wie oben so unten latein?

6 Antworten

Man kann sich bei beiden zusammenreimen, was es heißt. Aber Google Übersetzer würde ich bei Latein gar nicht trauen. Also eher das 2. 

Hallo derloraxx,

Der Satz stammt aus dem Assyrischen Alchemistenbuch
Tabula smaragdina und wurde von Hortulanus ins Lateinische übersetzt. Komplett und korrekt:

Et quod est superius est sicut id, quod est inferius ad penetranda miracula rei unius."
"Was oben ist, ist wie das was unten ist, um die Wunder eines Dings zu durchdringen."

Gruss
di Colonna

 Ich bin zwar kein Lateiner. Im Sinne von ===> Noam Chomsky sei doch darauf verwiesen, dass das Lateinische keine ===> generative Grammatik besitzt ( Es ist nicht überliefert, was auf Latein heißt )

   " Onkel Otto / aus Marokko / Steckt den Finger

    In den Popo

     Kriegt ihn / Nicht mehr raus / Und du bist aus. "

   Latein besteht aus dem endlichen Katalog aller in dieser Sprache überlieferten Dokumente. Wenn der moderne Mensch sagt, du willst nach den Sternen greifen; oder du versuchst die Quadratur des Kreises. Da sagte der Römer

   " Er geht, die Quellen des Nil suchen. "

   Es war eine andere Zeit; eine andere Kultur.

   Ich krieg ja immer die Schwachpunkte einer Sprache raus; ACI

   " Persas Alexandrum vincere constat. "

   Also WER hat hier wen besiegt? Und dann dieses Verb " constare " mit seiner altertümlichen Bedejtung ...

   Kollege " Horst " , ein alter Herr der ( schlagenden ) Arminia, nötigte mir geradezu sein Hobby Latein auf. Und wieder griff ich ins Wespennest:

   " Verfolgte der Lateiner mit seiner wirren Kraut & Rüben Satzstellung eigentlich eine bestimmte Absicht? "

   " Herr Dr; es verbleibben nach wie vor offene Fragen. Hatte der Lateiner bloß einen Zufallsgenerator im Kopf; oder bedeutet die satzstellung etwas? "

   Das Vaterunser; ich hab extra nachgesehen. In der lateinischen Fassung heißt es

<<  sicut in caelo et in terra.

  " WIE im Himmel UND / AUCH auf der Erde. "


gilgamesch4711  21.03.2017, 14:58

  Ich habe nur abgeschickt, weil dieser Editor so instabil ist. Du willst da etwas sagen, was einem griechisch-römischen Neuhinteren - äh - Altvorderen nie in den Sinn gekommen wäre.

   Die " Revolution " schlechthin ist die Kopernikanische. Ich sage immer, das ist der Quakeffekt.

    Zu kuk-Zeiten führte ein Philologen-Ehepaar Tagebuch über die sprachliche Entwicklung ihrer 5-jährigen Tochter Hilde.

   Es beginnt damit, dass sie Enten laut malend als " Quak " bezeichnet. Doch dann verallgemeinert sie; schnell nimmt Quak die Bedeutung " Vogel " an. In dem Augenblick, als sie den Reichsadler erkennt auf der 5-Kronen-Münze, verschiebt sich die Bedeutung von Quak zu Münzgeld und wird schlussendlich verallgemeinert zu allen blinkenden Gegenständen.

  Das " opus magnum " des Kopernikus hieß

  " De revolutionibus orbium coelestium "

   Und hier hast du die Bedeutungsverschiebung von " Umdrehung; Umlauf; Rotation " zu " Umsturz; Paradigmenwechsel "

   Kopernikus war auf seine Weise der Art Erfolg reich. Spätestens seit der Bibel und König Artus frönen ja gewisse Kreise dem Wahn, je älter etwas sei, desto besser sei es; und die Druiden Schrift loser Äonen hätten ein dem unseren weit überlegenes Wissen besessen.

   Nun war aber Kopernikus so unschlagbar Erfolg  reich, dass er keinen einwand mehr duldet. Und jetzt gehen Däniken & Konsorten her und projizieren Kopernikus in die Vergangenheit. Schon in den Pyramiden sei Kopernikus verbaut ...

      Ist der Deutsche so autoritär, wie ihm immer nachgerühmt wird? Schließlich war es die deutsche Aufklärung, die das Jesuswort in sein genaues Gegentum verkehrte

   " Wer's glaubt, wird selig. "

   Und ie Leistung von Isaac Newton, Robert Bunsen & Kirchhofff könntest du durchaus ironisch kommentieren

  " Wie im Himmel so auf Erden ... "

   Es ist das endgültige Aus für  die hellenistische Weltsicht, die zwar begreift, dass auch der Himmel der Geometrie  unterworfen ist. Die Griechen konnten sich einfach nicht losmachen von der Vorstellung, der Himmel bestehe aus einer besonderen Art esoterischer astraler Materie. Rein von Daher ist völlig ausgeschlossen, dass je in oller Römer diesen Satz gedacht geschweige  ausgesprochen haben könnte

  " Wie oben so unten "

   Ergo a tergo existiert er nicht. Und einen lebenden Lateiner kannst du nicht fragen ...

