Wie muss ich es verstehen wenn meine Vorgesetzte ständig sagt "Ist doch logisch"?

2 Antworten

Ja, ich fände eine solche Situation auch belastend.

Ein Gespräch mit der Chefin sollte helfen. Mach ihr klar, dass du ihre Kompetenz ("sehr strukturiert und vorausschauend, effizient, zügig und nahezu fehlerlos") sehr schätzt, aber du ihren Ansprüchen nicht immer bzw. in diesem Maße gerecht wirst, weil dir Erfahrung, Wissen (was immer passt) fehlt. Und das eben nicht alles für dich logisch ist, was ihr so erscheint. Dass du eben auch öfters Hilfe beim Verständnis oder der Umsetzung von Aufgaben brauchst.


Anitsuaf 
Beitragsersteller
 04.06.2021, 11:51

Danke für die schnelle Antwort :-) Ich habe ihr genau das schon einmal gesagt, dass ich ihre Kompetenzen sehr schätze und genauere Anweisungen bräuchte, wenn sie sehr genaue Vorstellungen hat, wie ich die Aufgaben für Sie zu erledigen habe, da ich rein intuitiv manche Dinge anders lösen würde. Seitdem hat sich das "Gängeln" immer mehr verstärkt. Sie hat mir auch schon mal gesagt, ich solle nicht so viel Denken, sondern einfach genau das Machen, was da stehe. Wenn ich einen Hinweis in ihren detaillierten Anweisungen übersehe, sagt sie dann kurz angebunden: "das steht doch da". Manchmal tut es mir fast leid für sie, dass sie es so "schwer" hat mit mir, weil ich eben nicht so perfekt und fehlerlos funktioniere wie sie. Auf der anderen Seite denke ich mir, gehts noch. Ich muss nicht alles EXAKT so tun, wie sie sich das wünscht. Ich bin auch in der Lage, Aufgaben auf meine Art zu lösen und zwar gut und zufriedenstellend. Ihre Art ist nicht das Maß aller Dinge. Aber ich spüre, dass auch unsere gemeinsame Chefin, die ebenfalls sehr perfektionistisch ist (ich glaube, wir sind es alle 3) und sich sehr stark auf diese Kolleg*in verlässt, mich häufiger bittet, einfach nur das zu tun, was von mir verlangt wird, und nicht mehr. Sie nimmt die Kolleg*in auch in Schutz, wenn ich versuche, mich zu behaupten. Eine andere Kolleg*in wiederum, die in einem anderen Projekt arbeitet, hat mir einmal auf Nachfrage (ich habe um ein vertrauliches Gespräch gebeten) gesagt, dass sie die Kolleg*in auch manchmal als etwas schroff und unfreundlich erlebe, sich das aber nicht zu Herzen nehme, da sie nicht direkt mit ihr zusammen arbeitet und davon ausgehe, dass sie vllt gerade keinen guten Tag hat. Ich kann das leider nicht so sehen, ich muss mich jedes Mal beugen und "Jawohl" sagen und jeden ihrer Punkte dann auch berücksichtigen.

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Zalla55  04.06.2021, 13:22
@Anitsuaf

Tja, das ist eine blöde ituation. Lässt sich aber nur im Gespräch lösen, wenn du mal vor einem Arbeitsplatzwechsel absiehst.

Übrigens: bei einer Kollegin (also der Einzahl) brauchst du kein *

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Die Antwort "ist doch logisch" bedeutet, dass X oder Y zu wissen in den Augen Deiner Chefin selbstverständlich ist. Sie will damit sagen: Du stellst überflüssige Fragen.

Vielleicht ist sie selbst sehr stark belastet und Dich einzuarbeiten nervt sie "etwas".

Ein kurzes offenes Gespräch könnte helfen.

Hilfreich wäre es, wenn Du alle Deine Fragen sammelst und sie gemeinsam mit ihr abarbeitest. Hier mal eine Frage stellen und da mal rückfragen = Salamitaktik liegt nicht jedem und reisst Deine Chefin ggf. aus ihrer Arbeit raus. Mach ihr den Vorschlag: Gehen Sie bitte mit mir zu einem festen Termin alle Stationen der neuen Aufgabe durch und geben mir Erläuterungen "wie einem Neuling", dann brauche ich Sie nicht so oft mit meinen Fragen stören. Mach Dir selbst zu jedem Schritt und zu jeder Frage Notizen, damit Du nicht die gleiche Frage 2x stellen musst. Vereinbare ggf. 1x in der Woche einen Besprechungstermin mit ihr, in welchem Du Deine Fragen gebündelt stellst. Und bis dahin beachte die Regel: "Gehe nie zu Deinem Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst."

Wenn Sie nicht bereit ist, Dich sorgfältig wie einen Neuling einzuarbeiten, dann verfahre wie folgt:

"Ich muss Ihnen hin- und wieder Fragen stellen, da ich in diese Aufgabe nicht eingearbeitet bin. Aber wenn meine Fragen Sie nerven, dann frage ich Sie lieber nicht mehr. Ist das aus Ihrer Sicht ok?"

Und wenn Du dann während der Arbeit einen Fehler machst, den Sie oder ein anderer Dir vorhalten, dann sage: Ist doch normal, dass ich Fehler mache, da ich doch nicht eingearbeitet wurde. Ohne Einarbeitung ist mir noch nicht klar, was für Sie bereits logisch ist. Aber jetzt weiß ich es und schreib ich mir das auf."