Wie sieht ein richtiger Klimmzug aus?
Hey Leute,
ich wollte mal fragen, ab wann ein Klimmzug auch wirklich ein richtiger Klimmzug ist. Gibt es da irgendwelche festen Regeln oder so wie bei der Bundeswehr ?
Also wie müssen die Beine gerichtet sein und muss man wirklich in so einen kompletten lock out, also dass man vom startpunkt an wirklich mit den Armen komplett runterhängt ?
2 Antworten
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Workout, Kraftsport, Gym
Die Regeln von der Bundeswehr kenne ich jetzt nicht, aber:
- Die Griffrichtung entscheidet erst mal. Sprich Obergriff (Handflächen von dir weg zeigend) = Klimmzug/Pull-Up, Untergriff (die Handflächen zu dir hin) = Chin-Up. Das ist zwar dem Rücken und dem Lat bei ansonsten gleicher korrekter Ausführung relativ egal, aber beim Obergriff verteilt sich die Last zwischen dem Bizeps und dem bei vielen stark unterentwickelten Unterarmbeuger Brachioradialis (daher finden es viele am Anfang schwerer), beim Untergriff arbeitet im Arm nur der Bizeps, der bei vielen so stark ist, dass sie das als leichter empfinden. Die Sache ist nur die: Mauern überwinden (Polizei/Bundeswehr Einsatz, Parkour laufen, Ninja Warrior Warped Wall Oberkante) ist Obergriff. Aus einem Überhang ziehen beim Sportklettern ist Obergriff. Der Eingang in den Muscle-Up, also aus dem Klimmzug hochdrücken, ist Obergriff. Also ist der erst mal der einzig wahre Griff für viele Fortsetzungen aus dem Klimmzug.
- Die Beine dürften erst mal egal sein. Wichtig ist nur, dass der komplette Rumpf angespannt ist, also entweder die "Banane" (sprich Bauch anspannen, Beine leicht nach vorne ziehen, Oberkörper leicht nach vorne ziehen) oder die korrekte Hohlkreuz-Variante (Oberkörper leicht nach vorne kippen, aber dann im unteren Rumpf in ein leichtes Hohlkreuz gehen und Beine nach hinten ziehen). Ist aber nicht wichtig dafür, ob es ein echter Klimmzug ist, aber es macht den Klimmzug leichter.
- Zumindest aus Youtube-Videos weiß ich, dass z.B. bei der US Navy verschiedene Griffweiten und auch asymmetrische Klimmzüge (Archer-Pull-Ups) gefordert sind, denke mal bei der Bundeswehr auch
- Aus Fitness-Sicht würde ich sagen, in den Active Hang (also gestreckte Arme, aber weiterhin angespannte, nach hinten und unten gezogene Schultern) runter zu gehen reicht und ist auch gesünder für die Schultern, als diese komplett durchhängen zu lassen. Wenn es aber um den Survival-Aspekt draußen und somit auch um die Bundeswehr geht - dieser kleine Schritt vom Dead Hang in den Active Hang und dann weiter in den Klimmzug ist enorm schwer und wenn man irgendwo dran springt und sich dann auch hochzieht auch notwendig und dürfte bei denen eher noch dazugehören.
Ich denke man muss schon hängen also springen zählt nicht