Wie oft sollte eine Fahrradkette gewechselt werden?

13 Antworten

Durch Verschleiß gehen auf Dauer sowohl Kette, als auch Zahnkranz und Kettenblätter (="Zahnräder" vorne) kaputt. Wenn eine Kette nicht rechtzeitig sondern zu spät gewechselt wird, dann passt die neue Kette nicht zum alten, verschlissenen Zahnkranz und springt beim Treten über. Das kann man vermeiden, indem man rechtzeitig die Kette wechselt. Ich habe hierfür schon von Distanzen zwischen 1.500 km bis 3.000 km für den Kettenwechsel gelesen - das kommt sicher auch darauf an, ob man viel durch Dreck fährt, da eine verschmutzte Kette natürlich schneller verschleißt.
Früher oder später kommt man aber auch dabei nicht um einen Zahnkranzwechsel herum.
Es gibt natürlich auch Leute, welche die Kette so lange fahren, bis sie überspringt und dann gleich Kette und Zahnkranz zusammen wechseln. Das kann man natürlich auch machen. Ich mache das übrigens auch so, weil ich ca. 7.500 km/Jahr fahre und keine Lust habe, zwei- bis dreimal im Jahr eine neue Kette zu kaufen.
Ich musste neulich zum ersten mal die Kettenblätter vorne wechseln. Das hat sich dadurch bemerkbar gemacht, dass die Kette von den verschlissenen Zähnen, welche inzwischen (leicht übertrieben) ungefähr die Form von Haifischflossen hatten auf der Unterseite wieder mit nach oben gezogen wurde, also im Kettenblatt "hängen geblieben" ist. Ergebnis war ein ständiges "Krachen" beim Fahren, wenn die hochgezogene Kette irgendwann von den Zahnrädern nach unten abgesprungen ist.
Ein Kettenblatt soll angeblich ca. 30.000 km halten, bis das passiert - das kann bei mir durchaus hinkommen, da ich diese Rad schon einige Jahre lang fahre. (Es handelt sich übrigens um Shimano Deore XT Kettenblätter, also kein Billigmaterial, aber irgendwann ist auch das am Ende!)
Bei meinem Zweitrad, mit 8-Gang Nabenschaltung, habe ich neulich zum ersten mal die Kette + Ritzel hinten gewechselt, nachdem ich festgestellt habe, dass ich damit schon 8.500 km gefahren war. Das ist deutlich mehr, als eine Kette normalerweise aushalten soll, allerdings habe ich dabei noch keinen Defekt bemerkt, sondern den Wechsel nur vorsorglich durchgeführt. (Grund: mit diesem Rad fahre ich zur Arbeit und dabei kann ich keine Defekte wie springende Kette, etc. auf den Weg gebrauchen...)


Lupus1960 
Beitragsersteller
 06.10.2013, 20:28

Danke @WeiSte für deine ausführliche Antwort.

Bei 1.500 km bis 3.000 km, müsste ich bei einer täglichen Fahrstrecke von 22 km, die Kette alle 2 ½ – 4 ½ Monate wechseln.

Nur die verschlissene Kette zu wechseln brächte gar nichts, denn da würden die "alten" Ritzel die neue Kette bald wieder in einen Zustand versetzt haben, der zu ihrem Verschleissgrad "passt".

Und eine Faustformel kann es hier nicht geben, denn der schnelle oder langsame Verschleiss hängt ja auch davon ab, wo und wie "hart" Du fährst, wie gut Du die Kette pflegst und besonders davon, ob Du eine Naben- oder Kettenschaltung hast und bei letzterer, mit wie vielen Gängen, denn je mehr Gänge Du hast, desto schmaler und anfälliger ist die Kette.


Lupus1960 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 21:05

Danke auch für deine Antwort.

