Wie tötet der karakal?
Hallo,
wenn ein karakal einen Menschen angreift wie würde er es am ehesten machen? Wurde er:
- zuerst zubeißen und ein Stück Fleisch vom Mensch raus beißen und dann ihn mit seinen Krallen erledigen
Oder
- zuerst mit den scharfen klauen den ersten Schlag setzen und dann mit einem gezielten biss töten?
7 Antworten
Hallo doschlunger
Leider ist der Karakal (Caracal caracal) als exotisches Haustiere sehr beliebt. Karakale gehören zu den Kleinkatzen, ihr Lebensraum sind überwiegend Savannen, Trockenwälder und Halbwüsten in Nordafrika sowie Vorder-, Süd- und Zentralasien. Recht häufig kommen die Tiere in der Kap-Provinz vor. Daher sollte man bitte keinen Karakal als Haustier halten, denn es ist ein Wildtier ! Ein Karakal hat komplett andere Ansprüche an die Haltung, als eine domestizierte Katze. Der Karakal benötigt, als Raubkatze, eine Territoriumsgröße von bis zu 200qm in der Natur, der Platzbedarf ist auch bei einem großen Haus mit Garten nicht zu decken. Auch ihren Jagdtrieb können die Tiere, in menschlicher Obhut, nicht ausleben. Zur natürlichen Nahrung und dem großen Beutespektrum zählen u.a. Vögel, Hasen, Mäuse, Schliefern (murmeltierähnliche Säugetiere), Ziegen, Antilope ect.! Die beeindruckende Geschwindigkeit und Wendigkeit des Karakals machen ihn zu einem gefürchteten Gegner, er kann Beutetiere erlegen, die dreimal so groß sind wie er selbst. Sie jagen überwiegend Nachts und ruhen sich tagsüber aus. Fertig Katzenfutter aus dem Supermarkt und selbst Hochwertiges aus dem Fachhandel eignet sich nicht zur Fütterung, denn die Tiere benötigen rohes Fleisch, also ausschließlich BARF. Karakale sind reine Fleischfresser und er nimmt nur gelegentlich ein wenig Gras zu sich. Wasser trinkt er so gut wie gar nicht, denn er deckt seinen Flüssigkeitsbedarf fast ausschließlich über die Fleisch-Nahrung. Im privaten ist eine Art- und Bedarfsgerechte Haltung daher absolut nicht möglich, die Tiere sind nicht Domestiziert, unglücklich und das führt zu Probleme. Die Tiere werden bis zu 18 Kilo schwer und bis zu 65 Zentimeter groß. Karakale können aus dem Stand 3 Meter hoch springen, aber auch schon Sprünge bis 5 Meter Höhe wurden beobachtet, um z,B. beim Vögel im Flug zu fangen. Und Karakale Kommunizieren durch miauen, schnurren, fauchen, sie sind Einzelgänger, die Lebenserwartung liegt bei 16 bis 19 Jahre.
Vorsicht, Gefährlich !
Karakale sind nicht domestiziert und legen keinen Wert auf menschliche Annäherungsversuche. In einem Haushalt mit Menschen stehen sie daher ständig unter Stress. Das ist für das Tier ungesund und kann für die Bewohner gefährlich werden. Mit dem kräftigen Gebiss, den scharfe Krallen und starken Pranken, können Karakale den Menschen schwer verletzen, sogar tödlich !
Denn wenn ein Karakal sich z.B. bedroht fühlt und angreift, wird er in der Halspartie zubeißen, so wie sie es mit ihrer Beute tun. Viele Halter sind schnell überfordert oder verängstigt, sodass die Tiere immer wieder in Auffangstationen oder in Tierheimen landen. Dies gilt übrigens auch bei den teilweise angebotenen Hybridform, einem Mix aus Karakal und Hauskatze – die Caracat. Sie sind etwas zahmer und kleiner als reine Karakale, aber dennoch weit von einer regulären Hauskatze entfernt. Daher treten hier letztlich die gleichen Probleme auf, wenn auch vielleicht in etwas abgeschwächter Form.
