Wie steigt man in der Politik auf?
ich bin einfach neugierig.
3 Antworten
Tritt in eine Partei ein, mach mit, sei regelmäßig bei den Versammlungen deiner örtlichen Organisation und mach dort auch den Mund auf. Früher oder später wirst Du erstmals in eine Funktion gewählt (zunächst Ersatzdelegierte/r oder so), mach dort weiter, sprich und zeig, daß Du eine Meinung zu den Themen hast. Wenn Du konsequent weiter machst, dabei aber auch immer für unbequeme Aufgaben wie sehr früh am Morgen Flugblätter verteilen, bereit bist, steht Deinem weiteren Aufstieg nichts im Wege: Du wirst als Kandidat aufgestellt, zunächst auf lokaler Ebene, und wenn Du Deine Sache gut machst (auch im Sinne der Partei), kann es weiter aufwärts gehen. - Das Wichtigste: immer Engagement glaubhaft zeigen!
Woher ich das weiß: etwa 15 Jahre in einer der Ampel-Parteien, bis zum Ersatzdelegierten habe ich es gebracht, aber weiter ging mein Ehrgeiz nicht, und schließlich bin ich aus Überzeugung wieder ausgetreten.
Der Weg in die Politik ist vom Ding her wenig spektakulär und hat sehr viel mit Selbstaufgabe zu tun; man muss nicht mal besonders gebildet oder sonst wie auf Zack sein, sich aber gut verkaufen können und in der Lage sein, sich und seinen Charakter komplett aufzugeben. Ob das erstrebenswert ist, sei dahingestellt.
Die Kurzform des Wegs geht so: Man schließt sich einer Partei an, muss sich anbiedern, den "Großen"/Alten nach dem Mund reden und Netzwerke knüpfen - viel mehr ist nicht dahinter. Man fängt im Wohnort bzw. Ortsverband der Partei an, bahnt sich seinen Weg durch die Gremien, das fängt meist als Beisitzer oder Kassenprüfer etc. im Ortsverband an und führt über einen Posten als Delegierter zum Kreisparteitag immer weiter: man nickt mit dem Kopf, biedert sich überall an, tritt ordentlich nach unten - immer auf die Kleinen und immer feste drauf, bis kein Blut mehr fließt - und dann geht es schon irgendwie weiter nach oben.
Ich hätte selbst vor Jahren ein ganz Großer in der CDU werden können, habe das aber nach kurzem Überlegen direkt abgelehnt und diesen Entschluss bis heute nicht bereut, ganz im Gegenteil.
Dessen Biographie habe ich nicht verfolgt, unsympathisch fand ich ihn aber schon immer.
Da haben wir - in unterschiedlichen Parteien - ja vergleichbare Erfahrungen gemacht, mit ein paar Unterschieden: ich habe nie das Gefühl gehabt, meinen Charakter aufgeben und den 'Großen nach dem Mund reden' zu müssen. - Wenn mir der Ehrgeiz nicht gefehlt hätte, hätte ich es wahrscheinlich sogar bis in den Stadtrat der Großstadt, in der ich damals lebte, bringen können, aber ich hatte nie das Bedürfnis, das mit der Teilnahme an endlosen - meist ergebnislosen - Sitzungen, bei denen sich einige Teilnehmer/innen wahnsinnig gern reden hören, zu erreichen und mein eigenes Leben der Politik bzw. der Partei unterzuordnen.
Indem du Löcher für kriminelle Konzerne buddelst und dich zum Deppen machst.
https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/rheinmetall-russland-streitkraefte-100.html
Z.b. das Ausbildungszentrums in Mulino, dass Rheinmetall für Russland gebaut hat und wo Russland Soldaten für den Ukrainekrieg ausbildet. Rheinmetall verklagte die BRD sogar deswegen...
... Und wie unser Kanzler sich darauf verhält siehst du ja. Also brav die Hintern der Lobbyisten küssen, dann steht der steilen politischen Karriere nichts im Weg...
Willkommen in der Pseudodemokratie anno 2024!
Nein sondern treffend erklärt wie es läuft in der deutschen Politik.
Perfektes Beispiel: Philipp Amthor