Wie soll ich negative Glaubenssätze über Frauen loswerden?
Ich war lange Zeit überzeugt, dass ich trans bin (ftm), aber jetzt hab ich bemerkt, dass meine negative Sicht auf Frauen der Grund dafür sein könnte, warum ich immer ein Mann sein wollte. Diese Sichtweise hab ich vor allem durch meine Mutter entwickelt, die mich immer unterschätzt hat. Meine ganze Familie glaubt, dass Frauen immer die Hilfe von Männern brauchen. Ich hab nie ein inspirierendes Beispiel von einer starken Frau bekommen und wollte deshalb wahrscheinlich ein Mann werden, um nicht mehr unterschätzt zu werden. Aber jetzt hab ich bemerkt, dass es falsch wäre, eine Transition zu beginnen, und will unbedingt, diese negativen Glaubenssätze über Frauen loswerden. Wie soll ich das tun?
3 Antworten
Meine ganze Familie glaubt, dass Frauen immer die Hilfe von Männern brauchen.
Also ich denke, dass du alles sehr gut erkannt und durchschaut hast.
Das allein ist schon ein großer Schritt, der deine Stärke zeigt.
Aber jetzt hab ich bemerkt, dass es falsch wäre, eine Transition zu beginnen
Ich gehe dringend davon aus, dass du dir selbst damit ein sehr großes Geschenk machst und viel unnötiges Leid ersparst.
und will unbedingt, diese negativen Glaubenssätze über Frauen loswerden.
Unsere Überzeugungen und Gedanken haben sehr viel Macht und lassen uns sehen und fühlen.
Überzeugungen sind Gefängnisse.Friedrich Nietzsche
Wer sich auf seine Überzeugungen beruft, der beruft sich auf etwas sehr Defizitäres. Denn was schließlich sind Überzeugungen schon anderes als zum Stillstand geronnenes Denken?Matthias Prangel
Aber du denkst um und weiter. Das finde ich, vor allem für dich selbst, sehr gut, mutig und weiterführend.
Leben ist Veränderung und Stillstand der Tod.
Du bist lebendig.
Wie soll ich das tun?
Erst mal ruhig bleiben und sie akzeptieren. Du solltest dich im Idealfall erst mal mit ihnen annehmen und akzeptieren, dass du diese Prägungen hast.
Denn nur durch das Annehmen, kannst du überhaupt Veränderungen vornehmen. Wenn du im Widerstand mit ihnen bist, kannst du sie nicht annehmen und somit auch nicht nehmen, um sie zu verändern.
Es ist nicht schlimm, Schwächen oder ungünstige Gedanken zu haben, es ist nur ungünstig und für einen selbst schlimm, wenn man etwas nicht akzeptieren will und im Widerstand stecken bleibt, weil man so nichts für sich tun kann oder eben gewünschte Veränderungen herbei führen kann.
Also: keine Panik, kein Los-haben-wollen, kein Drama damit.
Wir alle werden von Geburt an durch unser Umfeld geprägt, das gehört wohl mit zum Leben und lässt sich ja ändern.
John Locke
Ich hab nie ein inspirierendes Beispiel von einer starken Frau bekommen und wollte deshalb wahrscheinlich ein Mann werden, um nicht mehr unterschätzt zu werden.
Ja, das passierte. Aber jetzt bist du dir ja bewusst darüber und alles ist und wird gut.
Es gibt viele starke Frauen und gerne dürfen weitere hinzukommen.
Im Internet gibt es sicherlich zahlreich Inspiration dazu.
Aber auch in deinem Leben kannst du leicht fündig werden: oder sind schwache Menschen / Frauen dafür bekannt, sich selbst zu reklektieren oder zu hinterfragen?
Weltweit werden Frauen unterdrückt und mies behandelt. Weibliche Eigenschaften sind eher verpönt als geschätzt. Da kann es schnell mal vorkommen, dass man keine Frau sein will oder selbst weibliche Eigenschaften ablehnt, weil man es eben so vorgelebt bekam, bis man selbst einen ehrlichen und mutigen Blick drauf wirft, alles hinterfragt und zu ganz anderen Ergebnissen kommt.
Weiblichkeit im Islam wird z.B. stark eingeschränkt. Meiner Ansicht nach aufgrund von Angst. Viele Menschen schrecken vor weiblichen Eigenschaften zurück, weil sie uns eine sehr große Herausforderung sind.
Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben.Sure 4:34, Doch die Männer stehen eine Stufe über ihnen. Sure 2:228). Zu der Unterschiedlichkeit gehört, dass es Aufgabe der Frau sei, Nachwuchs zu gebären (Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt.Sure 2:223)
Diese stark Abwertung und Einschränkung ist natürlich völlig sinnfrei und beruht wie gesagt auf den Ängsten der Männer. Das ist pure Schwäche und Angst, die sich da zeigt.
Kontrolle und Macht auszuüben ist z.B. viel leichter als sich in Vertrauen zu üben. ... usw .....
Warum sollten weibliche Eigenschaften bzw. Frauen den Männern untergeordnet sein? Das ist stark gegen das Leben und das Leben ansich hat dies nie so gemeint. Keine Frau sollte sich solchen Quatsch einreden lassen. Viele aber kommen nicht wirklich aus. Und du weißt ja selbst, wie prägend das eigene Umfeld ist und wie hartnäckig es sein kann, da wieder heraus zu kommen, was oftmals nur in Schritten möglich ist. Das Leben aber will diese Entwicklung und Weiterentwicklung.
Sanftmut, Hingabe, Nehmen, Nachgiebigkeit, Einfühlsamkeit, Empfangen, Geschehen-lassen, Vertrauen, Fürsorge, Weichheit, Behutsamkeit, Demut, Dankbarkeit, Unentschlossenheit, Familiär, Friedlich, Geduld, Hilfsbereitschaft .....
Das sind alles weibliche Eigenschaften, die nicht in Konkurrenz zu männlichen stehen sollten und genauso wichtig und gut sind, wie deren Gegenteile, denn alles braucht man mal im Leben und alles tragen wir in uns.
Das gilt es nicht zu bewerten.
Die Kunst des Lebens besteht wohl darin, zu wissen, wann was günstig anzuwenden ist. Aber brauchen tun wir alles mal.
Dafür solltest du Beweise finden, denn damit könntest du von deiner negativen Überzeugung zu einer neutralen gelangen.
Weder Mann noch Frau, weder weibliche noch männliche Eigenschaften sind besser oder schlechter, sondern einfach sachlich und neutral alle mal wichtig.
Wie etwa Atmen. Da fragt doch auch keiner, ob nun Ein- oder Ausatmen besser oder wichtiger sei. Da ist es uns völlig klar, dass wir natürlich beides gleich viel brauchen und keines besser oder wichtiger ist.
Und genau so verhält es sich auch mit allen Eigenschaften und Aspekten des Lebens. Es gibt sie alle und alle brauchen wir sie mal, wann und wo auch immer, um unser Leben gut meistern zu können. Fertig. ;-)
Zudem kommt, dass wenn wir gewisse Eigenschaften auch noch so verurteilen, sie dennoch auf der Welt bleiben. Werten ist also völlig überflüssig, da es nichts bewegt.
Suche dir dazu Beweise, beobachte das alles mal und finde Antworten. Lese dazu.
Du brauchst am Ende einfach nur mehr Informationen über alles, dann gelangst du automatisch von einer negativen zu einer positiven bzw. neutralen Sichtweise.
Alles und jeder hat zwei Seiten.
Betrachtet man beide, erhält man eine sachlich neutrale Sicht und jegliche dumme Bewertung wird überflüssig.
Prof. Querulix
Du solltest du von abwertenden Gedanken hinsichtlich weiblicher Eigenschaften und Weiblichkeit nicht mehr überzeugen lassen und weiter nach der Wahrheit und deiner Wahrheit suchen, um sie zu finden.
Deine Körper solltest du vielleicht dankbar und naturgegeben annehmen. Warum auch nicht.
Du hast alles in dir, was du brauchst!
Frauen und Männer haben weibliche und männliche Anteile in sich. Alles kann beliebig angewandt werden, also falls es eigene Ängste zulassen. ;-)
Positive Glaubenssätze über Frauen würden nicht den Punkt treffen: Was bringt es dir, wenn andere Frauen toll sind? Es kommt doch darauf an, dass du toll bist.
Die Meinung deiner Familie ist auch nicht der Kern des Problems, sondern deine Meinung von dir.
Was kannst du gut? Was magst du an dir? Welche Ziele hast du? Was möchtest du erleben?
Ich hab als Mann tatsächlich überwiegend Frauen als Vorbilder. Konkret im Spirituellen Bereich. Aber ich hab mir nie darüber Gedanken gemacht, was für ein Geschlecht die haben. Ich hab erst in meinen 20er Jahren gezielt Männliche Vorbilder gesucht.
Byron Katie hat eine Fragetechnik entwickelt "The Work", damit kannst du gezielt Glaubenssätze auflösen.