Wie partitioniert man eine Linuxinstallation richtig?
Hallo,
wir haben eine Diskussion und ich möchte das jetzt gerne mal genau wissen, dh fachmännisch.
Wie partitioniert man ein Linuxsystem richtig, wenn man es installieren möchte? Ich meine damit eine manuelle Partitionierung, bei der man die Partitionsgrössen selbst festlegen kann.
Bei zwei Installationen:
a) bei einer Installation im UEFI Modus
b) bei einer Installation im Nicht-UEFI Modus
Bitte beide Möglichkeiten darlegen, bei debianbasierten Systemen wie Ubuntu oder Linux Mint.
Noch eine Ergänzung: Im Hinblick darauf, dass man plant in der Zukunft viell. mal zu dem 1. installierten Linux, irgendwann mal noch eine zweite Linux-Distribution zusätzlich zu installieren im Dualboot-Modus.
2 Antworten
Am besten geht das mit der App Gparted. Das Tool liest alle beim Start vorhandenen Datenträger aus und zeigt den ersten mit allen seinen Partitionen an. Nun suchst du dir die korrekte Festplatte aus (alle bereits vorhandenen Daten auf der Festplatte, die du partitionieren willst, werden gelöscht!). Meist erkennst du das an der Festplattengröße. Die Partitionierung ist für SSD oder HDD dieselbe:
UEFI: Lösche nun alle evtl. vorhandenen Partitionen auf der gewählten SSD/HDD und auch die Partitionstabelle. Lege eine neue Partitionstabelle (GPT) an.
Nun werden 3 Partitionen angelegt (falls du eine SWAP-Partition verwenden möchtest, wären es 4, aber ich empfehle eine SWAP-Datei zu nutzen)
Die 1. Partition (EFI) sollte 512 MB groß sein und mit FAT32 formatiert werden.
Die 2. Partition (ROOT) sollte mindestens 120 GB groß sein und wird mit ext4 formatiert und der Rest der Platte wird die 3. Partition (HOME) und bekommt ebenfalls ein ext4-Dateisystem.
BIOS: Lösche nun alle evtl. vorhandenen Partitionen auf der gewählten SSD/HDD und auch die Partitionstabelle. Lege eine neue Partitionstabelle (MBR) an.
Nun werden 2 Partitionen angelegt (falls du eine SWAP-Partition verwenden möchtest, wären es 3, aber ich empfehle eine SWAP-Datei zu nutzen)
Die 1. Partition (ROOT) sollte mindestens 120 GB groß sein und wird mit ext4 formatiert und der Rest der Platte wird die 2. Partition (HOME) und bekommt ebenfalls ein ext4-Dateisystem.
Im unwahrscheinlichen Fall, dass LM mal crasht, oder du willst ein anderes Linux ausprobieren, kannst du gefahrlos das OS auf der efi- und root-Partition erneuern, die persönlichen Daten auf der home-Partition bleiben dabei erhalten.
Es ist ein Programm, genauer sogar nur eine GUI für das eigentliche Programm (parted) und keine App ! (diesen Begriff verwenden nur die mobilen und/oder "smarten" Betriebssysteme)
App ist die Abkuerzung von Application und das ist englisch fuer Anwendung.
Das ist weder auf mobile OS noch sonst was limitiert. GParted ist genauso eine App wie Wordpress oder Chrome.
In meinen über 10 Jahren Linux habe ich niemals mehr als 20 GiB für eine Root-Partition benötigt.
Danke fuer diesen persoenlichen Erfahrungsbericht. Viele andere Menschen brauchen mehr als 20 GB fuer eine Root Partiton.
App ist die Abkuerzung von Application und das ist englisch fuer Anwendung.
Und dennoch wird auf "normalen" Computern dieser Begriff nicht benutzt. Es gibt ja nichtmal eine Dateiendung mit dieser Bezeichnung. Auf TOS gab es *.prg, *.app, *.tos und *.ttp aber nicht unter Windows UND unter Linux gibt es gar keine.
GParted ist genauso eine App wie Wordpress oder Chrome.
Dann deinstalliere doch mal parted und versuche gparted aufzurufen!
Oder sieh Dir die Informationen an:
- Repositorium : extra
- Name : gparted
- Version : 1.0.0-1
- Beschreibung : A Partition Magic clone, frontend to GNU Parted
- ......usw.
geht es noch deutlicher?
Linuxhase
Und dennoch wird auf "normalen" Computern dieser Begriff nicht benutzt.
Da fehlt ein "von mir".
Sowohl Windows als auch einige Linux Distros haben ja mittlerweile auch nen Appstore. GeHt Es NoCh DeUtLiChEr?
