in der Nähe klappt - weiter weg bewerben. (Wobei bei mir ... da eh nur Helferstellen angedacht warn - das nich mit aufgenommen wurde in die Eingliederungsvereinbarung. Für Helferstelle Fahrtkosten + ggf. Umzug zu weiter entfernt zu übernehmen ... würde das Jobcenter nich.)
Durch Zeitarbeitsfirmen kann man - wenns nich klappt - gut rotieren. Das Jobcenter sieht ja gerne, wenn man es gelegentlich nochmal versucht. Also kannst du dir alle abklappern und alle paar Monate erneut probiern. (Mit Geschick wird man auch nich genommen, wenn man es nich will - und es gilt trotzdem nich als Negativbewerbung.)
Da kommt man schon auf auf einige Zahlen zusammen.
Ich bewerbe quasi auch nur für die Nachweise fürs Jobcenter. Nebenher kann man natürlich auch mal nach wirklich interessanten Sachen die Augen offen halten. Aber erst mal die "Pflicht" - dann das "Vergnügen".
Negativ-Bewerbung meine ich, wenn man sich absichtlich schlecht bewirbt, um nicht genommen zu werden. Und es damit übertreibt. Dann erkennt das Jobcenter die Bewerbung natürlich nicht an.
Manche schreiben z. B. rein "ich bewerbe mich nur, weil ich muss" oder so ähnlich. Das sollte man nicht.
Ich versuche immer "neutral interessiert" zu klingen, ohne es zu übertreiben. Das hilft schon mal etwas. Auch wenn gerade bei Helferstellen die Zeitarbeitsfirmen am liebsten gern jeden nehmen würden. Bei Call-Center (Helfer "käufmännisch" oft umschrieben bei Zeitarbeitsfirmen) ist meist es schon so, dass die stärker auswählen.
Lager kann man wohl schwerer abwehren. (Aber ich bin auch jetzt körperlich nicht sooo sportlich und die immer länger gewordene Lücke im Lebenslauft schreckt da auch schon ab. :D)
Bei dir mit "nur im Sitzen arbeiten" lässt sich bestimmt viel umgehen - da fallen mir ja spontan eher nur Büroberufe oder "Kassiererin" (und die müssen auch oft im Laden helfen einräumen usw.) ... da wollen die Firmen schon, dass man sich vorab auch über die Firma informiert hat und interessiert ist. ("Warum wollen Sie genau bei uns arbeiten" - ist da öfter die Frage. Ich sag immer "mir ist egal, wo ich arbeite, Haptsache ich verdien Geld ... das kommt dann weniger interessant für den Arbeitgeber an - aber ist auch nich so negativ, dass das Jobcenter es verbieten könnte. Ich stelle mich schließlich motiviert genug dar, wegen dem Geld usw.)
kommt auf arbeitsmarktsituation an in deiner gegend
ich beispielsweise muss als ausbildungssuchender nur 2 bewerbungen pro monat abschicken
wo nimmt man so viele Stellenausschreibungen her?
Es wäre Aufgabe der Arbeitsvermittler, dich bei der gezielten Suche zu unterstützen.
Theoretisch.
Praktisch gibt es leider zu wenige Arbeitsvermittler für zu viele Suchende.
Und die wenigen, die es gibt, interessieren sich mehr dafür dass sie dich aus ihrer Statistik rausbekommen, als für deinen persönlichen Hintergrund.
Bewerbe ich mich dann auf den Job als Disco-Türsteher
Oftmals wird man in solche nicht nachhaltigen Jobs gedrängt, nur damit man aus der Statistik raus ist.
Traurig, aber ist so.
Wenn du wirklich Arbeit suchst, vergiss das Jobcenter und suche selbst.
Wenn du nicht arbeiten kannst, sieh zu dass die Ärzte dir das bescheinigen, und du aus dem "Arbeitsvermittlungspool" des Jobcenters rauskommst.
Nur so kommst du auf einen grünen Zweig.
Das Jobcenter verwaltet nur.
Voran kommt man dort nicht.
PS: Zur Frage: Es gibt keine feste Zahl.
Im Gesetz steht nur was von einer "Mitwirkungspflicht". Du musst mitwirken, wieder in Arbeit zu kommen.
Ob es dazu 1 Bewerbung im Monat oder 1 am Tag braucht, ist Auslegungssache des Sachbearbeiters.
Bewerbe ich mich dann auf den Job als Disco-Türsteher
Oftmals wird man in solche nicht nachhaltigen Jobs gedrängt, nur damit man aus der Statistik raus ist.
Aber ich könnte den Job ja von Beginn an nicht machen. Stehen ginge - ausnahmsweise - 1-2 Minuten. Nachts arbeiten garnicht ... also müsste ich spätestens im Vorstellungsgespräch ehrlich sein ...
Eine genaue Vorgabe gibt es wohl nicht.
Falls eine Eingliederungsvereinbarung darüber besteht, steht die Zahl der vom Jobcenter geforderten Bewerbungen darin.
Ansonsten bewirb Dich halt überall, wo geht. Auch bei Arbeitnehmerüberlassern.
Du kannst Dich ja regelmäßig wiederkehrend bewerben, um ein gewisses Soll zu erfüllen.
Damit meine ich, sich beim gleichen Unternehmen z.B. alle drei Monate erneut zu bewerben, solange man kein Interesse an Dir zeigt.
Ob Bewerbungen richtig Sinn machen ist egal. Schreib einfach welche damit du die Vorgaben erfüllt hast. Ich glaube man sagt so 3 Bewerbungen im Monat. Ansonsten steht sowas auch in der EGV.
Sichert die Jobs der Briefträger, hm? Dachte bisher immer, ich kann mich nur auf offene/ausgeschriebene Stellen bewerben. Aber ich kann ja auch initiativ Firmen anschreiben, bei denen ich gerne arbeiten würde ...
ParryHotter ist mal genial!
1/Woche schaffe ich ;-)
Weiter weg (also von unserer Großstadt) geht nicht, da ich eine entsprechende medizinische Versorgung brauche ...
Was ist eine Negativbewerbung?