Wie sieht die typische Tracht eines Preußen aus?

4 Antworten

Eine einheitliche Preußische Tracht gibt es nicht, aber die Gebite in Preußen haben Trachten, z.B.Pommern, Brandenburg usw...

Und es gibt noch die Ostpreußen Tracht, die nach meiner Meinung eine Antwort auf deine Frage ist, denn die ist auf einem großen Gebiet relativ einheitlich (nur ein paar regionale Unterschiede)

Das heißt man kann erkennen das es eine Ostpreußen Tracht ist, und nicht so wie in z.B. Hessen wo es ~24 Trachten gibt die alle komplett unterschiedlich sind.

wenn scherzfrage , dann pickehaube und stehkragenrock. Andernfalls: das ,,Preußen" ist derart gegliedert, daß die trachten dementsprechend manigfaltig sind. Von Angeln bis sachsen usw.

Die preußischen Trachten hatten von Westfalen über Niedersachsen, Braunschweig, Brandenburg samt Uckermark bis hinüber nach Pyritz durchaus typische Elemente, die man modern adaptieren kann.

Frauentracht: Roter Faltenrock mit verschiedenen Saumbesätzen und aufgenähten Bändern, hier und da mit meist eher dezenten Webstreifen, gern auch plissiert, schlichtes schwarzes Mieder, weiße Blusen mit verschiedenen Ärmelformen, Schultertücher einfarbig, geblümt, kleingemustert oder kariert im Alltag, bunt bestickt an Sonn- und Feiertagen, Schürzen in unterschiedlicher Länge, sehr oft ein verschieden breiter weißer Rüschenkragen, entweder als Bestandteil der Bluse oder als separates Trachtenteil, häufig mit Schleifenbändern zu schließen. Kopfbedeckung meist in Schwarz, häufig als Haube mit oben zur Schleife gebundenem schwarzen Seidentuch (Altpreußische Schleifenhaubentracht). Alle Elemente der Frauentracht muss man sich in unterschiedlichster Ausstattung vorstellen, von schlicht und schmucklos bis königlich prachtvoll verziert (Niedersachsen, Weizacker etc.), je nach wirtschaftlichen Verhältnissen. Die Tracht der Frau war wesentlicher Wohlstandsanzeiger. Rote Röcke waren üblicherweise Mädchen und Frauen bis ca. 45 Jahren vorbehalten. Ältere Frauen trugen mit fortschreitendem Alter immer weniger leuchtende Farben.

Männertracht: Stark beeinflusst vom preußischen Militär des Alten Fritz, insbesondere durch die langen blauen, rot gefütterten Mäntel mit Metallknöpfen, ein- oder zweireihig zu knöpfen, mit oder ohne breiten Reverskragen, ansonsten eine hüftlange Jacke in Schwarz, Braun oder Blau, mit oder ohne Reverskragen, ein- oder zweireihig zu knöpfen, Weste in verschiedenen Farben, ebenfalls mit Metallknöpfen, ein- bis dreireihig, farbiges Halstuch, Hut oder Mütze nach Geschmack, meist Kniebundhosen in Schwarz, Blau, Gelb oder Weiß mit langschäftigen schwarzen Lederstiefeln dazu, ab 19. Jh. dann zunehmend auch lange Hosen und Gehrock statt blauem Mantel.

Generell ist zu sagen, dass man diese früheren Trachten nicht rekonstruieren und pedantisch daran festhalten sollte. Die Bauern trugen, was sie zur Verfügung hatten und sich leisten konnten. NUR die Landbevölkerung trug Tracht. Generell wurde in der bäuerlichen Tracht aber städtische Mode nachgeahmt, soweit es praktisch sinnvoll war. Daher ist es völlig in Ordnung, diese alten Trachtenelemente heutigen Tragegewohnheiten anzupassen, z.B. bei Materialauswahl, Schnitt und Zusammenstellung. Tracht ist genau wie Sprache nichts Statisches. Sie lebt mit den Menschen und wird ständig verändert, sie drückt aus, wer dieser Mensch ist und was er erreicht hat. Der Träger der Tracht bestimmt, was Tracht ist, nicht irgendwelche "Experten". Er gestaltet und zieht an, was ihm gefällt und seine Verbundenheit mit der Gemeinschaft, der Tradition und seiner Heimatregion ausdrückt. Tracht ist Kleidung, die mit Stolz getragen wird, weil sie ideellen Wert hat, der in Geld nicht zu bemessen ist.

Woher ich das weiß:Recherche

Es gibt keine "preußische Tracht".