Wie umgehen mit psychischer Belastung auf der Arbeit?
Guten Abend,
bei mir auf der Arbeit nimmt die psychische Belastung durch das Arbeitsvolumen stetig zu. Der einzelne Mitarbeiter muss immer mehr leisten. Es werden keine neuen Mitarbeiter eingestellt. Bestimmte Projekte können ohne zusätzliches Personal nicht vorangetrieben werden, da die tagesgeschäftlichen Arbeiten bereits meine Arbeitszeit beanspruchen. Das wird jedoch erwartet. Wir müssen monatlich in einem Meeting über den Fortschritt berichten. Wenn der Fortschritt ausfällt wird man unter Druck gesetzt und es werden einem Schuldgefühle gemacht.
Wie soll ich am besten mit der Situation umgehen?
5 Antworten
Mehrere Optionen:
- Anderer Job/AG
- Arbeit auf der Arbeit lassen, diensthandy aus wenn keine Bereitschaft ist. Privat keine Mails lesen oder anrufe von der Arbeit annehmen
- Pünktlich feierabend machen sofern überstunden nicht angeordnet sind, bei haufenweise angeordneten prüfen wg. Legalität das das hier nicht auf 60 Stunden wochen hinaus läuft.
- Bei zu vielen Aufgaben Liste an den Chef mit Bitte um Priorisierung. Was muss zuerst, was darf liegen bleiben. Wenn alles Prio 1 hat hat nichts Prio 1.
- Probleme die du nicht lösen kannst an den Chef abgeben. Können aufgaben nicht gemacht werden weil Leute fehlen die die können ist das kein du Problem sondern ein Chef Problem.
- Bei beschwerden darauf verweisen das das Problem gemeldet wurde bzw. um Prio gebeten wurde.
Mach das, was deiner Rolle entspricht. Wenn eine Arbeitslast zu hoch ist oder es nicht dein Bereich ist, teil es dem Team und Chef mit.
Ich mache nicht die Arbeit von 3 Personen für das Gehalt einer Person.
Deine Gesundheit ist wichtiger, als den Chef glücklich zu machen.
Deine Arbeit ist ein Handel - deine Zeit und Leistung gegen Bezahlung.
Der Firma bist du egal. Sie würde dich auslasten bis du nicht mehr kannst. Und wenn du morgen tot umfällst, hätte sie übermorgen Ersatz.
Wenn du tatsächlich mehr Aufgaben übernimmst, ist eine Gehaltsverhandlung angebracht.
Wenn der Stress zu viel ist und keine Besserung kommt, ist ein Jobwechsel sinnvoll.
Firmentreue bringt heutzutage nichts. Bei einem Wechsel, verdienen Angestellte im Schnitt 15-20% mehr wenn sie sich gut verkaufen.
Ich kenne das noch von früher.
Wir waren 1998 noch 8 Mitarbeiter im Team und alle waren unter Wasser. Danach haben wir den Kunden das elektronische Handelssystem verkaufen müssen, damit sie die Geschäfte darüber abwickeln statt uns an zu rufen. Das haben wir auch sehr erfogreich vertrieben. Dadurch wurden wir entlastet, aber die Bank dachte da mit und reduzierte nach und nach unser Team. 2002 waren mir nur noch zu zweit die die Arbeit von 8 machten unterstützt durch das neue Handelssystem. 2004 ging mein Chef in Rente und ich mußte das alleine machen oder gehen. Daher entschied ich mich das alleine ohne Vertretung weiter zu machen. Das ging 2 Jahre gut und im dritten Jahr wurde meine Gruppe die nur noch aus mir bestand aufgelöst und ich hatte einen burn out. Seit 2007, da war ich 40, arbeite ich nicht mehr und werde auch nie wieder arbeiten. Das als Folge der jahrelangen Überlastung.
Bei uns im Betrieb hatte in der Vergangenheit ein Mitarbeiter ebenfalls einen Burnout. Der Stress führte auch zu Herzproblem, unter denen er immer noch leidet. So weit möchte ich nicht kommen.
Kenne ich sehr gut. Komme nämlich ursprünglich aus dem Einzelhandel. Dort habe ich die Reißleine gezogen und bin ins Büro gegangen. Hier habe ich ein paar Male den Job gewechselt und habe mir bewusst einen Job gesucht, der ohne Führungsverantwortung ist, gute Arbeitszeiten hat, gut bezahlt ist und echt chillig ist. Also rate ich dir: solange du noch einen Job hast, Wechsel den! Es wird nicht besser, sondern schlimmer. Manche schaffen den Absprung nicht aus Schuldgefühlen etc. Aber: deine Gesundheit gibt dir niemand wieder. Und überleg mal, wieviel Lebensqualität dir verloren geht, weil du in der Freizeit erschöpft und ausgelaugt bist. Acho, Nährstoffe fülle ich jetzt auch auf. Hätte ich das damals gewusst wäre ich mit Sicherheit etwas schneller durch die Hölle gegangen ;-)
Viel Erfolg dir!
Der AG hat gegenüber seinen AN eine Fürsorgepflicht. Er kann nur soviel Aufträge ausführen, wie seine Mitarbeiter im Stande sind zu leisten. Fehlt Personal, ist das in erster Linie sein Problem.
So lange ihr nicht aufmuckt und euch den A*sch abarbeitet, wird der AG eher nichts ändern. Macht ihm das klar. Redet mit ihm. Haltet zusammen. Und zieht notfalls die Konsequenzen. Indem ihr euch nicht unter Druck setzen lasst und nur das erledigt, was ihr erledigen könnt.
Ändert sich nichts, würde ich mir was anderes suchen. Gesundheit ist mehr wert als Geld.