Ich habe in diesem Jahr mein Rad komplett überholen lassen, unter anderem neue Ritzel vorn und hinten, sowie auch die Kette. Da ich die Ritzel gern lange halten möchte, kam mit diese Frage in den Sinn.

demosthenes  07.10.2013, 21:24
@Lupus1960

Bei mir sind Kette und Ritzel bei 21 Gängen und durchschnittlicher Pflege meist nach etwa 30 TKM reif und bei 60 TKM wechsele ich dann auch das grösste Kettenblatt - so heissen die "Ritzel" vorn.

Lupus1960 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 21:53
@demosthenes

Bei mir ist der Verschleiß sicher größer, zum Teil fahre ich auch Waldwege, wo es bei Regenwetter auch matschig wird. Auch wenn ich da langsam fahre, merke ich natürlich dann das knirschen beim fahren.

20 Tkm schaffe ich auch wenn alles neue ist, doch dann sind die viel benutzte Zahnkränze hinten schon in Mitleidenschaft geraten. Deshalb würde ich gern versuchen die Kette früher zu wechseln, damit die hinteren Zahnkränze länger halten.

Ich werde mir wohl so eine Lehre besorgen oder mit einem Messschieber messen, um den Verschleiß zu kontrollieren.

Nun ... ich fahre eine Tausende von Kilometern in jeder Saison ... ;-)

Und ich wechsle meine Fahrradkette relativ selten ... wann genau kann ich dir nicht sagen ... das kannst du messen, dazu gibt es ein eigenes kleines (sehr einfaches) Gerät ... mit dem du feststellen kannst, ob deine Kette zu weit ist. Und sollte sie zu weit sein, dann kannst du sie vermutlich enger machen (lassen). Ein Glied entfernen ...

Die Ritzeln der Gangschaltung werden normalerweise nicht ruiniert ... denn wenn die Fahrradkette bereits sehr weit sein sollte, dann spürst du dies in erster Linie beim Schalten. Wenn das Schalten nicht reibungslos funktioniert. dann beginnst du - falls du nicht der Sanftesten einer bist - zu fluchen, und dann suchst du baldigst nach der Ursache. Und diese muss wiederum nicht an der Kette liegen ... Gründe dafür gibt es einige, zwei relativ unkompliziert zu behebende wären:

° Schmutz in der Kette selbst (zum Beispiel festgeklemmte Steinchen) oder anderes.

° Normale Verbrauchserscheinungen wie ein Schaltseil, welches sich "auflöst" und irgendwann reißt. (Um es einfach zu erklären: so wie zum Beispiel beim Auto, bei der Gangschaltung das Seil reißen kann, so kann auch dieses Schaltseil bei der Fahrradschaltung reißen ...;-)

Also ... ja ... hmmm ... zurück zu der Fahrradkette. Die musst du nur in seltenen Fällen ersetzen, wenn es soweit ist kannst du das (bei einiger Erfahrung sogar mit den Fingern) messen ...

Mit freundlichen Bikergrüßen

e


BicicletaOle  09.10.2013, 08:04

Es hängt auch davon ab, was für ein Kettenöl man verwendet.

Entdeckung  09.10.2013, 12:40
@BicicletaOle

Ach ... das wäre eine Erklärung:

Ich verwende dieses, welches mir in meiner Fahrradwerkstätte empfohlen worden ist.

Lupus1960 
Beitragsersteller
 06.10.2013, 17:31

Danke @Entdeckung, für deine Antwort.

Na so einfach ist es nicht. Es geht ja nicht nur darum dass die Kette zu lang wird und das Problem einfach behoben wird, in dem ich ein Kettenglied entferne.

Sobald der Abstand der Glieder größer wird, liegt die Kette nicht mehr richtig im Ritzel. Vielmehr verschleißen die häufig genutzten Zahnkränze wie auf dem Bild im Link.

http://www.muskelmotor.de/bilder/ritzel2.png

Dann nützt auch eine neue Kette nichts mehr, weil sie, da sie noch nicht gelängt ist, sie sich auf einen kleineren Durchmesser abrollen will, wird aber nach außen gedrängt und schließlich springt sie ganz über. Die alte Kette würde aber auf die wenig abgenutzten Ritzel auch nicht mehr richtig laufen und dort zu Schluss auch überspringen.