Die Caracat, Kreuzung zwischen Hauskatze und Karakal:
1998 kam es im Moskauer Zoo dazu, das eine Hauskatze in das Gehege eines Karakal gelangte, es zur Paarung kam und die ersten Caracats geboren wurden. Auf Grund der wachsenden Nachfrage, und beträchtlichen Versuchen, gelang es am 04.Juli 2014, der russischen Felinologin Irina Sergejewna Nasarowa in Iwanowo, eine stabile Population gesunder Caracats zu züchten. So entstand die Hybridrasse Caracat. Doch die Zucht ist sehr Problematisch. Der Karakal Kater kann die Hauskatze, auf Grund seiner Größe und Kraft, schwerst verletzen und sogar töten. Ein verdammt hoher Preis, nur um eine schwächere Form eines Karakal züchten zu können. Im weiteren unterscheidet sich die Tragezeit. Hauskatzen sind 63 Tage und Karakale 80 Tage Trächtig. Dieser Defizit kann zu Entwicklungsstörungen und gesundheitlichen Problemen führen. Bringt die Hauskatze die Kitten zu früh auf die Welt, sind diese unreif, Unterentwickelt und nicht Lebensfähig. Und zu große Kitten gefährden die Mutterkatze. Trägt ein Karakal Weibchen die Kitten eines Hauskaters aus, besteht ein hohes Risiko, das sie die, aus ihrer Sicht, zu kleinen Kitten verstößt. Zudem kommt es, aufgrund von unterschiedlichen Chromosomensätzen, häufig zu unfruchtbaren Nachkommen. Da es keine gezielte Zucht gibt, gibt es auch keinen Standard oder gar Kontrollen. In den USA wurden z.B. Abessinier Katzen und Maine Coon der Karakal eingekreuzt.
Bis einschließlich Genration F4, stehen die Hybridkatzen Caracats unter dem Artenschutzabkommen und gelten als Wildtiere. Caracats haben ein Gewicht von 8 bis 15 Kilo und eine Größe von 30-60cm.
Preis für ein Karakal:
Wer trotz allen Warnungen zum trotz, einen Karakal kaufen möchte
Der Preis richtet sich nach Generation und Aussehen der Katzen.
F1 ab ca.15.000€ - 20.000€ und mehr
F2 ab ca. 6000€ - 10.000€
F3 ab ca. 4500€ - 9000€
F4 ab ca. 3000€ - 6000€
F5 ab ca. 1500€ - 5000€
Tierärztliche Versorgung:
Vielen TÄ fehlt für solche Exoten das Know How und schon ein Besuch beim Tierarzt ist aufgrund der Aggressivität der Tiere nicht normal möglich.
Haltung erlaubt ?
Vorweg: Exotische und gefährliche Tiere sind Meldungspflichtig !
Auch Experten warnen vor der Haltung von z. B. Gepard, Karakal, Liger, Savannah-Katze, Ozelot, Serval, Puma und Luchs ! Der Verkauf innerhalb der EU ist zwar teilweise verboten, so ist der Export bestimmter Arten aus ihren Herkunftsländern genau wie der Import in die Europäische Union, oftmals erlaubt oder nur teilweise reglementiert. Die private Haltung von Wildtieren ist in vielen Bundesländern erlaubt.
Die Haltung von Karakal ist somit zwar nicht Verboten in Deutschland, aber es gibt klare Regeln und Genfahrtierverordnungen bezüglich der Herkunft dieser Tiere, auch wegen dem Washingtoner Artenschutzabkommen, sowie der Auflagen, wie diese zu halten sind. Und bei potentiell gefährlichen Tiere, kann die rechtliche Situation von Bundesland zu Bundesland stark variieren. Im sogenannten Säugetiergutachten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind die Mindestanforderungen für die Tierhaltung entsprechend der jeweiligen Tierart festgelegt. Diese Vorgaben beziehen sich z.B. auf die Gehegegröße und Ausstattung ect. und sind bundesweit gleich. Jedoch sind das nur Richtlinien, die von den zuständigen Veterinärbehörden unterschiedlich streng ausgelegt werden können. Außerdem können diese Richtlinien natürlich niemals dem arteigenen Anspruch der Tiere an ihren Lebensraum gerecht werden.
