Wie steht ihr zur WM in Katar?
39 Stimmen
10 Antworten
Ich schaue mir eine WM nicht an, wo die Abwendung vom Islam zu einem anderen Glauben oder zum Atheismus sogar mit dem Tod bestraft werden kann; wo es Gefängnisstrafe gibt, weil man Menschen gleichen Geschlechts liebt; wo Al-Qaida eine legale Vertretung hat; wo die Zwangsehe (einschließlich Prügel und Vergewaltigung) existiert und Menschen durch Ausbeutung gestorben sind. Nein zu einer WM in Katar.
Der nicht existente Boykott der Deutschen als diese Veranstaltungen stattgefunden haben.
Da sieht man den Einfluss der Medien und dass es ihnen nicht um Menschenrechte geht, sondern um eine politische Agenda.
Menschenrechte sind eine politische Agenda. Außerdem wandelt sich auch die Zeit und damit auch die Menschen. Das sieht man ja auch an anderen Themen. Wie viele Menschen haben sich in den 50er und 60er Jahren um Umweltprobleme geschert? Auch Sklaverei wurde nicht immer weltweit als Problem angesehen, sondern weltweit als normal. Außerdem gab es damals auch Menschen, die diese Turniere deswegen nicht gesehen haben. Jetzt sind es halt mehr.
Und es sind ja nicht nur die Medien. Menschen können auch für sich selbst denken und abwägen. Andere müssen nicht von den Medien beeinflusst sein, nur weil sie nicht die eigene Meinung teilen. Und dass es diesen Menschen nicht um Menschenrechte geht, kann man nicht verallgemeinern. Vielen Menschen eben doch. Man sollte auch keine Unterstellungen machen, wenn nicht jeden dieser Menschen genau kennt.
Die Vergabe ist ja sowieso sehr fragwürdig. Da hat das Geld wohl die besseren Argumente auf den Tisch gebracht.
Das macht es auch nicht besser, dass schon vorher gemauschelt wurde und der Austragungsort vom Sommermärchen 2006 auch gekauft wurde. Aber die Menschenrechtssituation war eine andere.
Das Kind ist im Brunnen und die Sportler reisen an und spielen. Ein Boykott ändert nichts daran, demotiviert eher die Spieler. Dann kann man die Spiele auch schauen. Das werden sowieso die meisten tun, auch wenn sie es jetzt verneinen. Fußball hat eine zu große Sogwirkung, erst rrecht die WM. Und nun ist diese WM für viele noch interessanter geworden. So ticken die Menschen, die Neugierde setzt sich irgendwann durch.
Wer weiß, ob am Ende nicht doch eine Art von Völkerverständigung hinsichtlich der Menschenrechte stattfinden kann. Man kann Systeme nicht von außen verändern, aber vielleicht entstehen trotzdem günstige Einflüsse, die leichte Verbesserungen erwirken? So etwas erreicht man eher, wenn man aufeinander zugeht, anstatt zu boykottieren. Hier treffen gegensätzliche Kulturen aufeinander und das ist für alle Seiten eine Herausforderung.
Aber an der Vergabepolitik der FIFA muss sich spätestens jetzt etwas verändern.
Ich finde es interessant, dass man jetzt von den Fussballspielern erwartet, dass diese sich zur WM meinungsmäßig positionieren.
Dabei sollte man lieber diejenigen befragen, die für die WM-Vergabe zuständig waren. Denn die Probleme um die jetzt heiß diskutierten Menschenrechte waren ja nicht erst kurz vor der WM neu aufgekommen.
Die Fussballspieler sind mit die leidtragenden, denn die in vielen Stadien schon stattgefundenen Boykottaufrufe lassen vermuten, dass viele Fans zu Hause bleiben werden.
Keine guten Aussichten für so ein Turnier. Vorfreude will bei mir auch nicht so richtig aufkommen, wenn ich an die Arbeiter denke, die dieser WM zum Opfer fielen.
Dabei habe ich immer gerne die Weltmeisterschaften verfolgt.
Als nicht-heterosexuelle Frau finde ich die Lebensumstände in diesem Land für Frauen und eben auch für nicht-heterosexuelle Menschen untragbar. So etwas unterstütze ich nicht mit meiner Aufmerksamkeit.
Die Bedingungen, unter denen die Stadien gebaut wurden sind absolut nicht tragbar und darüber muss man nicht diskutieren. Tausende Menschen starben für ein bisschen Fussball und die Welt (der Teil, der was dagegen hätte tun können), sieht weg.
Ich kann die WM nicht aufhalten, ich kann die WM nicht wo anders stattfinden lassen, ich kann Katar nicht ändern.
Aber, ich kann entscheiden, ob sie mich damit kriegen, oder nicht.
Jetzt ist das Kind in Brunnen gefallen und die "Ka" richten die WM aus. Da wird es sicher noch dabei einen Skandal geben, wie betrunkene WM Touristin von örtlichen Polizeikräften übergriffig im Gewahrsam behandelt. Oder wütender Mob stürmt Touristenhotel, weil die Gäste abends Alkohol auf der Terasse getrunken haben.
Aber eine wm in Russland, wo homosexualität auch verboten ist oder olympische Spiele in China, die ebenfalls homosexuelle bestrafen und die Uiguren in KZ‘s gefangen halten ist kein Problem.