Entdeckung  06.10.2013, 17:36
@Lupus1960

Vielleicht hast du eine "billige" Kette? Wie schon gesagt ... ich habe dieses Problem nicht, und fahre sehr viel und auch weiten Strecken, bei denen ich mich auf mein Fahrrad möglichst verlassen können muss. Und ich fahre (wenn auch nicht allzu lange Strecken auch in der kalten Jahreszeit (auch in Winter ... )

Normalerweise wird unter anderem auch die Kette beim regelmäßigen anfallenden Service geprüft ... machst du das?

Merzherian  06.10.2013, 18:10
@Entdeckung

WOW, tausende von Kilometern. Da kann ich dir ja wie bei der Tour de France nur andächtig und euphorisch vom Straßenrand aus zujubeln. Woh hast du denn dein Nettie am Fahrrad untergebracht. Wahnsinn. LG die merzhi

Lupus1960 
Beitragsersteller
 06.10.2013, 18:13
@Entdeckung

@Entdeckung, einen regelmäßigen Service habe ich nicht. Die Kette kann ich auch alleine wechseln. Nur wenn es an die Ritzel geht, bringe ich das Rad zum Profi. Ich hatte schon teure Ketten und ganz normale. Aber einen Unterschied konnte ich so richtig noch nicht bemerken.

Hast du ein Rad mit einer Kettenschaltung oder mit Nabenschaltung?

Wie oft machst du deinen regelmäßigen Service?

Entdeckung  06.10.2013, 18:25
@Lupus1960

hmmm ... für mein Verständnis ist ein regelmäßiger Service ganz, ganz wichtig.

In erster Linie wegen der Bremsen (Bremsbeläge müssen erneuert werden) ... dann wäre auch noch die Hydaulik zu prüfen ... die Bowdenzüge ... Bereifung sprödet aus etc. etc.

Ne ... Nabenschaltung habe ich keine ... ;-)

Wie oft Service? Nach Ende des Winters - Frühlingsanfang und dann wieder vor dem Winter. Ein genaues Datum beachte ich nicht ... da gehe ich nach meinem "Bauchgefühl" und selbstverständlich dem Wetter vor.

Aber was mir noch einfällt, ganz wichtig für eine lange und zufriedenstellende Lebensdauer der Fahrradkette sind:

° regelmäßig mit eine extra dafür gedachten Öl(Spray) einsprühen (wenig nur ja nicht zuviel, aber regelmäßig)

° beim Schalten darauf achten dass du nicht so schaltest, dass deine Kette "gerade" über liegt und du über einige Zeit damit fährst.

Sonst ... ich weiß es nicht ... aber, ich kann gerne einen Fahrradspezialisten (sowohl von der Mechanik als auch was das Fahren anbelangt) zu diesem Thema befragen, und dir seine Antwort weitergeben.

Entdeckung  06.10.2013, 18:34
@Merzherian

Liebe Merzhi ...

das klingt nur auf den ersten Blick so wahnsinnig viel, ist es aber sicher nicht. Und mit der Tour de France ... da kannst du mein Fahren überhaupt nicht einmal ein klein wenig vergleichen ... solche Superleistungen kann nur ein Profiradfahrer bringen und davon nur einer der Besten.

Die Sache ist die ... wenn du sagen wir mal eine Strecke von 200 km - Wochenende oder so - an einem Tag fährst, und diese dann (am drauffolgenden Tag) wieder zurück ... und wenn du solche Strecken öfter (mit gewisser Regelmäßigkeit fährst, dann kommen sehr rasch einige "Kilometerchen" zusammen.