Warum 120gb für die Root Partition?? Wenn's eine 256Gb SSD hat, ist ja schon der halbe Platz weg. In normalen Desktop Systemen liegen 90% der Nutzdaten in den Home Verzeichnissen. Da reichen dann ca. 30 GB für die Root Partition aus. Wenn man ganz sicher gehen will, könnte man auf 50 GB gehen.
Ich partitioniere ein Linuxsystem durchschnittlich so, dass ich für die System/Root-Partition ca. 35-40 GB reserviere, damit ich auf die Systempartition auch mittels Virtualbox noch Systeme installieren bzw. probieren kann. Die Linuxsysteme die ich nutze, belegen durchschnittlich immer 8-.12 GB an Daten.
Ich nutze Timeshift, das braucht auf der ROOT-Partition eine Menge Platz, bringt aber auch viel Sicherheit. Allein für OS und Apps sollten aber auch 60-80 GB ausreichen - mit weniger als 40 GB kommst du aus, wenn du es nur zum Testen nutzt. Wenn es aber dein täglich genutztes OS ist, dann sind 120 GB keinesfalls zuviel für eine ROOT-Partition.
ok ich habe das immer exakt so gemacht, wie Du beschrieben hast, aber die Partitionstabelle dabei nie gelöscht und neu angelegt.
Was mir immer auffiel ist, dass wenn man im Nicht-UEFI Modus installiert, man keine Bootpartition erstellen muss. Root-Partition, Home und SWAP reichen, der Bootloader wird auf sda/Festplattenname installiert und das Ding bootet dann.
Kannt man sich die EFI Systempartition, die Du für die UEFI Installation aufgeführt hast, im UEFI Modus nicht auch sparen, so wie im BIOS Modus?
Meine Frage hat den Hintergrund, dass diese EFI-Systempartition für die Bootumgebung von Installationsprogramm in FAT32 formatiert wird und wenn man dann zB im PC noch eine 2. Platte hat, zB eine Windows, dann wird im Explorer von Windows diese EFI Systempartition in FAT32 angezegit und das stört mich. Weil wenn auf Windows mal ein Virus rein kommt, könnte sich der in diese EFI Systempartition festsetzen, weil sie ja in FAT32 formatiert ist. Oder könnte ich diese EFI Systempartition für den Linuxbootloader auch in einem anderen Format formatieren, dass diese Partition nicht unter Windows angezeigt wird ?
Gemäß Standard muß der Bootloader auf der ESP liegen und diese muß FAT32 sein. Daran führt bei einem (U)EFI-Boot nichts vorbei.
Soweit ich weiß soll die EFI-Partition auch erkannt werden, wenn sie mit ext2 formatiert wurde, aber das habe ich nie ausprobiert. Ich erinnere mich, dass Nicolai vom Youtube-Kanal unix.eu mal so sein Arch Linux aufgesetzt hat!?
Zu UEFI kann ich nichs sagen. Zum Rest empfehle ich:
- Zwei gleich große Partitionen fur zwei Linux-Root-Systeme, jeweils mindestens 15 bis 20GB.
- Eine separate Boot-Partition kann man anlegen, muss aber nicht sein. Man muss sich halt entscheiden, auf welche der beiden Root-Partitionen man den Bootlader legt.
- Eine Partition für /home. Die Grösse hängt von der Gesamtkapazität und der Größe der Datenpartition(en) ab.
- Eine Datenpartition. Das ist nützlich, wenn man zwischen zwei Linux-Systemen hin und her wechselt. Man kan dann unterschiedliche Home-Verzeichnisse aber dasselbe Datenverzeichnis nutzen.
- Wenn eine SSD und eine HD vorhanden sind, dann kommen die Root- Partitionen auf die SSD, die Home- und Daten-Partitionen auf die HD. Ausserdem ist eine separate Partition für /var auf der HD sinnvoll, eventuell eine Partition für sich selten ändernde Daten auf der SSD.
Es ist ein Programm, genauer sogar nur eine GUI für das eigentliche Programm (parted) und keine App! (diesen Begriff verwenden nur die mobilen und/oder "smarten" Betriebssysteme)
Wenn man eine eigene /home Partition anlegen möchte ist die Partitiongröße total übertrieben. In meinen über 10 Jahren Linux habe ich niemals mehr als 20 GiB für eine Root-Partition benötigt. Das verwendete Dateisystem hängt davon ab was man tun möchte mit dem System. Sollte /home keine eigene Partition sein ist der Wert so individuell das man eigentlich keine Größe angeben kann (mein /home ist aktuell 916 GiB groß, also weit von Deinen 120 Gib weg)
Und was ist mit LVM, ist auch eine Option für bestimmte Anwendungsfälle?!
Linuxhase