Wie reagieren Hunde auf Angst-Schweiß?
Ein italienisches Forscherteam hat überprüft, ob und wie Hunde auf Angst-Schweiß reagieren.
Dazu wurden den menschlichen Probanden Filme gezeigt, die bestimmte Emotionen auslösen sollten - unter anderem eben die Emotion Angst. Schließlich wurden den Hunden Schweiß-Proben der Probanden präsentiert.
Zu dem Ergebnis zitiere ich:
" Die treuen Vierbeiner riechen nicht nur menschliche Angst, sie verspüren sie in dem Moment sogar selbst. So sehr hängen sie an „ihren“ Menschen! Hunde, die Angst wahrnehmen, verhalten sich in der Praxis je nach Charakter auf verschiedene Weise. Einige laufen unruhig durch ihr Revier, um alles zu überprüfen. Andere flüchten und verstecken sich womöglich. "
https://hundefutter-vital.com/ratgeber/koennen-hunde-angst-riechen/
Diese Reaktion der Hunde widerspricht dem, was mir sonst immer erzählt wurde - nämlich, dass für mich als Spaziergänger Gefahr droht, wenn ein Hund meinen Angstschweiß riecht.
Nanu, was ist denn hier los? Normaler Weise bekommt man hier schon nach weniger als einer Minute eine Antwort bei Fragen, die jetzt nicht gerade zehn komplizierte Formeln beinhalten...
3 Antworten
Gut sozialisierte Hunde reagieren nicht auf ängstliche fremde Menschen, sie reagieren aber darauf wenn ihre eigene Bezugsperson Angst hat.
Mir sind schon Menschen begegnet, die sich wegen meiner angeleinten (!) Hunde nicht aus einem Fahrstuhl getraut haben oder es springen Menschen zur Seite. Meine Hunde ignorieren diese Menschen vollständig.
Die Hunde in dem Experiment werden gut sozialisiert gewesen sein. Es geht dir ja darum, dass Hunde eine Gefahr für dich sind wenn du Angst hast und das sind sie nicht.
Außer natürlich ausgebildete Diensthunde und die sollen Menschen ja auch stellen und nicht unruhig oder unsicher werden wenn ein Verbrecher Angst hat.
Hunde stellen keine Gefahr für ängstliche Menschen dar und darum geht es dir. MEINE Hunde reagieren gar nicht auf ängstliche Menschen und auch nicht anders mir gegenüber.
Das Ausrufezeichen hinter "angeleinten" verstehe ich übrigens nicht. Gerade weil man sieht, dass es offensichtlich nötig ist, ein Tier zu sichern, hat man doch unbewusst großen Respekt. Hinzu kommt, dass viele Besitzer einen halben Meter an einem vorbeigehen, aber die Leine 3 Meter lang lassen. Voll sinnlos und auch rücksichtslos. Ich sage nicht, dass Du das so machst. Aber viele.
Eine Leine ist keine Sicherheit, dass man keinen Hundekontakt hat. Diese Erfahrung mache ich auch als Hundehalterin.
Eine Flexileine ist dazu durchaus in der Lage wenn der Hund Zug ausübt.
Ein Hund, der Menschen ab dem Welpenalter kennenlernt und gute Erfahrungen mit Menschen macht ist gut sozialisiert und wird daher, im Gegensatz zu Hunden, die z.B. auf der Straße leben und keine oder negative Erfahrungen mit Menschen machen, auch ängstliche Menschen nicht als Bedrohung sehen.
Naja, eine Antwort auf meine wiederholte Frage war das nicht wirklich. Aber egal.
Zu dem, was Du schreibst, habe ich eine Aussage der renommierten Expertin für Kognitionsleistungen von Hunden, Alexandra Horowitz, gefunden:
" Wenn man einen Hund bei sich aufnimmt und auf einmal mit ihm zusammenlebt, dann bildet man sich innerhalb kürzester Zeit ein Urteil über dessen Persönlichkeit - was er denkt und was er mag. Dadurch versuchen wir vorauszusagen, was als nächstes mit ihm passiert“, sagte Horowitz. „Also nehmen wir unsere Erfahrungen mit menschlichen Ausdrucksweisen und projizieren sie auf den Hund.“
Also vereinfacht gesagt: Es ist eine Fehlannahme, zu meinen, dass das Beobachten eines Hundes dazu führt, dass man ihn wirklich einschätzen kann.
Mit "negative Erfahrungen" meinst Du wohl übrigens, dass er nicht geschlagen wird und so was. Da ist meine Frage: Können wir Menschen wirklich beurteilen, was der Mensch alles als negativ empfinden kann? Also es ist ja z.B. bekannt, dass man Hunde nicht anstarren sollte - wobei dann ja nicht automatisch eine Aggressionsreaktion auftritt. Ist der Mensch wirklich in der Lage, zu überblicken, was der Hund alles an Reizen und Informationen aufnimmt? Was ist, wenn er zehn Mal intensiv angestarrt wurde - ohne dass Du es gemerkt hast und sich diese Erfahrungen total tief in seine Psyche eingebrannt haben - sodass er dann vielleicht beim 11. oder 12. Mal total "explodiert" ?
Ups, hab mich vertippt:
Korrektur: "Mit ' keine negative Erfahrungen ' [...] Können wir Menschen wirklich beurteilen, was der Hund [...] "
Das wurde letzte Woche in dem Hundeforum doch erst ausführlich ausdiskutiert, Hundeleinenliebhaber. ;-)
Nicht wirklich diskutiert. Da ist man brisanten Tatsachen auch mehr oder weniger ausgewichen...
Worüber ich mich übrigens auch immer aufrege, sind Kommentare unter Videos, in denen z.B. ein unangeleinter wütender Rottweiler zu sehen ist, der gerade dabei ist, Leute zu attackieren und der dann von der Polizei erschossen wird.
Oftmals wird das tote Tier bedauert, aber mit keinem Wort der Polizei gedankt, dass sie Menschenleben gerettet hat.
Daran kann man hervorragend die typische Einstellung vieler Hundebesitzer erkennen...
Diskutieren mit Hundebesitzern ist offensichtlich genau so sinnlos wie einem Eskimo die Sahara schmackhaft machen zu wollen...
Wenn ich anfstbhabe wird sie nervös und klebt nich näher an mir als sonst ,wenn ich sehr fest angst habe knurrt sie oder bellte sie auch
Es gibt Hunde die auf Angstschweiß bei Fremden durchaus mit Aggression reagieren, eventuell haben sie schlechte Erfahrungen gemacht. Dein eigener Hund tut dir natürlich nichts...
Hmm, ich bin verwirrt. Also das habe ich wirklich schon ganz oft gehört, dass man sich in Acht nehmen sollte, wenn Hunde Angstschweiß riechen - auch von Leuten, die jahrzehntelang einen Hund hatten wie z.B. meine Tante.
Echt schade, dass niemand dazu Stellung bezieht. Es geht doch darum, wie man sich ggf. schützen kann.
Hunde sind unterschiedlich, es gibt welche die mit einem Beutereflex auf Angstschweiß reagieren können, solche die von verängstigten Menschen gequält wurden, (vor denen musst Du am meisten Angst haben), Hunde denen es egal ist, Hunde die neugierig auf dich zukommen und schnappen, wenn du unerwartet reagierst, es gibt keine pauschale Antwort.
Am Ende, ist der Halter verantwortlich, der kennt seinen Hund und weiß wie dieser reagiert.
Dann waren die Hunde in dem Experiment offensichtlich alle extrem schlecht sozialisiert,