Und ... wenn du ... unabhängig von diese "zeitraubenden" Strecken - wenn das Wetter es möglich macht - täglich sagen wir 30 und mehr Kiilomter fährst ... dann kommt in einem Monat auch etwas zusammen ... ja und so kann es leicht geschehen, dass dein Fahrradcomuputer dir einige Tausend gefahrene Gesamtkilometer anzeigt. Ganz ohne enorme Leistung ... nur mit einfachem Radeln, Freude dran haben und ausdauernd sein.

Also ... alles in allem ein Vergnügen, welches du mal ausprobieren solltst ... Aber Vorsicht, kann süchtig machen (beim Fahrradfahren werden nach ca. den ersten 45 Minuten Glückshormone freigesetzt ...;-)

Lupus1960 
Beitragsersteller
 06.10.2013, 18:55
@Entdeckung

Ich achte auch darauf, dass die Kette möglichst gerade läuft und benutze nicht extreme Schaltstellungen.

Kleine Reparaturen mache ich selber. Bremsbacken und ein defekter Bowdenzug ist kein Problem. Ab und zu ein Tröpfchen Kettenöl auf die Kette auch nicht.

Ja, wenn es nicht zu viel verlangt ist, dann frage doch mal den Spezialisten.

Entdeckung  06.10.2013, 19:08
@Lupus1960

Deine Kette soll aber nicht gerade laufen ... warte mal ... ich suche ein Video und schicke dir den Link.

Entdeckung  06.10.2013, 19:14
@Lupus1960

schau mal ... da wird das richtige Schalten auch anhand der Graphik gut erklärt ...

http://www.zweirad-etzlstorfer.at/home/articles/gear-shifting

(entschuldige ... ich habe mich zuvor schlecht und missverständlich ausgedrück ... ;-)

Und ja ... ich frage gerne (hast du ein besonderes Problem, oder möchtest du es einfach nur wissen, wann und wieoft ein Radfahrer seine Fahrradkette wechseln soll?).

Möglicherweise will der Mann wissen, welches Fahrrad du fährst ... und wieviele Kilometer durchschnittlich ...

Lupus1960 
Beitragsersteller
 06.10.2013, 19:39
@Entdeckung

Ist schon richtig, die Kette soll möglichst gerade laufen und das zeigt auch das Bild auf dem Link. Je schräger die Kette läuft, je höher ist sein Verschleiß.

Ich habe ein straßentaugliches Mountainbike (MTB) mit 21er Gangschaltung, fahre täglich etwa 22 Kilometer und nicht nur auf Asphalt, sondern auch Waldwege. Wie in meiner Frage würde ich gerne wissen, ob man so pauschal sagen kann, wie oft (z.B. nach wie viel Kilometer) die Kette gewechselt werden sollte, um größeren Verschleiß an den Ritzeln zu vermeiden.

Entdeckung  07.10.2013, 08:58
@Lupus1960

Ok ... ich frage ... kann aber schon ein Weilchen dauern, da ich nicht weiß, ob ich ihm so rasch wieder treffe.

Aber ich vergesse ganz bestimmt (diese Frage interessiert mich selbst) ich melde mich, sobald ich Näheres weiß).

Aber ... was ich dich noch fragen möchte, wieso hast du den Wunsch deine Kette zu wechseln ... hast du irgendwelche Probleme oder fragst du nur zur Sicherheit?

Lupus1960 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 22:12
@Entdeckung

Ich habe in diesem Jahr mein Rad komplett überholen lassen, unter anderem neue Zahnkränze vorn und hinten, sowie auch die Kette. Im Prinzip möchte ich die Kette rechtzeitig wechseln, bevor sie, durch ihre „Längerung“, die Zahnkränze verschleißt.

Wie ich aus den Antworten gelernt habe, gibt es keine pauschale Antwort. Ich werde mir wohl so eine Lehre besorgen oder mit einem Messschieber messen, um den Verschleiß zu kontrollieren, damit ich die Kette rechtzeitig wechseln kann.

