Wie steht ihr zu Sterbehilfe?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Finde ich gut 89%
Finde ich schlecht 11%

9 Antworten

Finde ich gut

Meine Uroma musste sich noch mehrere Wochen angeschlossen an Maschinen durchs Leben quälen.

Sie wäre ansonsten einfach friedlich eingeschlafen. Der Tod ist nicht immer etwas schlechtes, sondern kann aus vielen Gründen eine Erleichterung sein.


Sternenstaub252  06.09.2022, 08:35

Wirklich schlimm. Mein Sohn hatte im Dezember 2020 Multiorganversagen Die Klinikaezte haben ihn dann ins Leben zurueckgeholt, nach vier Monaten an den Maschinen ist er verstorben. Wir haben damals natuerlich gehofft, dass alles gut wird. Rueckbickend sehe ich, dass es voellig aussichtslos war. Er hatte Leukomie bereits im Endstadium. War bis 2020 nicht diagnostiziert. Niemand sollte so leiden muessen. Bleibt zu hoffen, dass unsere Gesellschaft damit bald anders umgeht. Dir alles Liebe

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Es kommt drauf an.

Wäre die Frage, wie ich es finde, dass terminal kranken Menschen ein Suizid ermöglicht wird, dann wäre meine Antwort vermutlich klarer und ich hätte weniger Probleme damit.

Regelungen zur Sterbehilfe sind in meinen Augen eben immer so eine Sache. Einerseits stimmt es natürlich, dass manche Menschen einfach sterben WOLLEN. Dass sie sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr durchs Leben quälen möchten und sich einfach wünschen, dass es vorbei ist. Das verstehe ich, das respektiere ich und ohnehin bin ich der Auffassung, dass jedem Menschen die Menschenwürde und Handlungsfreiheit zusteht und dass es ureigenster Auswuchs dieser Prinzipien sind auch selbstbestimmt zu sagen 'ab diesem Punkt möchte ich einfach nicht mehr'.

Dementsprechend unterstütze ich Suizid. Und auch den Umstand, dass man Menschen den Zugang zu eventuell tödlichen Medikamenten verschafft und ihnen so die Möglichkeit gibt ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Womit ich meine Probleme habe ist, wenn wirklich ein anderer Mensch in das Leben und Sterben dieses Menschen eingreift, indem er z.B. aktiv eine bestimmte Substanz verabreicht, durch die eine Person stirbt., die eigentlich noch leben KÖNNTE, auch 'selbständig' leben könnte. d.h. ohne an Maschinen angeschlossen zu sein usw. usw. was dann ja im Endeffekt eine Sache der Patientenverfügung wäre, in der Lebenserhaltende Maßnahmen ausgeschlossen werden können.

Dagegen sträube ich mich, allein weil eine komplette Straffreiheit in diesem Bereich mir widerstrebt. Es gab Fälle, in denen Menschen, meist angehörige, aktive Sterbehilfe geleistet haben und das Gericht hat dann auf Tötung auf Verlangen und dank dieser Einstufung der Tat auf Straffreiheit erkannt, weil eine Strafe verfehlt wäre und der Mensch durch diesen Tod ja schon mehr leidet als dass da eine Freiheitsstrafe noch einen Sinn ergäbe.
Diese Möglichkeit finde ich per se gut... aber eine Legalisierung von Tötung auf Verlangen, selbst und gerade unter Ärztlicher Aufsicht ist etwas, was mir Bauchschmerzen bereitet, schlicht weil solche Regelungen IMMER das Potential für Missbrauch beinhalten.
Und klar, das ist etwas, womit man bei Gesetzen eigentlich immer leben muss... doch in diesem Falle steht eben ein ganz erhebliches Gut auf dem Spiel, nämlich das LEBEN eines anderen Menschen, eines z.T. auch abhängigen Menschen, den man sich dann ggf. über diese Regelung noch 'vom Hals schaffen könnte'.

Und deswegen, auch wegen der in der Frage nicht genau ausdifferenzierten Bezeichnung (aktiv, Passiv, assaistierter Suizid) kann ich keine der Antwortmöglichkeiten wirklich guten Gewissens anwählen.

Finde ich gut

Ich möchte später die Chance haben selbst entscheiden zu können wann Schluss ist.


Sternenstaub252  06.09.2022, 08:37

Ich auch. Hoffen wir das dies moeglich wird.

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Finde ich gut

Ich finde, dass niemand gegen seinen Willen zum Leben gezwungen werden sollte. Ich glaube dass es ja schon Vereine in Deutschland gibt,wo man Mitglied werden kann und somit Vorsorge treffen.Gemaess eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts sollte dies moeglich sein. Unsere Medizin ist heute so weit, dass wir sehr lange unter Schmerzen am Leben erhalten werden koennen. Mein 28 jaehriger Sohn hatte im Dezember 2020 Mutiorganversagen. In den Kliniken hat man sein Sterben dann bis April 2021 hinausgezoegert. Ich haette ihm einen leichterenTod gewuenscht.Wir hatten 4 Monate zwischen Hoffen und Bangen. Er musste sehr viel leiden. Ich wuerde fuer mich bei schwerer Krankheit gern Sterbehilfe erhalten. Problematisch sehe ich aber wie meine Familie damit umgeht. Damit habe ich enorme seelische Schwierigkeiten, dass meine Familie mich nicht loslassen wuerde...

GERN DAZU EUER KOMMENTAR WiE IHR DAS SEHT.

Ich moechte ja fuer meine Frau dasein. Wenn meine Frau eine todbringende Krankheit haette, wuerde ich gern gemeinsam mit ihr durch Sterbhilfe sanft fuer immer einschlafen. Meine Frau haette hier leider vom ihrem Glauben Bedenken. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass uns Gott dafuer bestrafen wuerde

Finde ich gut

Bei alten Kranken finde ich es gut