Trauriger Weise findet man durch die heutigen Sozial Media einige Videos von Raubkatzen in Wohnungshaltung. Und wer bisschen was von Tieren versteht und auch das Wohl der Tiere im Fokus hat, erkennt schnell, dass die Tiere oft sehr gestresst sind. In den meisten Fällen verhalten sie sich aggressiv und abweisend.
Bei der Haltung von Haustieren sollte es immer darum gehen, Tiere Art- und Bedarfsgerecht zuhalten, ihnen ein Zuhause zu schaffen, das eine harmonische Gemeinschaft bildet. Bei Karakals steht aber ausschließlich der Wunsch des Menschen nach Außergewöhnlichem, Luxus und Prestige im Fokus. Aus ethischen Gründen sollten man daher keinen Karakal, oder eine Caracat kaufen
Alles Gute
LG


Sehr unwahrscheinlich dass er es überhaupt macht.
Der Karakal ernährt sich von Beutetieren wie Hasen, Nagetieren, Vögeln und anderen Kleintieren die kleiner als der Karakal selbst sind.
Sie können zwar auch größere Beutetiere erlegen, wenn es die Gegebenheiten erfordern, wie z.B. Antilopen, Bergriedböcke oder Ducker, ab und zu auch mal Schakale, aber da ist auch die Gewichtsklasse von. ca. 15kg +/- häufiger, wobei es auch größere Beutetiere gibt die der Karakal erlegt, diese machen aber nur einen geringen Teil aus, die meiste Beute ist kleiner als der Karakal selbst, er erjagd aber seltener weise auch mal deutlich größere Tiere.
Ein durchschnittlicher Mensch ist eher zu groß, kleine Kinder könnten theoretisch schon ins Schema fallen, ist aber auch etwas unwahrscheinlich.
Das liegt daran dass wir Menschen uns für Tiere wie Predatoren Bewegen, also andere Raubtiere, weswegen z.B. Fluchttiere eher flüchten würden und andere Raubtiere uns normalerweise eher meiden, ausgenommen sie fühlen sich bedroht, verteidigen ihre Jungen usw.
Der Karakal tötet Beute mit einem Nacken- oder Kehlbiss, aber wie gesagt ist es unwahrscheinlich dass ein Karakal einen Menschen angreift wenn es nicht sein muss.
Ein Raubtier kann es sich nicht leisten sich gegen ein andere und größeres Raubtier zu stellen, wenn es icht sein muss, denn Raubtiere sind wehrhaft und können den Angreifer Ernsthaft verletzen und eine ernsthafte Verletzung kann sich ein aktiver jäger nicht leisten, weswegen es z.B. in Kämpfen meist eher zur Flucht kommt, wenns zu kritisch wird.
Er würde zuerst in den Hals beißen und dann müsste er ja eigentlich nichts mehr machen, weil der Mensch schon erstickt wäre.
LG
Ich würde nicht sagen, dass er es schafft bei einem Erwachsenen die Oberhand zu gewinnen.
Erst recht nicht freiwillig angreifen!
Alle Katzen - außer der Jaguar - versuchen ihre Beute durch einen Kehlenbiss zu töten, in dem die Atemwege zugedrückt werden und das Opfer erstickt oder die Blutgefäße dermaßen beschädigt werden, dass die Beute verblutet.
Der Caracal ist aber eher eine mittelgroße Katzenart. Die Begegnung mit Menschen könnte schmerzhaft verlaufen aber muss nicht zwingend tödlich enden.