Entdeckung  08.10.2013, 13:50
@Lupus1960

Weißt du was? Ich komme schön langsam zu der Meinung, dass Mountainbikes anders gefahren werden - und da sie auch anders konstruiert sind - könnte sich das auf Zahnkränze und Kette auswirken.

Das kann auch der Grund dafür sein, dass es keine für alle Radfahrer gültige Antwort gibt.

Wie auch immer, ich werde fragen ... und dir die Antwort vermitteln.

Übrigens, zu deiner Erheiterung, ich frage immer wieder (ohne besonderen Grund, einfach nur der Gründlichkeit halber) ob meine Kette auch gut geprüft worden sei, und wann sie zu wechseln sei ...;-) die Antwort lautet immer, es gäbe keinen Grund sie zu wechseln ... ;-)

Entdeckung  17.10.2013, 15:56
@Lupus1960

So lieber Lupus,

es hat einige Zeit gedauert aber jetzt habe ich die versprochene Antwort für dich:

Beide Theorien schließen einander nicht aus. Und es gibt bei diesem Thema sozusagen zwei verschiedene Parteien:

° die einen, welche ihre Fahrradkette regelmäßig (vorbeugend) wechseln, um die Zahnkränze, zu schonen. Und dann gibt es

° die anderen, welche ihre Kette gut pflegen und solange nicht wechseln bis dies tatsächlich nötig ist.

Kette und Zahnkränze unterliegen - na ned, wird jetzt so mancher sagen ;-) - einer mechanischen Abnützung. Und müssen beide irgendwann ausgetauscht werden. Da gibt es keine Ausnahme.

Jetzt kann man entweder die Kette früher als nötig auswechseln und so den Verschleiß der Zahnkränze etwas aufhalten ... oder man kann mit dieser Kette solange fahren, bis ein Austausch beider nötig ist.

Das eine wie das andere hat keine besonderen Vor- oder Nachteile ... sowohl vom technischen Standpunkt als auch vom finanziellen ist es quasi egal. (Ein klein wenig teuere kommt der wiederholte Kettentausch ... schlägt aber nicht enorm zu Buche.)

Regelmäßiges Kettentauschen kostet ... und die Zahnkränze werden trotzdem irgendwann fällig und das kostet auch.

So ... das heißt, es ist überwiegend eine Frage der Anschauung ... der Meinung und des "Empfindens" jedes Einzelnen.

Und daher kannst du auch im Internet keine pauschale Antwort finden.

Wer für den vorsorglichen Kettentausch ist ... der hat rech

Wer gegen den vorsorglichen Kettentausch ist ... der hat recht.

In diesem Sinne, es lebe die Individualität - und/oder die Meinungsfreiheit ... ;-)))

Was immer du bevorzugst, recht hast du in jedem Fall, und daher hoffe ich, das dir mit dieser Antwort eines ("meines") echten Profis geholfen ist, und du nicht weiter "grübeln" musst, was denn das Richtige sei ...;-)

lg

e

Lupus1960 
Beitragsersteller
 20.10.2013, 00:48
@Entdeckung

Hallo liebe Entdeckung, vielen Dank für deine Mühe.

Früher wie nötig möchte ich die Kette auch nicht wechseln, denn das geht ja auch ins Geld. Doch wenn sie schon 0,8% „gelängt“ ist, dann gilt sie als verschlissen und es ist nötig sie zu wechseln, obwohl man auch noch damit fahren könnte. Ab diesem Zeitpunkt nimmt der Verschleiß der Zahnkränze enorm zu.

Deshalb werde ich die Kette im Auge behalten und sie ab und zu messen und danach handeln.

Entdeckung  20.10.2013, 10:47
@Lupus1960

Genau ... mache du das, wobei du dich "wohlfühlst". Denn Fahrradfahren ist (nach meiner Sicht) auch eine Verbundenheit mit dem Zweirad, welches man direkt und mit allen Sinnen erfährt.