   Ja es gibt sogar etwas Verwandtes. Im Gefolge dieses Horst wurde ich Regel mäßiger Zuschauer  in dem Bildungskanal Bayern Alfa in der Märchenstunde des äußerst netten und zuvor kommenden Lateinonkels Reiner Illig.

   Die Finnen  haben die Grundregel: Übersetze jeden lateinischen Satz immer WÖRTLICH; dann hast du schon mal den Sinn ...

  Bei uns sieht das bekanntlich etwas  anders aus. Illig erklärte mir, dass man " in jeder Periode " erst das finite Verb sucht usw. Und dabei sind die Satzzeichen Punkt und Komma für die geplagten Schüler noch eine segensreiche Erfindung 

  Illig kannte sich aus in Sprichwörtern.

   " Gastwirte holen die Toten aus dem Hades und bringen den Himmel auf die Erde. "

  Nein das heißt weder, dass sie hier paradiesische Zustände einführen noch, dass sie im neuzeitlichen Sinne nach den Sternen greifen. Der Sinn

  " Schankwirte sind Erz-Strauchdiebe  und Betrüger ... "

  ( für einen anständigen römer BLIEB  Oben oben und Unten unten; anders wäre ja der Erfolg dieser Hirn rissigen christlichen Botschaft gar nicht zu verstehen. )

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Latein:

VERUM SINE MENDACIO, CERTUM ET VERISSIMUM:
QUOD EST SUPERIUS, EST SICUT QUOD EST INFERIUS,
ET QUOD EST INFERIUS, EST SICUT QUOD EST SUPERIUS,
AD PERPETRANDA MIRACULA REI UNIUS.
ET SICUT OMNES RES FUERUNT AB UNO, MEDIATIONE UNIUS,
SIC OMNES RES NATAE FUERUNT AB HAC UNA RE, ADAPTIONE.
PATER EIUS EST SOL, MATER EIUS LUNA.
PORTAVIT ILLUD VENTUS IN VENTRE SUO.
NUTRIX EIUS TERRA EST.
PATER OMNIS TELESMI TOTIUS MUNDI EST HIC.
VIS EIUS INTEGRA EST, SI VERSA FUERIT IN TERRAM.

SEPARABIS TERRAM AB IGNE, SUBTILE A SPISSO,
SUAVITER, CUM MAGNO INGENIO.
ASCENDIT A TERRA IN COELUM,
ITERUMQUE DESCENDIT IN TERRAM
ET RECIPIT VIM SUPERIORUM ET INFERIORUM.
SIC HABEBIS GLORIAM TOTIUS MUNDI.
IDEO FUGIET A TE OMNIS OBSCURITAS.
HIC EST TOTIUS FORTITUDINIS FORTITUDO FORTIS,
QUIA VINCET OMNEM REM SUBTILEM, OMNEMQUE SOLIDA PENETRABIT.
SIC MUNDUS CREATUS EST.
HINC ERUNT ADAPTIONES MIRABILES,
QUARUM MODUS EST HIC.
ITAQUE VOCATUS SUM HERMES TRISMEGISTOS,
HABENS TRES PARTES PHILOSOPHIAE TOTIUS MUNDI.
COMPLETUM EST QUOD DIXI DE OPERATIONE SOLIS.

Deutsch

Wahr ist es, ohne Lüge und sicher:
Was oben ist, ist gleich dem, was unten ist,
und was unten ist, ist gleich dem, was oben ist,
fähig die Wunder des Einen auszuführen.
Und wie alles aus Einem stammt, durch das Denken des Einen,
stammt auch alles Gewordene durch Angleichung aus diesem Einen.
Die Sonne ist sein Vater, der Mond seine Mutter,
der Wind hat es in seinem Leib getragen,
die Erde ist seine Nährmutter.
Dies ist der Vater aller Vollkommenheit oder die Vollendung aller Welt.
Ohne Grenze ist seine Kraft, wenn sie sich der Erde zuwendet.

Trenne die Erde vom Feuer, das Feine vom Groben,
sanft und voll Sorgfalt.
Von der Erde steigt es zum Himmel empor
und fällt wieder zur Erde herab,
um die Kraft des Oberen und des Unteren in sich aufzunehmen.
So wirst du die Herrlichkeit der ganzen Welt erlangen
und alle Dunkelheit soll von dir weichen.
Hier ist die Kraft der Kräfte,
die alles Feine überwindet und in alles Grobe eindringt.
So wurde die Welt erschaffen.
Davon kommen die wunderbaren Angleichungen,
deren Wesen hier mitgeteilt ist.
Darum nennt man mich den dreimal grossen Hermes,
der ich die drei Teile der Weltphilosophie besitze.
Es hat sich erfüllt, was ich über der Sonne Wirken ausgesagt habe.


Der Urspungssatz „Quod est inferius, est sicut (id) quod est superius, et quod est superius, est sicut (id) quod est inferius, ad perpetranda miracula rei unius.“ stammt aus den Smaragdtafeln des Hermes Trismegistos.
Dementsprechend sollte man sich auch daran orientieren.

„Oben wie unten“ ist eine deutsche Verkürzung des obigen Satzes und daher würde ich das übersetzen mit:

quod est superius, est sicut quod est inferius

In Deutsch: „was oben ist, ist wie das, was unten ist“