Viel Spass noch beim Radln und ein radfahrfreundliches Wetter, solange es in der kalten Jahreszeit möglich ist.

Es kommt ganz drauf an. Neue Fahrradkomponenten werden auf Leichtigkeit und Performance getrimmt. Gerade an den neuen 10 - 11 fach Schaltungen ist kaum noch was an der Kette dran. Die Kette wird dünner und der Kettenverschleiß nimmt dabei exponentiell zu. Exponentiell weil weniger Material da ist welches sich abtragen kann und weil weniger Material sich leichter dehnen lässt.


Ich fahre eine 10-fach Schaltung und wechsele meine Kette alle 3000 km (7000 - 8000 km im Jahr).

Es kommt aber auch auf die Leistung an die du fährst. Leistung ist Arbeit pro Zeit. Verbrauchst du beim Fahren zB. 1000 kcal in 2 Stunden hast du dein Fahrrad vermutlich weniger verschlissen als jemand der 1000 kcal in einer halben Stunde verbraucht hat. Das klingt erst unlogisch weil du in den 2 Stunden trotz geringerem Tempos wahrscheinlich viel weiter gekommen bist als der andere in einer halben Stunde. Alleine der Windwiderstand nimmt quadratisch mit der Geschwindigkeit zu weshalb die doppelte Geschwindigkeit vier mal soviel Energie verbraucht.

Jemand der 1000 kcal in einer halben Stunde verbraucht hat aber auch größere Probleme als die Kette. Moderne (leichte) Kurbeln machen das auch nicht lange mit und die sind viel teurer als eine Kette.


Bujin  07.10.2013, 12:55

Lange Rede kurzer Sinn:

Das kann man nicht pauschal beantworten und genau deshalb gibt es diese kleinen Schablonen für die Kette.

Die Schablone hat zwei Haken. Die beiden Haken haben einen gewissen Abstand zu einander so dass sie bei einer neuen Kette nicht zwischen die Glieder passen. Man kann die Schablone nicht in die Kette "einhängen". Sobald sie komplett eingehangen werden kann ist die Kette zu sehr verschlissen.

Lupus1960 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 21:32
@Bujin

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Ich habe in diesem Jahr mein Rad komplett überholen lassen, unter anderem neue Ritzel vorn (3) und hinten (7 fach Shimano), sowie auch die Kette. Da ich die Ritzel gern lange halten möchte, kam mit diese Frage in den Sinn.

Zu meiner Schande hapert es bei mir immer an der Wartung. Da ich bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit fahre, und dass nicht nur auf Asphaltstraße, müsste ich der Wartung einen höheren Stellenwert einräumen. Ich werde es aber nie schaffen, täglich zu pflegen. Nur bei Eis und Schnee bekam sie jeden Tag etwas Kettenöl, aber auch nur deshalb, weil es ohne das tägliche schmieren gar nicht geht.

Ich werde mir wohl so eine Lehre besorgen oder mit einem Messschieber messen, um den Verschleiß zu kontrollieren.

Bujin  07.10.2013, 12:44

PS. ich reinige und Öle meinen Antrieb nach jeder Fahrt. Ich kenne Leute die machen das nicht und bei denen ist die Kette schon nach 1000 km hin.

Das Problem sehe ich gar nicht so in der Abnutzung der anderen Komponenten. Mir ist einmal im vollen Tritt die Kette gerissen. Daraufhin hatte ich einen Vulkan auf dem Schienbein.

Bujin  07.10.2013, 12:40

Eine alte 7-fach Shimano (vermutlich die von vor 13 Jahren) kann man also nicht mit einer neuen 11-fach Shimano vergleichen.

In dem Fall trifft es voll und ganz zu dass Altes länger hält als Neues. Man muss Prioritäten setzen. Es ist ein Kompromiss aus weichem Schalten und Verschleiß.